Kategorie: Quantitätscachen

  • Die 150 Butjadingen-Dosen reichen ja nicht…

    Als ich eben in mein Postfach sah, bekam ich mal wieder ein paar Publish-Emails aus Bremerhaven. Zwar bin ich zur Zeit in Lübeck, dennoch möchte ich schon mitbekommen, was es Neues in Sachen Geocaching aus dem Cuxland gibt, also bleibt meine Notification immer an .
    Heute jedoch waren es nicht diese und jene Emails, bunt verteilt rund um meine Home-Koords, sondern mal wieder eine #1, #2, … Ansammlung:


    Man beachte auch die Uhrzeit der Emails: OnkelFedja der Nachtaktive 😉

    Nach den Massen an Publish-Emails der Butjadingen-Serie bin ich ja recht abgehärtet , aber es stellt sich mir dennoch die Frage: Was bringt das?

    Nach meiner 100 Dosen an einem Tag Tour zwischen Lübeck und Hamburg habe ich gar keinen Drang mehr, viele Dosen an einem Tag zu heben. Dieses ewige von einem PETling / Filmdose / Kotprobenbehälter zum nächsten ist in dem Moment zwar fast ein Rausch, aber am Abend kam ich recht schnell zu der Erkenntnis, dass ich zwar +150 auf dem Konto hatte, aber irgendwie nicht viel gesehen außer Knicks auf Feldwegen, wo es nichts gibt als Bäume, Felder und Wege. Ich mache zwar immer noch gern Tradis auf dem Weg, aber scharf auf Powertrails bin ich nicht mehr. Zumal sie der Natur doch erheblich schaden. Soweit möglich fährt der gemeine faule Geocacher mit dem Auto bis zur Dose und dann nutzen auch noch alle den identischen Weg von 3 Metern, was dazu führt, dass dort nicht nur eine Cacherautobahn á la runtergeknicktes Gras ist, sondern ein sandiger Pfad im Grün, an dem lange nichts mehr wachsen wird. Das finde ich ziemlich blöd… zum einen braucht man dann eigentlich kein GPS-Gerät mehr und zum anderen schadet es doch wirklich der Natur – auch wenn es „nur“ ein Knick an einem Feldweg ist.
    Nun hat mir ja wie gesagt jemand die Butjadingen-Radtour mit 150 Dosen vor die Haustür gelegt. Um einen Kompromiss aus „Jede Dose in der HomeZone finden“ und „Powertrails sind blöde“ zu erlangen, habe ich beschlossen, die Dosen in einer ausgiebigen Radtour mit Thorben a.k.a. shibbymou zu machen. Allerdings war ich seit den Publishs schon mehrfach zuhause, hatte aber noch keinen Drang, die Dosen anzugehen. Mal schauen, wie lange das noch andauern wird . Was mich übrigens schon fast schockiert ist, dass mehrere Cacher aus Schleswig-Holstein wirklich schon die 250 km nach Butjadingen auf sich genommen haben, um den Powertrail zu machen. Stehe ich also alleine da mit der Lustlosigkeit auf Powertrails? Ist der Großteil der Geocacher wirklich an Powertrails interessiert und hat mehr Lust drauf als auf einen liebevollen Multi?
    Nunja, so lange die Powertrails auch Cacher aus größerer Entfernung anziehen wird es wohl immer wieder welche und immer mehr davon geben. Ich bin auch ein wenig fasziniert von der Verbreitung der Kunde: Wie oft wurde ich von befreundeten Cachern schon auf neue Powertrails ach wie weit weg hingewiesen von wegen „Hast du schon von der und der Serie in Brandenburg gehört?“. Wieso sollte ich da hinfahren? Da mache ich doch lieber ein paar geile Lost Places hinter der ehemaligen innerdeutschen Grenze!
    Fazit: Meine Powetrail-Gelüste sind schon längst abgeebbt, aber ich bleibe gespannt, wie sich die Powertrails in Deutschland weiter entwickeln werden. Ich werde jedenfalls nicht weit reisen, um eine solche Serie zu machen .
  • Aktion: 100 Caches an einem Tag!!

    Vor über einem Monat, als die Nord-Serie gepublished wurde, wären wir eigentlich gern direkt hingefahren , konnten aber arbeitsbedingt nicht. Da wir daraufhin nahezu ewig Zeit hatten, die Dosen anzugehen, es aber doch unter unseren Fingern kribbelte, kamen wir relativ schnell auf den Trichter, das ganze mit einem neuen Tagesrekord zu verbinden .

    Bislang lag dieser Rekord bei 64 Funden an einem Tag, das geschah am 1. Mai 2010, wo wir zur Feier von 10 Jahren Geocaching zum Event nach Fehmarn reisen, und dort natürlich jede Dose, die auf dem Weg lag mitnahmen. Dazu ist noch hinzuzufügen, dass Fehmarn ein absolutes Cacher-Mekka ist, denn HeinBlöd hat dort die ganze Insel mit Tradi-Dosen bepflastert ! Doch jetzt gab es die Nord-Serie 1 bis 55 nördlich von Bad Oldesloe, dazu kamen noch die Tradentradies 1 bis 17 + Bonus und die Gib Acht! Serien 1.0 bis 8.0 und 1.1 bis 8.1 , was allein schon an die 80 Dosen sind.

    Und so machten wir, das heißt Christian, das Petchen und ich, uns am Mittwoch, den 8.9.10 (einfaches Datum, eine gute Voraussetzung fürs Loggen ) um 10:00 Uhr auf in Richtung Westen. Ich hatte hierfür eine Query mit Tradis bis Terrain 2 angefertigt, die 368 Caches umfasste, dann eine Übersichtskarte ausgedruckt und akribisch geplant, wo wir langfahren würden, um Zeit zu sparen :


    Rot markiert und nummeriert: die Caches, die wir angehen wollen 🙂
    (Anklicken zum Vergrößern der Karte!)
     

    Schon auf dem Weg zur ersten Dose fiel uns auf, dass unsere Namen FerrariGirlNr1, Christyan und Pidi88 viel zu lang für einen schnellen Log waren. So kam uns die fixe Idee: ChrisGirl88 (zunächst ChristyanGirl88) in den Kopf . Das klang so schön scheiße, dass wir dies als unseren Lognamen für heute auserwählten !

    Und so begannen wir kurz hinter der Lübecker Stadtgrenze und kämpften uns über Reinfeld und Bad Oldesloe inklusive 10 Caches vor zur Nord-Serie. Um 11:40 starteten wir mit Dose Nummer 1. Je nachdem ob der Cachepunkt links oder rechts vom Wagen lag, sprangen Peter (links hinten) oder ich (vorne rechts) raus und suchten die Dose. Das war meist gar nicht mehr schwer, denn vorherige Cacher haben bereits eine derartige Schneise in die Wicken gerannt, dass kein Halm mehr wächst . Alle Dosen lagen so ziemlich am Wegesrand, trotzdem sah der Radius von zwei Metern um die Caches aus wie von einer Elefantenherde verwüstet: Der Boden kahler, glatter Sand, die Büsche durchlöchert und kaputt, die Wurzeln freigelegt…Mir tat die Natur wirklich etwas Leid, auch wenn es nur der Wegesrand war. Die Dosen waren übrigens PETlinge oder Filmdosen, lieblos teils mitten ins Gebüsch am Wegesrand geworden, da wo der vorherige Cache gerade 160 Meter entfernt war, so schien es. Besonders bei den Dosen, an denen ich zwischen Brombeeren, Brennnesseln und sonstigen Sträuchern gepfercht saß und loggte, fragte ich mich „Wieso ausgerechnet hier???“.
    Okay, die 194 Cacher, die vor mir an den Dosen waren, hatten wie bereits erwähnt schon ganze Arbeit geleistet, den Umkreis der Dose von Allem zu befreien, dennoch waren die Verstecke nicht ansatzweise kreativ oder schön – meist lagen die Dosen sogar frei. Das macht allerdings nichts, denn zum einen lief uns in den zwei Stunden, die wir mit der Nord-Serie verbrachten, eigentlich niemand über den Weg und zum anderen machen 197 Cacher-Accounts in 46 Tagen (Publish: 24.7.10) eine Frequenz von (mindestens) 4,28 Cachern pro Tag, wodurch ein schönes Verstecken eh nicht viel bringt… aber da ich noch nie so eine krasse Serie mitgemacht hatte, war es schon eine Erfahrung! Klar, 50 Dosen (35 und 43 sind disabled, 49 und 50 haben wir nicht gefunden (sind definitiv auch weg)) in 2 Stunden zu finden ist schon krass, aber auf die Dauer auch recht anstrengend, eintönig und vor allem langweilig, sodass ich froh bin, dass es nicht nur solche Dosen gibt !

    Doch auch nach der Nord-Serie waren wir nicht müde, wir hatten ja das Ziel 100 vor Augen und so fuhren wir weiter über die Dörfer, machten hier und da ein paar Caches bis wir irgendwann bei den Tradentradies ankamen. Ich hatte nach der Nord-Serie eigentlich überhaupt keine Ansprüche mehr, aber diese Serie hat mich doch etwas positiv überrascht ! Alle Dosen waren diese Kot-Proben-Dosen (jammi ), sprich sie waren wasserdicht, die Logbücher waren alle trocken und für die jeweilige Bonuszahl hatten sie auch alle noch einen Aufdruck, der von innen die Dose zierte. Sehr schön gemacht und nicht einfach nur in die Gegend geworfen! Dank des roten Deckels konnte man die Dosen bei genauem Hinsehen gut finden, manchmal waren sie dennoch sehr gut getarnt, sodass unser Team so manches Mal doch ein bisschen suchen musste. Zudem gab es bei dieser Serie auch einen T 2.5er und einen T4er, also mal etwas anderes. Die Bonusberechnung war etwas mühselig, aber ging sofort auf und auch der Bonus war ordentlich versteckt. Eine schöne Serie!

    Obwohl ich langsam auf Toilette musste, gingen wir dann die Gib Acht! Serien an, zuerst 1.0 bis 8.0 und dann 1.1 bis 8.1, letztere hat sogar einen Bonus. Diese Serien waren wieder eher einfacher, dennoch hatte jedes Versteck zumindest einen Sinn wie eine Baumwurzel o.ä., sodass man nicht lange im Dreck graben musste .

    Nach diesen Caches hatten die Jungs Hunger und ich das Bedürfnis, Pinkeln zu gehen, also war der nächste anvisierte POI der Gasthof zum goldenen M in Ahrensburg (wieso zur Hölle hat weder Bad Oldesloe noch Bargteheide einen MCD ???), da wurde dann fürstlich gespeist und es ging einmal quer durch Ahrensburg auf der Suche nach Dosen. Ich habe festgestellt, dass Ahrensburg am Abend ein paar sehr schöne Ecken hat, die man durch die vielen Caches sehr gut erkunden konnte .

    Achja: Und ich habe ein neues Cache-Versteck kennen gelernt (Achtung: Spoiler!!), eine hohle Schraube, sieht ungefähr so aus:


    Sehr raffiniert !

    Habe ich gleich zweimal gefunden, einmal bei Reinfeld und einmal in Ahrensburg, habe die Dinger vorher noch nie gesehen, aber die Idee ist wirklich genial !

    Nach Ahrensburg begaben wir uns dann in Richtung Heimat. Niemand wusste mehr genau, wieviele Dosen wir gefunden hatten, über 100 auf jeden Fall aber wir näherten uns wohl schon der 150 – ich hätte am Morgen nie damit gerechnet, dass wir so viele Dosen finden !!! Jetzt weiß ich es tatsächlich: Es sind genau 150 Caches, die wir gestern gefunden haben!!! Ich bin immer noch überwältigt von dieser Zahl, aber ich kann es gut nachvollziehen und glauben, denn ich war gestern Abend total fertig, als ich ins Bett fiel . Das Loggen heute dauerte dann gefühlte 10 Stunden und war sehr verwirrend. Ich weiß jetzt, dass es keine gute Idee ist, Zähler einzubauen, denn da vertüddelt man sich gerne mal… und so viele Caches zu loggen macht ebenfalls irgendwann keinen Spaß mehr . Aber nun habe ich es hinter mich gebracht und kann es kaum glauben: Ich habe somit das „The Busy Cacher“ Gold Badge (50-99 Caches an einem Tag) abgehakt, das Ruby Badge (100-149) übersprungen und erhalte das


    „The Busy Cacher – Sapphire Badge“ (150-299)

    Wie man allerdings noch mehr Caches an einem Tag finden soll, ist mir ein Rätsel – noch .

    Zusammengefasst war dieser Cachetag ein Erlebnis, aber ich bin wirklich froh, dass ich das nicht dauernd mache, dafür ist es viel zu anstrengend und eintönig – auch wenn man schon irgendwie in einen Rausch verfällt .