Vergangenen Freitag war es endlich soweit: Ich habe mich auf den Weg nach Mallorca gemacht. Natürlich nicht allein: Conveam, Psycho_vm und Christyan waren auch dabei. Wir trafen uns gegen halb 12 am Flughafen Lübeck, dem kleinsten Flughafen in dem ich jemals war . Eigentlich ist alles so, wie an einem großen Flughafen: Man kommt in eine Eingangshalle mit CheckIn-Schaltern sowie der Sicherheitsabfertigung. Da wir bereits online eingecheckt hatten, besaßen wir bereits unsere ausgedruckten Tickets und konnten direkt durch die Sicherheitsschleuse. Der folgende Raum ist dann allerdings kein Gebäude mehr, sondern ein Zelt
:


Ich war zunächst ein wenig überrascht und fand es recht lustig, aber die Atmosphäre reicht durch die ins Zelt hineingebauten Geschäfte „Take & Off“ (Duty Free Shop) und „Pressezentrum“ (Bücher und Snacks) schon an einen recht kleinen Boardingbereich heran. Es zieht auch nicht und ist nicht kalt, also alles halb so schlimm




Das Ryanair-Flugzeug macht dann einen guten Eindruck (die werden übrigens von Lufthansa gewartet), man hat freie Platzwahl, wenn man nicht kostenpflichtig reserviert hat. Da dieser Flug nur zu geschätzten 2/3 ausgebucht war, macht das aber nichts und man kann sich in Ruhe seinen Fensterplatz suchen . Von innen unterscheidet sich die Boing 737-800 dann aber deutlich von anderen Flugairlines, mit denen ich bislang gereist bin: Es gibt keine Netze für Boardmagazin, Brechtüten, etc. und die Rückseiten der Lehnen sind aus grellgelbem Plastik. Ich muss allerdings anmerken, dass ich die Idee, die Sicherheitshinweise auf die Lehnen zu kleben, wirklich gut finde. Dann muss man im Falle eines Falles nicht erst den Flyer im (nicht vorhandenen) Netz suchen. Die Gepäckklappen sind ebenfalls gelb und mit Werbeangeboten beklebt. Bei uns waren es kostengünstige Handgepäckstücke und Kärnten als Urlaubsort.

Dann ging es endlich los, die Route führte uns über Frankfurt und Marseille. Unter uns gab es ein paar, aber nicht zu viele Wolken und so konnte ich auf dem Hinflug die Werbeangebote und kostenpflichtige Verpflegung ignorieren und die Aussicht genießen:



Auf dem ersten Foto sieht man Montreux am See „Lac Léman„, auf dem zweiten Marseille mit den beiden markanten Inseln „Les Îles“ und als drittes Foto schon Mallorca.
Palma de Mallorca begrüßte uns dann mit 20°C und Sonnenschein mit etwas Wind. Trotz zweistündiger Verspätung machten wir uns direkt auf zum Event, wo sogar noch ein paar Cacher auf uns warteten. Sie hatten ein eigenes Logbuch signiert und uns sogar Kunst aus Sand hinterlassen:

Nach ein wenig Plausch ging es dann gemeinsam zum nächsten Cache. Inzwischen war es 19 Uhr, aber die Sonne schien weiterhin. Meine Jacke brauchte ich nicht und verstaute sie im Rucksack. Die gemeinsame Suche nach dem Quadmaster of Mega hat Spaß gemacht und wir wurden sogar fündig. Ganz schön muggelig mitten in Palma! Danach mussten wir natürlich die Kathedrale der Heiligen Maria, das Wahrzeichen von Palma aufsuchen. Hier gibt es einen Earthcache und einen Tradi zu finden. In der Abendsonne ist „la seu“ wirklich imposant und schön, absolut empfehlenswert!

Sehr zu empfehlen ist auch ein kleiner Italiener inmitten der Innenstadt von Palma: Restaurante Vecchio Giovanni. Dort haben wir sehr fürstlich zu Abend gegessen – ich hab noch nie eine so leckere original italienische Pizza Prosciutto et Funghi mit Knoblauch gegessen! Preislich war das Restaurant wirklich gut, meine Pizza hat rund 10 EUR gekostet, die 0,2 Liter Coke 2 EUR. Eigentlich wollten wir in den ersten Supermarkt laufen und uns mit Getränken eindecken, aber wir haben erst kurz vor Mitternacht einen witzigen chinesischen Alles-Mögliche-Laden gefunden und dort dann 2 Liter Coke für 2 EUR gekauft




Da wir kein Hotel gebucht hatten, wurde es eine lange Nacht, allerdings mit nicht allzu vielen Dosen. Das machte nichts, denn wir hatten trotzdem viel Spaß in Palma. Allein der Beschluss, zum Flughafen zurück zu laufen (in die Stadt waren wir mit dem Bus gefahren, der fuhr nachts jedoch nicht mehr), um die Taxikosten zu sparen, war leicht irrwitzig. Andererseits ist es sogar schön, nachts um 2 Uhr am Strand entlang durch die Vorstadt Palmas zu spazieren. So waren die 5 Kilometer Fußweg gar nicht so endlos, wie befürchtet – wenn man denn das richtige Schuhwerk anhatte







Zum Abschluss gibt es bei pünktlicher Ankunft dann noch ein Highlight: Eine Fanfare ertönt, gefolgt von einer Laufbanddurchsage von wegen „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind mit einem Ryanair-Flugzeug geflogen, das pünktlich ankam. Über 90% der Ryanair-Flüge 2011 waren pünktlich. Ryanair ist ganz toll“ (den genauen Wortlaut kann ich auf Grund von Übermüdung und Halbschlaf leider nicht wiedergeben ). Das war allerdings schon wieder lustig. Außerdem ist noch bemerkenswert, dass niemand geklatscht hat. Liegt das jetzt an Ryanair oder am Fortschreiten der Jahre? Bei meinen bisherigen Flügen haben bislang immer einige Leute geklatscht und auf dem Hinflug nur Conveam und Psycho_vm, auf dem Rückweg gar niemand
. Ich bin positiv überrascht
.
Eigentlich war der Kaffefahrt-ähnliche Flug mit Ryanair ja gar nicht so schlimm. Sofern man nicht schlafen möchte, kann man die Ansagen eigentlich ziemlich gut ignorieren. Will man beim Fliegen allerdings seine Ruhe, muss man schon mehr Geld ausgeben. Aber für 14,99 EUR pro Flug kann man wirklich nicht meckern. Wir sind ja immer noch in Europa und die Flugzeuge machten einen sehr guten Eindruck. Natürlich ist das Personal nicht so freundlich wie bei teureren Flügen und nur die Toilettennutzung und ein Sitzplatz frei nach Wahl sind im Preis inbegriffen, aber was möchte man mehr? Ich fand diesen Kurztrip trotz Schlafmangel und 19 Kilometern zu Fuß wirklich witzig. Dass wir dabei nur 6 Geocaches gefunden haben, ist halb so schlimm. Die Geocache-Dichte ist in Palma eben nicht so hoch wie in Oslo, das wussten wir aber vorher. Hauptsache wir hatten Spaß!
Insgesamt waren wir übrigens ca. 26 Stunden wach – davon 13 Stunden, nämlich von 18 bis 7 Uhr auf spanischem Boden. Ein wenig irre, aber sehr günstig und empfehlenswert für alle, die kein Problem mit wenig Schlaf haben .
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