Kategorie: Reisen

  • Es wird Herbst: Meine Nachtcache-, Fernreise- und Roadtrip-Planungen

    Wenn man mal so rausguckt oder auch morgens zur Arbeit / Uni / Schule / raus geht, merkt man, dass die Tage rasant kürzer werden und es irgendwie frostig wird. Einen guten Nebeneffekt hat der Herbst aber trotzdem (abgesehen davon, dass ich wieder mehr Zeit fürs Bloggen habe): Früher eintretende Dunkelheit heißt mehr Zeit fürs Nachtcachen !




    Die Karte zeigt eine aktuelle Karte von Lübeck und umzu mit Filter fürs Nachtcache-Attribut. Natürlich gibt es auch Nachtcaches, die nur das Taschenlampen-Attribut besitzen, aber mit diesem Ansatz findet man schon einige nette Ideen für Unternehmungen bei Nacht . Und wie man sieht, habe ich noch einige ungefundene Nachtcaches in direkter Umgebung „offen“, die demnächst anstehen. Darunter ist auch Pirates of Travemünde, der mir schon mehrfach empfohlen wurde. Ich werde dann demnächst vielleicht berichten, welche Nachtcaches sich lohnen, wenn man mal in Lübeck ist .

    Ansonsten gibt es für mich persönlich relativ wenig Positives am Herbst und Winter: Es wird kalt, dabei habe ich es am liebsten warm und sonnig. Aus diesem Grund habe ich mir einige Urlaubstage aufgehoben, damit ich im Winter in die Sonne fliegen kann. Eigentlich war Teneriffa geplant, aber irgendwie waren die Flugpreise so teuer und es ist so deutsch-touristisch überlaufen… naja, mit viel Hin und Her und diversen Flugpreisvergleichen (ich empfehle momondo.de und urlaubspiraten.de) fiel die Wahl auf Curaçao in der Karibik .


    CIA map of the Caribbean


    Für alle Geografie-Muffel habe ich Curaçao in eine Karte der Karibik eingezeichnet. Curaçao ist Teil der Niederländischen Antillen, die auch ABC-Inseln genannt werden (weil sie Aruba, Bonaire und Curaçao heißen), liegt vor der Küste Venezuelas und damit nicht im Hurricane-Sektor . Abgesehen davon (und für viele Leser deutlich wichtiger) gibt es rund 90 Geocaches auf Curaçao, also genug um sich einen ganzen Urlaub lang zu beschäftigen. Obwohl meine Urlaubs-Devise eigentlich „Handy aus, am Strand liegen und abschalten“ ist, werde ich dort wohl die ein oder andere Dose finden . Da ich noch nie Langstrecke geflogen bin, bin ich außerdem gespannt, wie das stundenlange Rumsitzen im Flieger wohl so so sein wird… ein ausführlicher Bericht zum Curaçao-Karibik-Cachen folgt auf jeden Fall wenn ich zurück bin .

    Nicht zu vergessen ist auch, dass es demnächst wieder auf eine Rundreise gehen wird. Meine Beiträge zu unserer Quasi einmal umme Ostsee-Rundreise 2014 sind mit die beliebtesten Beiträge auf meinem Blog und weil es uns selbst auch so viel Spaß gemacht hat, um die Ostsee zu gurken, wiederholen wir es – natürlich mit anderem Ziel . Diesmal werden die europäischen Stadtstaaten (und Zwergstaaten) besucht. Sortiert man die Liste der Länder Europas aufsteigend nach Einwohnerzahl, sieht das wie folgt aus:




    Und genau diese fünf kleinsten Staaten Europas stehen auf unserer Erkundungsliste. Natürlich wird auch in den umliegenden Ländern gecacht und so ergibt sich grob die folgende Route:



    Bildquelle: By TUBS [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons


    Diesmal fahren wir also quasi nirgendwo außen rum (außer ums Elsass vielleicht ), sondern quer durch die Stadtstaaten Europas. Der Zeitrahmen ist ähnlich und ich freue mich neben dem Erkunden neuer Orte auch, die mir bereits bekannten Städte Pisa (Geocaching-Kurztrip im Sommer 2012) und Rom (Klassenfahrt 2004) wiederzusehen. Analog zu den „Quasi einmal umme Ostsee“ Teilen wird es auch über diesen Trip ausführliche Aufzeichnungen hier im Blog geben .

    Das sind im Großen und Ganzen meine größeren Planungen für die nächsten Monate, um nicht im Grau des Herbstes zu versinken . Habt ihr ähnliche Planungen oder lasst ihr es in der kalten Jahreszeit ruhiger angehen? Ich freue mich jedenfalls schon total auf die Sonne der Karibik und die Action beim Roadtrip .

  • Quasi einmal umme Ostsee – Teil 4: Stockholm, Oslo und Kopenhagen

    Es geht weiter mit meinem Bericht unseres Roadtrips um die Ostsee. Die bisherigen Abschnitte der Quasi einmal umme Ostsee-Tour findet ihr hier:

    Wir machten uns also am Nachmittag von Stockholm aus auf den Weg nach Oslo, war ja quasi nur ein kleiner Schlenker .



    Da wir uns den Tag über mit dem Fund diverser Geocaches beschäftigt hatten, wurde es schon abend und wir beschlossen, in Örebro nach einer Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Während wir für die Nächte in Tallinn und Turku Unterkünfte gebucht hatten, ließen wir es im letzten Reiseabschnitt recht spontan angehen, da wir nicht wussten, wann wir wo sein würden. Wir stoppten also mitten in Schweden in Örebro und schauten uns nach einer Bleibe um. Wir fanden einen Campingplatz im VW-Autonavi und hatten das Glück, dass er am 11. September noch nicht in die Winterpause gegangen war. Wie wir jetzt wissen, war das bei vielen Plätzen schon der Fall. Solltet ihr also mal eine Übernachtung in Skandinavien suchen, informiert euch über die saisonalen Öffnungszeiten . Der Gustavsvik Campingplats hatte noch geöffnet und für ca. 900 SEK also umgerechnet ca. 95 EUR bekamen wir eine kleine Ferienhütte. Geräumig ist anders, aber wir wollten nur schlafen und brauchten eine Dusche, also reichte uns das völlig.



    Nachdem wir ausgeladen hatten, wurde natürlich das beschauliche Örebro erkundet, außerdem hatten wir Hunger. Der wurde fürstlich bei Maxburger gestillt, einer Burgerkette, die gleichzeitig auch noch den CO2-Ausstoß und die Klimabilanz des gewählten Burgers berechnet. Das kannte ich voher noch nicht . Da wir die letzte Nacht im Auto in Mariehamn verbracht hatten, endete der Abend nach ein paar Caches relativ früh. Am nächsten Morgen putzten wir kurz unsere Hütte und dann ging es auch schon weiter Richtung Oslo – mit einem kleinen Abstecher zu Biltema. Biltema ist eine schwedische Baumarktkette, wobei ich nach einem Besuch sagen muss, dass es sich eher um eine Mischung aus Baumarkt, Decathlon und Partiewarenladen handelt. Und warum mussten wir unbedingt hin? In und um Bremerhaven gibt es seit dem Schwedenbesuch gewisser Cacher eine immer größer werdende Anzahl an Biltema-Caches. Das sind Geocaches, die in ca. 6 Metern Höhe an Laternen oder Bäumen hängen und dadurch am besten „geangelt“ werden. Scheinbar gibt es in Schweden eine Menge solcher Caches, denn dort gibt es im Biltema-Markt recht günstig Teleskopstangen zu kaufen. Die sind eingefahren ca. 120 cm lang bei ca 8 cm Durchmesser und können durchs Teleskopprinzip (ähnlich zu Teleskopleiter und Teleskopspiegel ) bis auf 6 Meter Länge ausgefahren werden. Damit angelt man dann problemlos den Cache und kann ihn auch gut wieder zurückhängen. Damit das funktioniert, modifiziert man die Spitze der Biltemastange mit einem flexiblen, aber stabilen Draht und Panzertape und fertig ist die Cache-Angel . Aufgrund der vielen Biltema-Caches wollte ich mir auch unbedingt eine Biltemastange zulegen und deshalb schlugen wir alle im Biltema zu . Was auch immer die Mitarbeiter dachten, was wir mit den Stangen vorhaben… . Außerdem fanden wir noch einen großen Cache am Rande des Baumarkts, der einen fast ebenso großen Logstift hatte:



    Und dann ging es wirklich nach Oslo. Auf dem Weg dorthin gab es viel Landschaft zu sehen, viele Nadelbaumwälder und vor allem Seen, unter anderem auch der Vänersee, der mit über 5.500 m² der größte See Schwedens und der drittgrößte See Europas ist.





    Gegen Mittag des 12. Septembers 2014 erreichten wir die norwegische Hauptstadt. An dieser Stelle nochmal Danke an SirAtze, der uns seinen Maut-Transponder geliehen hat. Mithilfe dessen konnten wir einfach durch die Mautstationen fahren und bezahlten direkt via Kreditkarte, statt den teureren Weg über die Rechnung per Nummernschild-Scan zu wählen. Das klappte wirklich gut und kostete in Oslo 31 NOK also ca. 3,50 EUR pro Stunde (unabhängig von der Anzahl der Durchfahrten an Mautterminals). Geteilt durch vier war es kaum der Rede wert.




    Da wir mittags in Oslo waren, war es dementsprechend voll auf den Straßen. Ich habe im Leben noch nicht so viele Tesla Elektroautos auf einem Haufen gesehen – als ich Anfang 2012 auf Mini-Kreuzfahrt in Oslo war, war mir das gar nicht aufgefallen (Oh man, das ist auch schon wieder 3 Jahre her!). Elektroautos dürfen in Oslo übrigens die Bus- und Taxispur mitbenutzen und kommen so im Berufsverkehr deutlich schneller voran – schöne Idee!




    Der Besuch Oslos fiel relativ kurz aus, da Christyan und ich bereits in Oslo gewesen waren und Flo und Raiko nur ein paar schnelle Caches finden wollten – außerdem war ja bereits Freitag und somit brachen die letzten Urlaubstage an. Auf dem Weg von Oslo am Skagerrak entlang kam uns der Maut-Transponder noch mehr zugute, denn die Brücken in Schweden und Dänemark wurden so ebenfalls automatisch abgerechnet . In unserem Falle waren das die Svinesundbrücke, die Øresundbrücke und die Storebæltverbindung. Man spart übrigens inzwischen nichts mehr, wenn man statt der großen Svinesundbrücke über die Abfahrt und die kleine Brücke fährt – beide Brücken berechnen den selben Betrag .




    Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Göteborg, also beschlossen wir, uns hier ein Hotel zu suchen. Zunächst hielten wir Ausschau nach Campingplätzen, aber die hatten alle schon geschlossen. Deshalb suchten wir online nach einem adäquaten Hotel und landeten deshalb im 3 Sterne Arena Hotel im Zentrum Göteborgs. Inzwischen waren wir von der anstrengenden Woche schon relativ kaputt, zumindest ich merkte es mir schon an. Aber Urlaub ist ja nicht alle Tage, also erkundeten wir am Abend noch die hübsche Innenstadt Göteborgs und gönnten uns eine leckere Pizza Hut Pizza. Auch das Cachen kam nicht zu kurz und so wurde es doch später als gedacht, bevor es zurück ins Hotel ging .




    Samstag, der 13. September startete dann bewölkt aber trocken, nach dem Webcam-Cache in Göteborg ging es dank Geheimtipp weiter zur Borrås Skåra nach Varberg. Das ist eine ca. 100 Meter lange Schlucht, die ca. 10 Meter tief und nur 1-2 Meter breit ist. Dabei entwickelt sie ein kühles und feuchtes Mikroklima. Passend zu diesem schönen Naturgebilde gibt es natürlich einen Borrås Skåra Earthcache, bei dem man noch etwas mehr lernen konnte .







    Die kleine, aber feine Schlucht war eine nette Abwechslung zwischen den langen Autofahrten. Wir ließen uns Zeit und genossen den Ausblick am anderen Ende der Schlucht, das gleichzeitig auf die Spitze des Felsens führt.

    Je näher wir dann Malmö kamen, umso grauer wurde der Himmel. Bisher hatten wir wettertechnisch nur Glück gehabt, die ganze Zeit hatte es praktisch nicht geregnet, doch seitdem wir von Oslo gen Süden fuhren, wurde das Wetter immer herbstlicher. Und so begann es kurz vor Kopenhagen letztendlich zu regnen, während wir den Øresund querten.







    Wir ließen uns den letzten Reisetag aber nicht vermiesen und steuerten trotzdem alle geplanten alten Caches an . Neben den selten gewordenen historischen Virtuals 1807 und Checkpoint Herlev und einem Webcam-Cache, den wir in wirklich strömendem Regen nach einem Spaziergang erfolreich loggen konnten, gibt es auch in Kopenhagen einige alte Geocaches. Kippers in the Jungle (Denmark’s first) ist am 3. September 2000 platziert worden und – wie der Name schon sagt – der erste Cache Dänemarks. Da Raiko gerne die ersten Caches eines Landes findet und mir diese Lücke in meiner Platzierungsmonat-Matrix noch fehlte, scheuten wir keinen Aufwand und spazierten trotz anhaltendem Regen durchs Dickicht zur Dose. Das war ein bisschen unangenehm, dennoch nichts gegen den Cache High Tension in the Bog, platziert am 28. Dezember 2000. Zuerst war uns nicht ganz klar, von welcher Seite man den Cache am besten erreicht, denn weit und breit gab es nur Felder und Wiesen sowie ein Hinweis über aktiven Schießsport im Listing. Bei dem Schietwetter würde wohl niemand schießen und so hatten wir auf dem Spaziergang von etwa 1,5 km zum Cache unsere Ruhe. Bis auf 300 Meter an den Cache ran stapften wir auf einem Sandweg entlang, doch der endete und es wurde klar: Der Cache liegt definitiv dort hinten mitten auf der Wiese, die ewig nicht gemäht wurde. Es regnete immer noch, alles war nass und das Gras reichte mir bis zu den Kniekehlen – egal! Wir waren so weit gelaufen und eh nass, also auf zur Ammobox. Die versteckte sich dann nicht wirklich und so konnten wir uns auch in diesem historischen Cache verewigen, der hier vor fast (bzw. inzwischen mehr als) 14 Jahren gelegt worden war . Anmerkung: Wir hatten südöstlich bei N 55°56.159 E 012°28.596 geparkt, von Norden kann man vermutlich näher an den Cache heranfahren.




    Nicht zu vergessen übrigens, dass die Straußen in Kopenhagen ein famoses Stra(u)ßenschild gefunden hatten, mit dem sie unbedingt fotografiert werden wollten :



    Und wo wir schon in der Nähe waren, beschlossen wir, pitschnass im Wagen sitzend, dass es auf den kleinen Umweg auch nicht mehr ankommt, also fuhren wir noch zur CocoBox im Norden der Insel Seeland. Als wir dort eintrafen, regnete es nicht mehr und so schlossen wir die Cachetour mit einem Spaziergang durch den abendlichen Wald ab. Der Cache war ohne Probleme gefunden und als wir wieder am Auto waren, wurde gemeinschaftlich entschieden, ohne Stopps zurück nach Deutschland zu fahren. Mittlerweile war es Samstag Abend, hinter uns lagen 8 Tage auf Achse und ca. 3.000 km auf Straßen. Während die eine Hälfte auf der Rückbank schlief, hielt sich die vordere Reihe mit Gesprächen wach .



    Irgendwann um ca. 2 Uhr morgens erreichten wir den McDonalds in Flensburg. Dort machten wir eine Pause, aßen sozusagen zu Abend und regten uns über den desolaten Service auf. Tja, auch so manch ein Mitarbeiter einer Fastfoodkette ist mit vier Kunden überfordert. Aber wenn keiner Burger brät und alle nur an der Fritteuse quatschen… egal, nach Burger und Eis trafen wir irgendwann in Kiel ein und verabschiedeten uns. Christian, Flo und ich mussten ja noch weiter nach Lübeck, um dort völlig geschafft, aber glücklich in unsere Betten zu fallen .

    Das war somit also der letzte Abschnitt meines Reiseberichts zu unserem Trip quasi einmal umme Ostsee. Ich hoffe, euch haben die vielen Fotos nicht überfordert, aber Bilder geben die Geschichten einfach viel besser wieder und lassen auch mich so schön in Erinnerungen schwelgen – schließlich ist die Reise jetzt auch schon wieder 4 Monate her ! Da dieser Abschnitt jetzt auch schon wieder sehr lang geworden ist, folgt wahrscheinlich noch ein weiterer Blogeintrag mit dem Fazit .

  • Quasi einmal umme Ostsee – Teil 3: Von Helsinki über die Åland Inseln nach Stockholm

    Nach Teil 1 und Teil 2 folgt jetzt Teil 3 unserer Reise quasi einmal umme Ostsee . Keine Ahnung, wie viele Teile noch folgen, aber dieser ist auf jeden Fall nicht der letzte.



    Einigermaßen ausgeschlafen wachten wir in unserem akzeptablen Hotel in Tallinn auf. Wir hätten eigentlich noch viel länger in den Federn liegen können, aber die Fähre nach Finnland war gebucht und so ging es am Dienstag, den 9. September 2014, in aller Frühe zum Tallinner Terminal. Die Fähre kam pünktlich und im Sonnenaufgang verließen wir Estland mit einem wundervollen Blick auf die Tallinner Skyline.





    Mittendrin hielt unsere Fähre kurz, scheinbar für eine Rettungsübung, im Endeffekt ließ die Crew ein Schlauchboot am Schiff hinab, fuhr damit einmal im Kreis und holte es wieder ein. So viel Spannung so früh am Morgen ! Wir erreichten trotzdem pünktlich Helsinki und legten direkt an der Innenstadt an. Komfortabler kann man die finnische Hauptstadt kaum erreichen .






    Wir verbrachten den Vormittag und Mittag damit, Helsinki zu erkunden – da haegar1974 schon im Winter auf einem Kurztrip in Helsinki gewesen war, hatten wir diesmal einen „Ortskundigen“, der uns zu einigen schönen Ecken führen konnte. Da er damals ohne Auto mit dem Schiff angereist war, kannte er allerdings keine guten Parkplätze und so hauten wir auf den Putz und parkten zwischen Maseratis und Lamborghinis im Luxus-Parkhaus, das eher einem Bergbau ähnelte.



    Wir zahlten am Ende für 2 Stunden und 19 Minuten parken 14 EUR, den Parkschein haben wir wiederbekommen und den hält haegar1974 in Ehren . So hatten wir es zumindest nicht weit bis in die Stadt, die sich von ihrer schönsten Seite zeigte:





    Mir fiel direkt auf, dass die finnische Sprache „live“ noch witziger ist, als das was man von Deutschland aus so mitbekommt. Geoaches heißen Geokätkö und auch sonst haben alle Namen unglaublich viele Umlaute und Vokale .

    Nach der Besichtigung der Innenstadt entschieden wir uns, einen Abstecher zu einer Webcam in der Nähe zu machen – schließlich ist dieser „grandfathered“ Cachetyp nicht mehr allzu oft anzutreffen . Hinzu kam, dass die T-Wertung mit 4.5 angegeben war, denn man musste entweder eine lange Leiter oder zumindest eine lange Teleskopstange mitbringen, um das Navi in die Kamera halten zu können. Die Webcam war und ist eine Verkehrsüberwachungskamera und deshalb hängt sie ziemlich hoch auf einer Fußgängerbrücke. Wir gaben alles, doch unsere 3,80 Meter Teleskopleiter reichte nicht aus. Auch das Navi an die Leiter geklebt wollte nicht in der Kamera auftauchen. Dazu sei gesagt, dass nur alle 10 bis 15 Minuten ein neues Bild aufgenommen wurde. Da die Kamera danach kurz um 180 Grad schwenkte, um die andere Seite der Straße zu fotografieren, hatten wir zumindest einen Ansatzpunkt. Aber auch nach mehreren Anläufen wollte es nicht klappen und so gaben wir irgendwann auf . Hat trotzdem Spaß gemacht .

    Nachmittags ging es für uns dann weiter Richtung Westen, das Ziel war Turku. Auch hier hatten wir eine Unterkunft gebucht, diesmal ein Apart-Hotel mit individuellen Zimmern. Vorher dachte ich beim Buchen der Unterkunften in Turku und Tallinn, dass wir bei Turku überrascht werden würden und bei Tallinn eigentlich alles okay sein müsste, doch am Ende war es genau anders herum. Während die Absteige in Tallinn winzige in die Jahre gekommene Zimmer mit ausgeblichener Musterbettwäsche und nicht ablaufenden Duschabflüssen hatte, erwartete uns in Turku ein sauberes, großes Aparthotel mit einem sehr netten Gastgeberpaar. Zwar war der Zugang nicht so leicht zu finden, da das Hotel in einem Gebäudekomplex mit diversen Firmen ist, aber dann war alles sehr herzlich. Das Paar hat zwei niedliche Doggen und die Zimmer waren geräumig, toll möbliert und dekoriert und auch sauber. Also falls ihr mal in Turku seid, empfehle ich euch das Hotel Ensitila Oy als Unterkunft .

    Wir entluden den Wagen und machten uns dann auf den Weg zu Viikinkiravintola Harald, ein Restaurant ganz im Stile der Wikinger, das uns von einem Cacherfreund wärmstens empfohlen wurde . Auch wenn wir bisher eher sparsam gewesen waren, ließen wir es hier richtig krachen und gönnten uns ein vorzügliches Wikingermahl im besten Ambiente. Danke für die Empfehlung nochmals an dieser Stelle! Das Cinnamon Beer vermisse ich jetzt schon schmerzlich.




    Nachdem wir uns kugelrund gegessen hatten, machten wir noch einen abendlichen Cachespaziergang durchs nächtliche Turku, bevor wir in unsere Betten fielen. Am nächsten Morgen standen wir wieder in aller Frühe auf, denn die Fähre zu den Åland Inseln sollte früh losfahren. Allerdings nicht so früh wie ich dachte… ich war in der Zeile verrutscht und hatte uns alle so eine Stunde zu früh hochgescheucht . So hatten wir am nebligen Morgen in Turku noch ein Stündchen Zeit für ein paar Caches, bei denen wir keiner Menschenseele begegneten.

    Auch diese Fähre war pünktlich und schipperte uns am Mittwoch, 10. September, zwischen tausenden kleiner Inseln nach Mariehamn, der Hauptstadt der Åland Inseln. Die Åland Inseln gehören eigentlich zu Finnland, sind jedoch weitgehend autonom und die einzige Amtssprache ist Schwedisch. Während wir in Estland schon sehr die Einflüsse von Finnland bemerkt hatten, vor allem durch umlautlastige Namen, waren wir überrascht, dass die Åland Inseln doch eher in Richtung Schweden orientiert zu sein scheinen, obwohl sie offiziell zu Finnland gehören. Bei geocaching.com sind sie jedoch als eigenes Land gelistet und so waren sie ein fester Punkt in unserer Planung.








    Dass wir den Umweg nach Mariehamn gemacht haben, bereue ich nicht. Ganz im Gegenteil: Die Åland Inseln bieten wunderschöne Landschaft und man kann dort richtig gut entspannen. Wir verbrachten eine Nacht in und um Mariehamn und konnten die tolle Atmosphäre der Inseln ein kleines Stückchen genießen. Am Nachmittag machten wir zunächst einen Abstecher nach Storby, ans westliche Ende der Inseln, um nach einem Stopp in einen Supermarkt bei Land’s end on Åland eine Kaffeepause einzulegen. Spontan beschlossen wir, den Weg zurück zu Mariehamn die Postcaches-Serie zu suchen und dabei ein wenig die Landschaft zu genießen.




    So vertrieben wir uns den Nachmittag und erreichten gegen 20 Uhr wieder Mariehamn. Was wir nicht bedacht hatten: Die Åland Inseln sind mit knapp 28.000 Einwohnern relativ ländlich und so haben die Geschäfte und Restaurants – vor allem innerhalb der Woche und in der Nebensaison – nicht allzu lange geöffnet . Da die meisten Restaurantküchen schon geschlossen hatten, endeten wir bei einem kleinen Dönerladen neben einer Tankstelle namens Alis Kebab, bei dem wir den teuersten Döner unseres Lebens aßen. Da wir hungrig waren, lohnten sich die 8 EUR pro Döner trotzdem und wir genossen jeden Bissen . Gesättigt ließen wir uns dann in einer netten Rockkneipe namens Dino’s Bar & Grill nieder. Als auch die mit dem Fegen begannen, schlugen wir uns die Nacht mit weiteren Geocaches um die Ohren, bevor wir gegen 3 Uhr morgens einen adäquaten Stellplatz für den Bus und uns suchten. Dort gönnten wir uns ein Nickerchen, denn auch an diesem Morgen wartete die dann aber letzte Fährfahrt auf unserer Reise auf uns. Es sollte im Morgendunst nach Stockholm bzw. Kapellskär in Schweden gehen.




    Inzwischen war Donnerstag, der 11. September und wir erreichten das schwedische Festland planmäßig. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Stockholm, das der finnischen Hauptstadt in Glanz und Gloria kaum nachsteht . Auch Stockholm hat wunderschöne Gebäude und sogar einen Freizeitpark mitten in der Stadt.







    Nach einem Spaziergang durchs Zentrum standen noch zwei Webcams und einige alte Caches auf dem Plan. Schon auf der Suche nach der ersten Webcam am Stockholmer Bahnhof machten wir so ziemlich alles falsch. Eigentlich sah alles einfach aus: Die Webcam filmt einen Bahnsteig, im Hintergrund ist eine Unterführung. Wir waren „nur“ 50 Meter entfernt, also nahmen wir mal die Fußgängerunterführung in der Nähe – und landeten auf der anderen Seite des Bahnhofs! Gut, da ist eine Fußgängerbrücke, gucken wir von da aus mal, ob wir was sehen. Ja, da hinten. Okay, man muss in den Bahnhof rein, um aufs Gleis zu kommen. Also taten wir das… und standen ein Gleis daneben. Obwohl das doch das erste Gleis im Außenbereich war?! Schließlich fanden wir doch den richtigen Zugang und konnten uns ablichten lassen. So eine bescheuerte Aktion !



    Etwas südlicher lag ein Verkehrsüberwachungskamera-Webcamcache, bei dem wir uns mehr Glück erhofften als in Helsinki. Naja, was soll ich sagen… eigentlich hatten wir kaum mehr Glück. Die Kamera macht ca. alle 5 Minuten ein neues Bild. Auf dem Weg prüften wir immer wieder, ob die Kamera funktioniert. Sie lief tadellos und stellte immer wieder neue Fotos online. Gut, wir stiegen aus, bereiteten unsere famosen Kopfbedeckungen vor, mit denen man sich laut Listing zu erkennen geben sollte… und die Webcam zeigte folgendes:




    Orr… wir dachten, man wolle uns verarschen . Wir warteten Minute um Minute, doch das Fehlermeldungs-Bild blieb bestehen . Also improvisierten wir und machten ein paar Fotos von uns selbst, was sich spontan als Super-Selfie-Fail entpuppte. Ihr ahnt ja gar nicht, wie aufwendig es ist, vier Personen auf ein Foto zu kriegen :




    Am Ende waren wir doch alle zu erkennen und haben inzwischen sogar die Logerlaubnis erhalten. Die Webcam funktionierte übrigens den ganzen Tag nicht mehr. Gemeines Ding… aber auch eine spaßige Aktion, die ich nicht so schnell vergessen werde .

    Außerdem haben wir noch einige alte Caches gefunden:

    Match Stash trägt dabei sogar den sehr kurzen GC Code GC4D, auch am Namen erkennt man, dass es sich um eine alte Dose handelt. Früher hießen Caches nämlich „Stash“ statt „Cache“. Seit über 14 Jahren liegt der Cache nun dort am Rande Stockholms. Allgemein gilt: Wer auf die Platzierungsmonats-Matrix achtet, kann durchaus mal eine Reise nach Stockholm in Betracht ziehen. Wie man an meiner Liste sieht, gibt es dort viele alte Geocaches, die immer noch gepflegt werden. Finde ich gut!

    Am Abend machten wir uns dann auf den groben Weg nach Oslo, wie es weiter geht folgt dann in Teil 4 dieses Berichts .

    >> Weiterlesen: Teil 4: Stockholm, Oslo und Kopenhagen

  • Reisebericht: Dublin-Städtetrip im Winter

    Wie meine Follower auf twitter und Facebook quasi live mitbekommen haben , bin ich zwischen Weihnachten und Silvester, also vom 27.-30. Dezember 2014, mit Christyan nach Dublin geflogen. Zwar war ich bereits 2006 in der irischen Hauptstadt auf Klassenfahrt gewesen, trotzdem wollte ich wieder hin, denn es hat mir gut gefallen – und ich habe damals noch nicht gecacht .



    So buchte ich schon im Sommer den Flug mit Ryanair von Bremen nach Dublin und zurück, mit knapp 150 EUR pro Person inkl. 1 Gepäckstück bis 20 kg zwar nicht so günstig wie meine Ryanair-Flüge Palma, Pisa und Porto, aber ich wollte zwischen den Feiertagen einfach raus und weg von all dem Stress und Trubel. Dazu quartierten wir uns für 3 Nächte im sehr zentral gelegenen Best Western PLUS Academy Plaza Hotel ein und schon hieß es: Auf nach Dublin!

    Los ging’s am Samstag mit dem Hinflug. Nach dem Trip nach Edinburgh im August (zu dem immer noch ein Blogeintrag fehlt, wie ich gerade feststelle ) kannten wir den Bremer Ryanair-Terminal schon, dieses Mal war es jedoch deutlich voller. Vor unserem Flug sollten noch vier andere Ryanair-Flüge starten, sodass die Check-In-Halle gefüllt mit Reisegästen war. Zum Glück war unser Flug um 16:40 Uhr der letzte und so gaben wir unser Gepäck ab (was dank Zusatzkosten kaum jemand tut, die Schlange war also nur ca. 10 Personen lang) und warteten bei einem McCappuccino im nahe gelegenen McDonald’s ab. Eine Stunde vor Abflug starteten wir dann den zweiten Anlauf und mussten uns nur noch in einer deutlich kürzeren Schlange anstellen. Langer Rede kurzer Sinn: Der Hinflug klappte ohne Probleme, zwar war der Flug ausgebucht, aber wir konnten mit geringer Verspätung von ca. 15 Minuten in Dublin landen. Wetter war sehr gut, wir flogen quasi der Sonne entgegen, diese tauchte den Horizont in satte Rot- und Blautöne ein – sehr hübsch !

    Nach der Fahrt mit dem AIRLINK Bus vom Flughafen zum Hotel (6 EUR pro Fahrt, 10 EUR fürs Return Ticket, nehmt bloß nicht den überteuerten AirCoach…) und dem Check-In im Hotel wurde am Abend Dublin erkundet und ein geeignetes Abendessen gesucht. Natürlich musste auch die erste irische Dose gefunden werden, der Tradi The Waxies Dargle am Wachsmuseum. In der Innenstadt waren die meisten Caches entweder klassische Nano-Behälter oder selbstgebastelte Äquivalente aus Eppendorfgefäßen u.ä., die auch nicht viel größer waren. Ab und an gab es dann aber doch schön große Dosen, also ein bunter Mix würde ich sagen.








    Natürlich spazierten wir auch durchs Temple Bar Viertel und ich nutzte die Gelegenheit, ein paar Fotos der legendären Temple Bar (und natürlich auch diverser anderer Pubs) bei Nacht zu machen.







    Zwar war kein Feiertag mehr, dennoch war es relativ ruhig und so konnten wir ein wenig cachen, bis es gegen 1 Uhr morgens dann doch zu kühl wurde. Trotz Atlantikklima und milderen Temperaturen als in Deutschland sanken die Temperaturen auch in Dublin um den Gefrierpunkt und so war’s Zeit fürs Bett, nachdem ich genug Fotos vom weihnachtlichen Dublin bei Nacht gemacht hatte .




    Am zweiten Tag standen einige Touri-Attraktionen auf dem Programm. Ich hatte die 2006 zwar fast alle schon gesehen, aber wenn Christyan noch nie in Irland war, kann man ruhig nochmal zu Guinness . Auch am frühen Morgen war Dublin wie leergefegt, gegen 10 Uhr traf man kaum jemanden auf den Straßen.




    Wir hatten uns ein Early Bird Ticket bei Guinness gebucht und zahlten so 14,40 EUR (statt 18,00 EUR) pro Erwachsenem für die Guinness Storehouse Tour. Dabei lernt man, wie Guinness hergestellt wird, und warum es so schmeckt, wie es schmeckt. Außerdem lernt man anhand eines Baby-Pint, wie man zum perfekten Guinness Trinker wird (ohne den bitteren Schaum zu trinken ) und kann sich sein kostenloses Guinness Pint entweder selbst zapfen oder oben in der Gravity Bar zapfen lassen.






    Wir entschieden uns für die professionelle Zapfung und genossen den Pint bei bestem Ausblick über Dublin und die umliegende Landschaft. Die Sonne schien und wir konnten Kilometerweit gucken. Dafür hat sich der Eintritt allein schon gelohnt!





    Und da wir grad so gut dabei waren und ein Pint Guinness nach einem kleinen Frühstück recht angenehm ist (), ging es gleich weiter zur Jameson Distillery. Schließlich ist das mein allerliebster Whiskey und man kann auch dort noch einiges lernen, wenn man gern Whiskey trinkt.





    Zum Abschluss durften wir noch einen Vergleichstest von irischem Whiskey, schottischem Whisky und amerikanischem Bourbon Whiskey machen und haben dafür ein Zertifikat erhalten, yay! Natürlich blieb auch hier ein kostenloser Drink nicht aus, wir entschieden uns für Jameson mit Ginger Ale und einem Stück Limette.




    Gut beschwippst ging es dann auf eine nachmittägliche Cachetour durchs nordwestliche Dublin . Dabei entdeckten wir dann auch die typischen kleinen Arbeiterhäuser mit den vielen kleinen Schornsteinen und den Backsteinfassaden. Außerdem ist der Liffey (der Fluss, der mitten durch Dublin fließt und in der Dubliner Bucht ins Irische Meer mündet) auch am Abend sehr hübsch anzusehen. Am zweiten Abend versorgten wir uns mit leckeren Burgern von irischen Kühen bei einem weiteren Guinness und machten dann noch einen Abstecher ins Pubviertel…






    Da wir am dritten Tag unseres Trips einiges schaffen wollten, standen wir recht früh auf und verließen zum Sonnenaufgang das Hotel in Richtung DART.




    DART ist eine Zuglinie, die Dublin mit umliegenden Ortschaften an der Küste verbindet. Für uns war dies die günstigste Gelegenheit, um nach Bray zu fahren. Warum Bray? Na weil dort seit dem 3. Juni 2000, also seit gut 14,5 Jahren GC43, Euroas erster Geocache, liegt . Die Lücke in meiner Platzierungsmonats-Matrix ist nur mit diesem Cache zu füllen aber auch allgemein führen einen sehr alte Geocaches doch an bemerkenswertere Orte – oder zumindest abgelegenere, wie ich seit der Ostseetour weiß .

    Wir erreichten also Bray mit dem Zug gegen 10 Uhr morgens und machten uns direkt auf den Weg zu Bray Head, einem Berg / Hügel direkt bei Bray, dessen Gipfel 248 Meter hoch ist. Da wir uns an der Strandpromenade auf Meereshöhe befanden, wurde der Ausflug heute also zu einer richtigen Wandertour .




    Am Bray Head entlang verläuft der Bray-Greystones-Cliffwalk, ein gut ausgebauter Weg, den am heutigen Montag viele Muggel nutzten, um spazierenzugehen oder zu joggen. Bemerkenswert viele Muggel. Um die auf dem Weg liegenden Caches zu finden, mussten wir daher die richtigen Momente abwarten, aber es sollte uns gelingen. Und dann war es auch schon soweit und GC43 leuchtete als nächste Dose auf. Wir erreichten die Koordinaten und wussten beim Umsehen direkt, wo der Cache liegen muss. In den vergangenen 14,5 Jahren hatte sich hier dank der 2.200 Funde ein für Cacher offensichtlicher Trampelpfad gebildet. Für Muggel vermochte das wohl eher auszusehen, als hätte jemand versucht, eine Abkürzung zum Gipfel zu finden . Beim Erklimmen der letzten 20 Meter zum Cache war ich sehr froh, dass die Sonne schien und wir das beste Wetter hatten, das man sich Ende Dezember auf dem 53. Längengrad Nord vorstellen kann! Hier kann es bei Regen in der Tat sehr rutschig werden . GC43 ist übrigens eine solide Ammobox mit schöner Aussicht auf die Irische See.




    Da das Wetter so einladend war, beschlossen wir, nicht direkt zurück nach Bray zu laufen, sondern weiter Richtung Gipfel zu marschieren, da es von dort aus vermutlich einen tollen Ausblick geben würde. So folgte ich meiner Navi OSM und wir überwanden weitere Höhenmeter – und die Aussicht wurde in der Tat besser und besser. Zunächst konnten wir bis Greystones und sogar bis zum Leuchtturm von Wicklow (dank 270mm Crop Objektiv) schauen, dann machten wir Kehrt, um zum Gipfelkreuz zu gelangen. Der Weg wurde zwischendurch zwar mehr zu einem Wildtierpfad und schlussendlich kletterten wir zwischen den Felsbrocken hoch, aber wir haben es überlebt .




    Auf dem Weg begegneten wir auch der Irin Hazel aus Dun Loghaire, mit der wir ein langes Gespräch über Gott und die Welt führten. Ihr Hund Charlotte langweilte sich schon und so musste sie irgendwann weiter. Eine sehr nette Begegnung! Falls Hazel das hier lesen sollte: Viele Grüße aus Lübeck !

    Mittags erreichten wir dann das Gipfelkreuz von Bray Head und genossen den wirklich malerischen Ausblick Richtung Bray, Dublin und sogar Howth. Bei dem Wetter würde man wirklich nicht denken, dass Ende Dezember ist. Das nachfolgende Panorama sieht in Textbreite sehr winzig aus, deshalb klickt es bitte einfach an und erfreut euch in Originalgröße daran (kann einen Moment dauern, bis es geladen ist).




    Während des Abstiegs Richtung Bray suchten wir noch ein paar weitere Caches, unter anderem erfuhren wir so von einer ehemaligen Liftstation, die nun als Lost Place verrottet. Unten wieder angekommen war es inzwischen 16 Uhr und die Sonne würde bald untergehen, aber wir hatten einen schönen Ausflug zu GC43 und dem Gipfelkreuz hinter uns, das nun von unten aus in der Ferne zu sehen war.







    Aufgrund der Dunkelheit beschlossen wir spontan, das Sea Life Center in Bray zu besuchen. Wir fanden heraus, dass das zuvor am Strand gefundene Fisch-Ei ein Dornhai-Ei war und ich konnte einige hübsche Fotos machen. Zum Tagesabschluss gönnte ich mir im Anschluss einen Cappuccino Größe „Infusion“ bei finnbee’s. Die zugehörigen Kuchen waren aber auch nicht zu verachten!




    Wir suchten im Dunkeln noch ein paar Geocaches in Bray, um uns die Zeit zu vertreiben, bis unser DART Zug nach Dublin eintraf. Zurück in der irischen Hauptstadt suchten wir uns als Abendessen diesmal Indisch aus (komisch, irgendwie passiert das jedes Mal ), bevor es wieder Richtung Pubviertel ging.

    Tag 4 war dann schon der Tag des Rückflugs. Wir hatten viel geschafft und viel gesehen, aber dennoch kam es mir nicht anstrengend vor. Frühes Aufstehen ist zwar immer suboptimal, aber es hat sich gelohnt, denn im Dezember geht die Sonne in Dublin um 9 Uhr auf und um 16:30 Uhr unter und man möchte ja auch etwas von der Umgebung sehen .

    Der Rückflug startete um 13:25 Uhr Ortszeit (Dublin hat UTC, Deutschland hat UTC+1) und landete pünktlich in Bremen. Schon auf dem Flug wurde mir bewusst, dass in Deutschland vermutlich nicht so tolles Wetter sein würde – ab Großbritannien war unter uns eine durchgehende Wolkendecke zu sehen.



    Zusammengefasst hat mir der Trip nach Dublin sehr viel Spaß gemacht. Die Stadt besitzt viele hübsche Ecken und man könnte durchaus eine ganze Woche und mehr dort verbringen, aber auch in den paar Tagen, die wir dort waren, gab es viel zu erleben und zu entdecken. Meine Pläne sind sehr gut aufgegangen und ich vermisse das frisch gezapfte Guinness jetzt schon ! Na immerhin schmeckt der Jameson aus der Flasche genau so gut wie in Dublin .

    Geocaching-Fazit sind übrigens 47 Funde, darunter 3 Virtuals, 1 Webcam-Cache und 4 Earthcaches. Die finale Auswertung könnt ihr demnächst auf meinem Profil erstalken, ich bin noch nicht ganz fertig mit Loggen, wollte euch aber meinen Reisebericht aufgrund mehrerer Nachfragen nicht vorenthalten .

    Und wem die Fotos aus diesem Beitrag nicht reichen, das gesamte digitale Fotoalbum unserer Reise gibt es hier auf flickr.com anzuschauen.

  • Quasi einmal umme Ostsee – Teil 2: Von Vilnius über Riga nach Tallinn

    Nach Quasi einmal umme Ostsee – Teil 1: Fähre nach Klaipeda und russische Exklave Kaliningrad folgt nun endlich Teil 2.



    Wir hatten also die russische Enklave Kaliningrad verlassen und waren zwar zeitaufwändig, aber ohne Probleme, in die EU zurück gekehrt. Am Abend erreichten wir Vilnius (zu deutsch Wilna), die Hauptstadt Litauens. Es war zwar schon dunkel, aber wir parkten direkt im Zentrum und konnten so trotzdem einige schöne Plätze entdecken – und ganz nebenbei Caches wie Sv.Kazimiero baznycia/Church of St Casimir und Vilnius Town Hall/Vilniaus rotuse suchen, die übrigens sehr kreativ versteckt sind und sich ihre Favoritenpunkte definitiv verdient haben.

    Zum Abschluss haben wir dann bei Vilnius Panorama #2 die Aussicht genossen, der nächtliche Blick über Vilnius war wirklich schön! Dieser Cache ist im Moment übrigens mein östlichster gefundener Cache ! Da ich keine Fotos machen konnte, weil ich kein Stativ o.ä. zur Hand hatte, hier ein ähnlich hübsches Foto bei Tag :



    Zwar ist Vilnius mit 500.000 Einwohnern keine Metropole, ich bin trotzdem ein wenig wehmütig, dass wir nicht länger bleiben konnten. Denn schon bei unserem kurzen Besuch wurde klar, dass es noch so viel mehr zu sehen gibt! Aber erstmal war Sonntag Abend, wir waren seit knapp eineinhalb Tagen wach und so langsam knickten wir alle ein. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Riga und schauten mal, wie weit wir konnten, bis auch der letzte Fahrer ein Veto einlegte. Das passierte irgendwann um 3 Uhr morgens auf der A10 / E67 zwischen Panevėžys und der Grenze zu Lettland. Wir parkten auf einem verlassenen Rastplatz (eigentlich nur eine recht große, asphaltierte Ausbuchtung der Straße) und kuschelten uns in unsere Kissen. Unsanft geweckt wurden wir dann wenige Stunden später, als ein LKW neben uns das Rückwärtsgangpiepen verlauten lies. Wir wurden wach und erkannten, dass auf dem Rastplatz plötzlich mehrere LKW umherrangierten und sich daran störten, dass wir dort parkten. Wo auch immer die zwischen 3 und 6 Uhr morgens herkamen und warum genau sie mitten in der Pampa umherrangierten werden wir wohl nie erfahren. Es lief dann aber alles reibungslos und nach einem weiteren Nickerchen brach für uns der neue Tag an.

    Es war inzwischen Montag, 8. September 2014 und wir begaben uns weiter Richtung Norden. Auf dem Weg wurden einige Caches gesucht, bei Sport complex „Musa“ legten wir eine Pause ein und gönnten uns in aller Ruhe ein ausgiebiges Frühstück inkl. Morgendusche . Den Cache konnten wir leider nicht finden, aber das machte nichts, der Ausblick auf eine in die Jahre gekommene Brücke und den Fluss entschädigte für den Abstecher allemal.




    Über das Programmierer-Mekka „Code“ ging es weiter zu einem Zwischendurch-Tradi namens Labyrinth, an dem uns ein Cachewächter auflauerte:




    Der qurlige Dackel freute sich sehr über so viel Action und neue Leute, dass er uns gar nicht gehen lassen wollte . Am späten Vormittag erreichten wir Riga, die lettische Hauptstadt, in der knapp 700.000 Menschen leben. Während Vilnius zumindest bei mir den Eindruck machte, dass es viele alte, aber sehr gut erhaltene Gebäude gibt, erschien mir Riga am modernsten von den baltischen Hauptstädten. Den 368,5 Meter hohen Rigaer Fernsehturm sieht man schon aus weiter Ferne und auch andere moderne Bauten ragen in die Höhe.




    Trotzdem ist die Altstadt sehr gut erhalten und gepflegt, es erinnerte mich ein bisschen an Lübeck mit den vielen historischen Häusern und Kirchen. Genau wie Lübeck ist auch die Innenstadt Rigas seit 1997 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.



    Wir stellten das Auto ab und gönnten uns ein paar Stunden in der Rigaer Altstadt. Die Sonne schien und wir visierten ein paar Caches an. In Riga konnten wir als Container ausschließlich kleine, magnetische Rörchen finden, wie ich sie von Verpackungen von Stiftminen kenne.






    Neben dem Rigaer Dom und der Petrikirche ist auch das Freiheitsmonument sehenswert. Es steht für die lettische Souveränität, die drei goldenen Sterne symbolisieren die drei Regionen Lettlands: Kurzeme, Vidzeme und Latgale. Wissenswert ist auch, dass die Statue erhobenen Hauptes nach Westen blickt, während in Ketten gelegte Skulpturen gen Osten blicken.

    Zum Abschluss des Rundgangs genossen wir noch einen Kaffee im TeaHouse TB/GC Graveyard und gingen dann über andere Gassen zurück zum Auto. Wie man sieht, war Riga bei Sonnenschein sehr fotogen .






    Nachmittags besuchten wir dann noch den Virtual Kurtenhof, eine Zweiter-Weltkrieg-Gedächtnisstätte, an der zu Nazizeiten ein Konzentrationslager stand. Über 100.000 Menschen wurden hier zwischen 1941 und 1944 getötet – heute erinnert ein aufwändiges Monument mit riesigen Skulpturen und einer Bilderausstellung an die grausamen Taten. Auch wenn ich die Machenschaften der Nazis aufs Tiefste verabscheue und mich davon distanziere, wurde mir doch mulmig. So etwas darf nie wieder passieren und wir müssen alles tun, um solche Greultaten zu verhindern!





    Nach dem Besuch des Virtuals ging es an der Ostseeküste entlang weiter nach Tallinn. Hier standen dann auch die ersten alten Caches auf dem Plan. Lighthouse stash / Majaka aare wurde am 20. Mai 2001 platziert und lag direkt auf dem Weg. Ich habe zwar keine Ahnung, wo genau der Leuchtturm sein soll, aber den Cache konnten wir inmitten in einem Nadelwäldchen recht schnell finden. Bei Master’s stash / Meistri aare hatten wir weniger Erfolg. Nach einer kleinen Offroad-Exkursion mit viel weißem Staub hatten wir immer noch keinen Zugang gefunden, also haben wir abgebrochen, statt uns durchs Farn-Dickicht zu kämpfen . Mehr Zeit wäre an dieser Stelle hilfreich gewesen .



    Es ging hochmotiviert weiter zu Varbola, der etwas abenteuerlicher zu erreichen war. Nach einem knappen 4km Umweg erreichten wir die Parkkoordinaten und in der Dämmerung kämpften wir uns dann zum Cache vor. Flo und Christian auf der einen Seite, Raiko und ich auf der anderen. Mitten in der Pampa hatten die beiden den richtigen Weg gewählt und so konnten wir uns alle im Logbuch des am 30. August 2001 veröffentlichten Caches verewigen.




    Am Abend erreichten wir dann Tallinn und checkten ins Economy Hotel ** ein – die erste Dusche und das erste Bett seit wir die Fähre in Klaipeda verlassen hatten! Deshalb war uns auch egal, dass die Zimmer rustikal, winzig und nicht ganz in Schuss waren (dafür war das Personal wirklich nett und zuvorkommend!). Tallinn ist die estnische Hauptstadt mit ca. 430.000 Einwohnern. Hauptsache erstmal sauber werden und dann was zu essen suchen! Wir irrten ein wenig planlos durchs nächtliche Tallinn und suchten dabei ein paar Caches, bevor wir im Taco Express landeten. So fand der vierte Tag auf Reisen einen gemütlichen Ausklang, bevor wir tot in unsere rustikalen Betten fielen.

    Das war nun der zweite Teil unserer Reise quasi einmal umme Ostsee. Der härteste Teil der Tour lag hinter uns und wir holten uns endlich wieder eine Portion Schlaf außerhalb von Berta II, unserem Multivan . Ich habe viele positive Eindrücke von den baltischen Hauptstädten gewonnen und bin sicher, dass ich sie noch einmal besuchen möchte, um in Ruhe weitere tolle Ecken zu sehen.

    Als Orientierung und Übersicht hier noch einmal die Karte von der Ostsee:



    Bildquelle: Wikipedia Ostseegliederung


    Im nächsten Teil geht es weiter von Helsinki über Turku und die Aland-Inseln nach Stockholm. Doch für heute ist erstmal Schluss – auf dass ich nicht wieder so lange brauche wie von Teil 1 bis Teil 2 .

    >> Weiterlesen: Teil 3: Von Helsinki über die Åland Inseln nach Stockholm