Kategorie: Project-GC

  • Gute Nachrichten für Copy-Paste-Logger!

    Gute Nachrichten für Copy-Paste-Logger!

    In den vergangenen Jahren habe ich bei Fund-Log-Texten eine Entwicklung beobachtet, die mich persönlich nur zum Augenrollen bringt: Copy-Paste-Texte. Gemeint sind damit Logtexte, die maximal ein bis zwei auf den Cache bezogene Sätze enthalten, gefolgt von einem Bildschirm-füllenden, oft inhaltslosen Einheitstext, ASCII-Art oder einem Haufen Emojis.

    Vor allem, als ich noch mein Garmin Oregon GPSr benutzte, waren so lange Logs extrem nervig, denn man musste aufgrund des kleinen Displays sehr lange bis zum nächsten Log scrollen, wenn man auf der Suche nach sinnvollen Informationen zum Cache war. Auf Smartphones ist es kaum besser. Als Konsequenz sind Logs inzwischen sowohl in der offiziellen Geocaching-App als auch in Drittanbieter-Apps wie c:geo in der Liste zunächst gekürzt und man muss auf „Mehr lesen“ oder „…“ klicken, um den restlichen Text anzuzeigen. Auf der Geocaching-Webseite gibt es diese gekürzte Ansicht bisher nicht.

    Aber wieso ist das eigentlich so? Der Grund für dieses Phänomen liegt, wie so oft, in der Geocaching-Statistik. Genauer gesagt geht es um den „BadgeGen“-Abschnitt in der Profilstatistik auf Project-GC. Dabei handelt es sich um eine Liste von Abzeichen (engl. „Badges“), die man für verschiedenste Statistikwerte in Bezug auf Geocaching erhalten kann.

    Beispiel einer BadgeGen Statistik aus Project-GC.

    Ursprünglich entstanden ist BadgeGen damals als GSAK-Makro, das man zusätzlich ins FindStatGen-Makro einbinden konnte, um sich seine persönlichen Statistiken zu generieren. Wer wissen will, wie man sowas macht: Ich habe dazu vor langer Zeit ein „How-To: Statistik-Karten mit GSAK erstellen“ geschrieben. Inzwischen wurde GSAK für viele Dinge von Project-GC abgelöst und so wanderte auch BadgeGen in die Profilstatistik. Zur Veröffentlichung dieses Blogeintrags ist es BadgeGen v4, sie beinhaltet 45 Badges mit jeweils 8 Stufen von Bronze bis Diamond.

    Jedes Badge hat unterschiedliche Anforderungen und Abstufungen, um in den Stufen aufzusteigen. Ich erkläre die Wertung anhand eines Beispiels: Für das „The Traditional Cacher“ Badge muss man 400 Funde bei Traditional Geocaches gefunden haben, um das Bronze-Badge zu erhalten.

    Weiter geht es dann wie folgt:

    StufeAnzahl Tradi-Funde
    Bronze400
    Silver1.000
    Gold2.000
    Platinum3.000
    Ruby5.000
    Sapphire7.000
    Emerald10.000
    Diamond14.000
    „The Traditional Cacher“ Badge Stufen und Bedingungen

    Für das Diamond-Badge braucht man also 14.000 Funde bei Tradis – das ist schon eine Menge, aber diese Badges sollen ja auch ein Ziel sein und dementsprechend finde ich es durchaus legitim, wenn man für die höchste Stufe „arbeiten“ muss. Ich habe aktuell übrigens die Stufe Sapphire 😉. Grundsätzlich sei hier noch einmal erwähnt, dass das gesamte Thema Statistik optional ist und man auch einfach so cachen gehen kann, ohne Rücksicht auf irgendwelche Badges zu nehmen.

    Andererseits gibt es natürlich auch sehr enthusiastische Geocacher, die Wert auf Statistiken legen. Ich denke, aus diesem Grunde wurde dann das „Loop“-Feature eingeführt. Das bedeutet, dass man nach Erhalt der höchsten Stufe, weitere Runden drehen kann. Wenn man also 28.000 Tradis als gefunden geloggt hat, hat man 2 Runden voll, was durch eine „2“ am oberen Rand des Badges gekennzeichnet wird. Das Maximum sind hier übrigens aktuell 99 Runden, sprich 99 × 14.000 = 1.386.000 Tradi-Funde 🤪.

    Und weil das noch nicht genug ist, sind Badges wie das „The Traditional Cacher“-Badge auch noch mit anderen Badges kombinierbar. Wenn man alle 81 D/T-Kombinationen ausschließlich mit Tradi-Funden erfüllt hat, bekommt man eine „81“ ans Badge, wenn man an 366 Tagen im Jahr einen Tradi-Fund hat ein Kalender-Icon und für einen Tradi-Fund am 29. Februar („Leap Day“, dt. Schaltjahrtag) ein „29 FEB“.

    Das Traditional Cacher Badge in Diamond (links), mit 99 Runden (mittig) und mit allen Zusatzbedingungen (rechts).

    Doch was hat das jetzt mit ellenlangen Logs zu tun?

    Es gibt natürlich ein Badge dafür! Es ist das „The Author“ Badge, bei dem es darum geht, Geocacher für längere Logs zu belohnen. Je mehr Worte die Fund-Logs im Durchschnitt enthalten, umso höher das Badge. Es staffelt sich wie folgt:

    StufeAnzahl Worte
    Bronze30
    Silver40
    Gold50
    Platinum60
    Ruby70
    Sapphire80
    Emerald90
    Diamond100
    „The Author“ Badge Stufen und Bedingungen

    Ab 100 Worten im Schnitt bekommt man also das „The Author“ Diamond-Badge. Klingt nach gar nicht so wenig, ist aber schnell erreicht. Hier ein klassisches Beispiel für einen 100-Worte-Text:

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    Jetzt könnte man meinen: „Ja klar, aber es gibt ja die Runden, also kopiere ich lieber viel mehr Text in meine Logs, damit ich das Maximum ‚raushole!„, doch dem ist nicht so. ☝

    Für das „The Author“ Badge gibt es keine „Loops“ mehr. Im Project-GC Wiki steht beschrieben, dass Sinn und Zweck des Badges war, Geocacher zu längeren und besseren Logs zu animieren. Leider hat es dazu geführt, dass sie stattdessen lange, aber irrelevante Logs schreiben, die nichts mit Geocaching zu tun haben. Deshalb wurden die Runden für das Badge mit BadgeGen v4 Anfang 2020 entfernt.

    Das ist nun also schon 5 Jahre her und damit diese Info bei allen ankommt, habe ich mich entschieden, einen Blogeintrag dazu zu verfassen. Meiner Meinung nach fressen lange, sinnlose Logs nur Speicherplatz auf Servern, in GSAK und auch unseren Endgeräten, wenn wir Caches speichern – und durchs ewige Scrollen auf der Suche nach sinnvollen Infos zu einem Cache in den Logs geht auch noch Lebenszeit verloren.

    An alle, die bisher ihre Logs knapp unter 4.000 Zeichen mit Copy-Paste-Texten vollgepflastert haben: Es reichen auch ungefähr 600 Zeichen (in deutscher Sprache), um das „The Author“ Badge auf der höchsten Stufe zu erhalten 😉.

    Und wenn wir schon dabei sind: Wie wäre es denn, das Badge so zu interpretieren, wie ursprünglich gedacht? Füllt eure Logs mit auf den Geocache bezogenen Inhalten, die für die Community hilfreich, informativ oder vielleicht auch zum Schmunzeln sind. Zum einen freuen sich dann andere Cacher (und auch die Owner) über individuelle Texte und auch ihr werdet nach Jahren oder gar Jahrzehnten einen alten Logeintrag von euch lesen und euch dadurch an Dinge erinnern, die nicht in einem Copy-Paste-Text stehen.

  • GSAK zu kompliziert? Dann nimm Project-GC.com!

    Nachdem ich eine relativ nützliche Anleitung für Landkreis Statistiken mit GSAK geschrieben hatte, kamen irgendwann erste Kommentare wie „Nimm doch einfach project-gc!“. Doch was ist das eigentlich?



    Kurzum: auf der Webseite www.project-gc.com gibt es Statistiken für Geocacher, sehr ähnlich zu den durchs GSAK FindStatGen Makro generierten Statistiken, die jeder GSAK Nutzer für sich selbst mithilfe der MyFinds Pocket Query anlegen kann.

    Doch was, wenn man keine Lust oder kein Know-How hat, um sich mit GSAK zu befassen? Dann geht man einfach auf www.project-gc.com und tobt sich dort aus .

    Ich hatte Project-GC ja bereits für das Finden von Doppel-Logs kurz erwähnt. Beim erstmaligen Aufrufen der Seite wird euch auffallen, dass oben der Schriftzug „Please authenticate us with your Groundspeak account to get access to a lot more features.“ (zu deutsch „Bitte authentifiziere dich mit deinem Groundspeak Account und erhalte Zugriff auf eine Menge weitere Funktionen.„) erscheint. Wer die Seite lieber auf einer anderen Sprache lesen möchte, trifft oben rechts in der Ecke einfach die entsprechende Auswahl, zum Beispiel „German“ . Ein Klick auf den Info-Schriftzug oder oben rechts in der Ecke auf „Authentifizieren“ leitet euch weiter, um euch über die Webseite auf geocaching.com anzumelden. Dies hat den Zweck, dass die Webseite Nutzerinfos wie zum Beispiel auf gc.com gespeicherte Heimat-Koordinaten und Nickname ausliest, um automatisch spezifische Statistiken aufzurufen. Bevor ihr euch Sorgen macht: Auch Smartphone-Apps wie c:geo authentifizieren sich über eure Login-Daten mit geocaching.com, um Geocaches abzurufen und eure aktuelle Fundzahl etc. auf der Startseite anzuzeigen, also keine Bange .

    Doch auch ohne Authentifizierung kann man auf www.project-gc.com einiges ansehen, über die einzelnen Menüpunkte in der schwarzen Leiste am oberen Bildschirmrand gelangt man zu diversen Statistikabschnitten. Als Beispiel gibt es Top geloggte Caches: Caches mit den meisten Funden, wahlweise sortiert nach Geocacher (Finder) oder Cacheort (Land, Bundesland, Landkreis/Stadt). Dazu kann man Filter wie Cachegröße, Mittelpunkt und Radius, D/T, Log-Zeitraum,… aktivieren. Wie man sieht, ist hier einiges möglich – on demand! Die Seite läd zwar ein bisschen, bis die Daten aus der Datenbank gefischt sind, aber dafür werden sie sofort angezeigt. Damit alles im Bereich des Möglichen bleibt (bedenkt, wie viele Geocaches, Logs und Cacher es auf der Welt gibt!), wird die Datenbank nicht dauerhaft, sondern „nur“ alle paar Stunden bis Tage aktualisiert. Es kann also einen Tag dauern, bis eure Fundzahl in den Statistiken der echten entspricht, wenn ihr gerade ein paar Dosen geloggt habt.

    Für die von mir gelegten Challenge Caches 666 Funde in Lübeck und 100 Funde in Bremerhaven ist project-gc deshalb ebenfalls sehr nützlich: Im Abschnitt Top Finder -> Top Cacher kann man seinen Nickname und den Cacheort eingeben (zum Beispiel FerrariGirlNr1 und Deutschland -> Bremen -> Bremerhaven) und erhält folgende Ansicht:

    Neben der Gesamtzahl an Funden in Bremerhaven werden auch die Funde pro Jahr angezeigt. So sieht man auch direkt, dass ich noch einiges aufzuholen habe, wenn ich die Plätze 1 bis 3 einholen will .

    Es ist bei FTF Statistiken allerdings Vorsicht geboten, da scheinbar alle Logs, in denen das Wort „FTF“ enthalten ist, als FTF gedeutet werden. Man kann dies auch umstellen, sodass stattdessen die Logs auf Ausdrücke wie {*FTF*} , {FTF} oder (FTF) durchsucht werden. Ich hatte allerdings keine Lust, alle meine FTF Logs zu editieren und so bleibt meine persönliche GSAK Datenbank die einzige verlässliche Quelle für meine FTFs .

    Ich kann jedem Statistikfan nur empfehlen, sich mal auf www.project-gc.com umzusehen, die Fülle an unterschiedlichen Datensätzen und Listen ist schon erstaunlich. Falls sich jemand über Statistiken abfucken möchte: Ich habe Mathe studiert, ich darf das .

  • Doppel-Logs ohne GSAK schnell und einfach finden

    So manch einer hat bestimmt schon einen ähnlichen Satz wie diesen hier in so manch einer Statistik lesen dürfen:

    GeocacherXYZ has 1234 Finds on 1230 unique Geocaches

    Das kommt davon, wenn man einen Geocache mehrfach als „Found it“ loggt. Oft passiert dies beim Online-Loggen über Apps wie die Geocaching.com App oder c:geo bei schlechter Verbindung . Schwupps wird ein Log doppelt gesendet, aber welcher ? Meist fällt es erst im Nachhinein auf und ist nicht direkt herauszusehen, denn in der Liste der Funde tritt auch der Übeltäter-Cache einmalig auf .

    Bisher habe ich das Problem gelöst, indem ich in GSAK meine MyFinds .gpx-Datei importiert und auf Doppellogs gefiltert habe. Aber nicht jeder besitzt GSAK und kann damit umgehen… ein ganze Programm zu installieren ist außerdem etwas umständlich. Abhilfe schafft dafür nun aber die Webseite project-gc.com, die viele nützliche Statistik-Spielereien direkt online liefert. Aktualisiert werden die Daten zwar nicht live, sondern nur alle paar Tage, doch das reicht meist völlig aus, schließlich kostet der Spaß nichts .

    Über twitter hat mich Benebelter darauf hingewiesen, dass man mithilfe von project-gc.com auch Doppellogs finden kann – sowohl bei Funden als auch bei eigenen, gelegten Caches. Zusätzlich sieht man, welche eigenen Geocaches man selbst geloggt hat (passiert häufig bei adoptierten Caches). Das geschieht einfach mit Klick diesem Link:

    http://project-gc.com/Profile/findbadlogs/

    Wenn ihr dort euren GC-Nickname eintippt und auf den blauen „Filter“ Button klickt („Add Filter“ bleibt leer), könnt ihr direkt eure Statistiken sehen. Sollte es Doppellogs geben, sind diese unter „Dup logs“ aufgelistet – der doppelte Log wird mit Klick auf den GC-Code direkt aufgerufen und kann so bequem in wenigen Klicks gelöscht werden. Meiner Meinung nach eine wunderbare schnelle Lösung für das Finden doppelter Logs .