Kategorie: Geocaching

  • Willkommen im Jahr 2016 – Zeit für ein paar Planungen

    Im Dezember fühlte sich das Jahr 2016 noch so weit weg an – obwohl es nur noch ein paar Tage lang aktuell sein würde, schob ich (wie eigentlich jedes Jahr) die Planungen fürs kommende Jahr auf. Doch nun ist auch 2016 schon ein paar Tage alt und ich fülle meinen Kalender mit Terminen, sowohl „muggelartige“ als auch die vielen Events, die bereits angekündigt sind.

    In diesem Zuge habe ich auch endlich wieder meine Termine und Preislisten der MEGA Events 2016 in Deutschland aktualisiert, dort sollte jetzt alles auf dem neuesten Stand sein. Wenn etwas fehlt oder falsch ist, meldet euch gern bei mir. Bei so vielen MEGAs war das Aktualisieren und Raussuchen der Details schon ein kleines bisschen Arbeit und Chaos . Bei der Recherche fiel mir aber auch auf, dass ich noch gar nicht genau weiß, zu welchen großen Events ich in diesem Jahr fahren möchte. Vielleicht liegt es am Winter, den aktuell -8°C und der daher existierenden akuten Unlust aufs Rausgehen, eventuell liegt es aber auch an der Menge an Events in Deutschland. Hier mal eine Karte der aktuell angekündigten MEGA Events 2016:



    Wie die meisten wissen, habe ich ja zu einem maßgeblichen Teil das MEGA am MEER mitorganisiert und darüber berichtet. In der Tat fiel man nach diesem Berg an organisatorischem Aufwand in ein Loch und wollte erstmal regenerieren. Vermutlich ist auch das mit Schuld an meiner Blogpostschreibeunlust, die nun aber hoffentlich vorbei sein wird . Nach dieser persönlichen MEGA-Reizüberflutung habe ich ein bisschen das Gefühl, dass ich keine MEGA Events mehr sehen kann. Da auch bei GrafZahl75 praktisch keine MEGA-Event-Besuche geplant sind, scheint es nicht nur mir so zu gehen .

    Nichtsdestotrotz reizen mich auch 2016 manche MEGA-Events: Ich war zum Beispiel noch nie in Erfurt und deshalb habe ich mir das Cachen im grünen Herzen MEGA-Event im Kalender notiert und überlege jetzt, wie lange ich in Thüringen bleiben möchte. Da gibt es noch diverse weiße Landkreise, die ich gern einfärben würde… Im Gegensatz dazu findet das MEGAphone Event 2016 schon zum fünften Mal statt, aber es werden immer weniger „Stammteilnehmer“, die sich auf dem Event an Nord- und Südsee blicken lassen. Vor allem nach der erneuten Anhebung der Preise für 2016 höre ich fast ausschließlich, dass man sich das nicht mehr bieten lässt und lieber auf die Teilnahme verzichtet. Ohne die bekannten Gesichter ist das MEGAphone einfach nicht dasselbe und daher habe ich bisher noch keine Tickets bestellt. Der Rabatt von 10 bis 12% war mir nicht signifikant genug und inzwischen gibt es wohl auch keine Nordsee-Garantie mehr,… die zwei Urlaubstage könnte ich nach vier Jahren beim MEGAphone eben auch gut für einen anderen Trip verbraten . Mir fällt wirklich nicht leicht, das hier zu schreiben, denn ich war ein Fan erster Stunde vom MEGAphone. Aber auch im fünften Jahr gibt es sehr, sehr wenig Informationen im Voraus und die Webseiten zu den einzelnen Events verschmelzen immer mehr, sodass man sich auf der Suche nach Fakten irgendwie verliert und nicht weiß, für welches Jahr die Texte geschrieben worden sind. Nungut, ich will nicht zu viel meckern, schließlich wird das MEGAphone zu einem sehr großen Teil von spamade allein organisiert und getragen, aber ein bisschen mehr Routine und Verbesserungen hätte ich mir schon gewünscht. So werde ich weiterhin keine Tickets oder ähnliches bestellen und abwarten, was mein Umfeld so sagt. Denn ohne Stamm-MEGAphoner ist das MEGAphone einfach nicht dasselbe!

    Themawechsel: In Xanten habe ich durch den quasi aus dem Nichts auftauchenden „Glück auf“-Aussteller-Stand vom Project Event 2016 erfahren. Der Auftritt hat mir extrem gut gefallen, die Outfits vermittelten ein tolles Gefühl von Kohlebergbau und machen Lust auf mehr! Mittlerweile gibt es ja viel mehr Input für Teilnehmer, auch der Shop ist online und man kann die Teilnahme fest buchen. Ich habe zwar schon „will attend“ geloggt, aber gebucht habe ich bisher noch nicht. Das schiebe ich trotz toller Werbung fürs Event wirklich auf meine MEGA-Unlust. Außerdem kann sich auch Christyan nicht so richtig motivieren und so hängt das alles noch etwas in der Schwebe. Aber ich bin eigentlich recht zuversichtlich, dass wir zum Essener MEGA-Event fahren werden .

    Da ich 2012 bereits wegen des Project ECK MEGA-Events in Koblenz gewesen war, habe ich das Dat is Kowelenz und damit auch die Nacht der Vulkane 2016 für mich ausgeschlossen. Zwar habe ich mehrfach gehört, dass das Vulkan-Event ganz toll und hübsch sein soll, aber die Anreise ist mit 600 km doch recht weit und wahrscheinlich wird die gesamte Region durch das Doppel-MEGA mit Cachern überflutet sein, da gucke ich mir die Vulkaneifel lieber ein anderes Mal an .

    Vor knapp zwei Monaten erfuhr ich dann per Mail und auch durch die „Gerüchteküche“ von einem MEGA-Event in Stade. Ich hatte damals jüngst den Artikel mit meinen Zweifeln zum Hamburger MEGA-Event geschrieben (die sich mittlerweile mit der Absage ja bestätigt haben) und war überrascht, dass es nun doch ein MEGA im Norden geben soll. Lady Sotheby richtet im April nun also zum dritten Mal ein Event in Grauerort bei Stade aus, direkt an der Elbe im sogenannten Elbschloss. Durch die Nähe zu meinen beiden Heimaten (sagt man das so ?) werde ich einen Tagestrip unternehmen, der Termin ist fix und wenn der Eintrittspris nicht zu hoch ist, sollte da nichts schiefgehen .

    Übrig bleibt dann nur noch das GEOCOINFEST Europe 2016, das wiedermal in Deutschland stattfindet. Nach Köln 2011 und Ulm 2014 folgt nun Berchtesgaden – die Häufung der deutschen Geocoinfest-Events ist vermutlich gar nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie viele coinverrückte Cacher es hierzulande gibt . Da ich aber kein Coinsammler bin und weil Christyan am betreffenden Wochenende Geburtstag hat, fällt auch das Geocoinfest für mich aus. Mal abgesehen von über 1000km Anreise

    Auf welche Events geht ihr in diesem Jahr denn so? Sind MEGA-Events für euch immer noch etwas besonderes oder fühlt auch ihr euch durch die Masse so lethargisch wie ich? Oder liegt das doch nur am MEGA am MEER, dass ich so eine Unlust habe ?

    Ich habe übrigens hier in meiner Blog-Sidebar meine Eventliste aktualisiert. Dort gibt es jetzt auch weit vorausschauend die Termine für die nächsten Lübecker Geocaching-Stammtische, damit niemand mehr sagen kann, er hätte nichts vom Termin gewusst. Zwar steht im Listing, dass es immer der 2. Mittwoch im Monat ist, aber eine definierte Liste ist wohl doch leserlicher .

  • Kleinst- und Stadtstaaten-Trip – Teil 1: Von Lübeck bis in die Alpen

    Mittlerweile ist unser jährlicher Roadtrip schon über zwei Monate her, deshalb ist es nun wirklich an der Zeit, die Erlebnisse in meinem Blog festzuhalten. Nachdem wir (das sind Durvir, haegar1974, Christyan und ich) im Jahr 2014 quasi einmal umme Ostsee gefahren sind und es uns richtig viel Spaß gemacht hat, war klar, dass eine weitere Reise zu viert im VW T5 geplant werden muss . Ich weiß gar nicht mehr, wie wir genau darauf kamen, aber irgendwie wurde recht schnell klar, dass eine Fahrt zu den Stadt- bzw. Kleinststaaten Europas bestimmt auch spannend wäre. Zunächst standen San Marino und der Vatikan plus Monaco auf dem Plan, aber haegar1974 überredete uns recht energisch , doch auch nach Andorra zu fahren. Ist ja kaum Umweg ! Und so ergab sich folgende Route:



    Bildquelle: By TUBS [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons


    Der Zeitplan war dank vier recht voller Terminkalender ähnlich straff wie die Quasi-einmal-umme-Ostsee-Tour: Freitag Abend sollte es losgehen und am darauffolgenden Wochenende mussten wir wieder in der Heimat ankommen – zusammengefasst also rund 8 bis 9 Tage für knapp 5400 km. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es dieses Mal keine fest gebuchten Strecken wie die Fähren auf der Ostsee, dafür buchten wir für jede Nacht ein Hotelzimmer im Voraus – was sich übrigens als sehr gute Idee herausstellen sollte.

    So tüftelten wir im Laufe des Jahres mithilfe von Google Maps und ähnlichem die genaue Strecke und die Übernachtungspunkte aus. Zwischendurch hatte ich herausgefunden, dass die höchste Personen-Seilbahn Europas in den Alpen liegt und es an dessen oberster Station rein zufällig einen Tradi zu finden gibt. Dazu sei gesagt, dass ich als Kind (im Gegensatz zu vielen anderen) noch nie in den Bergen gewesen war und ich somit bei meinem Herbsturlaub 2014 gemeinsam mit Christyan zum ersten Mal in den Alpen gewesen bin. Wir hatten eine Woche Urlaub in Baden-Württemberg, der Schweiz und Österreich gemacht und sind zum Abschluss noch zum Geocoinfest 2014 in Ulm gefahren. Da haegar1974s bisher höchster Cache ebenfalls der Earthcache auf der Zugspitze ist (allerdings hat er ihn nicht online geloggt, da das Listing inzwischen archiviert und für Logs gesperrt ist ) und Durvir auch noch keinen Cache in solchen Höhen gefunden hatte, konnte ich alle erfolgreich überreden, einen Tag bei dünner Luft im Schnee zu verbringen .

    Damit war die Route vollständig abgesteckt: Von Kiel aus über Lübeck einmal fast die ganze Autobahn A7 entlang bis zum Bodensee, dann über Österreich nach Liechtenstein und weiter in die Schweiz. Über Zermatt mit Seilbahnfahrt weiter nach Italien und San Marino, dann nach Rom und am Mittelmeer entlang fahrend weiter nach Monaco, über die Côte d’Azure ganz malerisch in die Pyrenäen und von spanischer Seite aus nach Andorra. Dann sollte Andorra ganz durchquert werden und der weitest entfernte Punkt von Zuhause ist erreicht. Zeit für den Rückweg: einmal quer durch Frankreich nach Luxemburg mit Abstecher über Belgien zurück nach Deutschland und nach Lübeck und Kiel. Klingt doch ganz sudsche .

    Nachdem also alle Übernachtungen gebucht worden waren wurde es erstmal ruhig um die Planung. Geocaches kann man eh erst ein paar Tage vor der Tour zusammensammeln, schließlich kommen ja immer mal wieder neue Caches raus und wenn man schon eine bestehende Datenbank hat, muss man trotzdem die Strecken-Pocket-Queries neu generieren und importieren – deshalb lasse ich es gleich bleiben und spare mir die Arbeit bis kurz vorher (für Verbesserungsvorschläge dieser Methode bin ich natürlich immer offen, wie sammelt ihr denn so Caches für Urlaubstrips und vor allem Strecken?).

    Die große Unbekannte bei solchen Planungen ist natürlich das Wetter. Auf der Zugspitze hatte ich im Oktober 2014 sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt, aber die Webcam auf dem Klein Matterhorn zeigte sogar im Sommer oft Nebel an und so buchten wir dafür nichts im Voraus und wollten erst vor Ort entscheiden, ob es auf 3883 Meter Höhe gehen sollte oder eben nicht.

    Am Freitag, den 2. Oktober 2015 ging es endlich los. Wir alle hatten für den Tag keinen Urlaub genommen, deshalb arbeiteten wir noch fleißig und gegen 20 Uhr stand haegar1974 dann bei mir vor der Tür. Gerade hatten wir Durvir eingesammelt, da meldete sich mein Smartphone: Ein neuer Cache war just veröffentlicht worden. Und dann auch noch wenige Kilometer südwest, also Reiserichtung . Also sind wir nicht auf die Autobahn gefahren, sondern auf die Landstraße – und waren tatsächlich noch die Ersten am Cache . Das ging schonmal gut los .

    Mit einer leichten Verspätung durch den FTF starteten wir also Richtung Bodensee und durchfuhren in der Nacht von Freitag auf Samstag ganz Deutschland und fast die komplette A7 ab . Damit es nicht zu langweilig wurde, standen ab Bayern noch ein paar Caches in unbecachten Landkreisen auf dem Plan. Ab ungefähr 1 Uhr morgens ging es deshalb ab und an runter von der Autobahn und auf Cachesuche . Im Dunkeln hatte so mancher Rastplatz ein ganz besonderes Flair, so kann ich mir z.B. immer noch nicht erklären, wieso eine ganze Busladung Jugendlicher in Bayerischer Trachtenkleidung sprich Dirndl oder Lederhosen quer über das Autobahnraststättengelände tingelte .



    Sonnenaufgang irgendwo in Bayern…


    Dank einiger kleiner Nickerchen (soweit das bei den Cache-Stopps denn möglich war) und abwechselnder Fahrer erreichten wir am Samstagmorgen gegen 8 Uhr Lindau. Bevor es über die Grenze nach Österreich ging, genehmigten wir uns noch ein paar Kaffee, kauften Last Minute Warnwesten für alle und genossen ein leckeres Kofferraumfrühstück auf dem McDonald’s Parkplatz in Lindau .

    Da wir die Österreicher und vor allem die Schweizer Vignette, die es ausschließlich für ein Kalenderjahr zu kaufen gibt, für die Durchquerung vermeiden wollten, ging es ab dem Grenzübertritt auf Landstraßen weiter. Trotz der fast schlaflosen Nacht waren wir noch relativ fit und wach (vielleicht lag es auch am Koffeinnachschub per Kaffee und Energy Drinks) und konnten den Ausblick auf den Bodensee ein wenig genießen und die ein oder andere Dose in Tirol machen.



    Bodensee-Panorama



    Die ersten Berge in Sichtweite!



    Die österreichischen Caches wählten wir spontan dank PQ auf den Navis, der erste wirklich „geplante“ Cache sollte erst im nächsten Land gefunden werden: Liechtensteins First. Wie der Titel schon verlauten lässt, handelt es sich um den ersten und somit ältesten Geocache in Liechtenstein, der sogar 2011 zum „Geocache of the week“ gekürt wurde. Liechtenstein war der erste Kleinstaat, den wir auf unserer Reise besuchten. Ich selbst war zwar schon 2014 in Liechtenstein gewesen, aber hatte diesen Cache aus Zeitgründen ausgelassen. Samstagmittag sollte sich das ändern und so legten wir diverse Höhenmeter mit dem Auto zurück, bis wir auf ca. 1500 m üNN parkten und zum Cache wanderten. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und die Liechtensteiner bzw. Schweizer Berge in westlicher Richtung boten ein tolles Panorama.



    Auf dem Weg zu Liechtensteins ältestem Cache




    Liechtenstein-Panorama



    Am Cache „Liechtensteins First“



    Ich fand es zwar ein wenig befremdlich, dass der Cache auf einem weideähnlichen Hang lag, aber trotzdem konnten wir problemlos zum Cache gelangen und die Dose finden und loggen .

    Im Anschluss suchten wir noch ein paar weitere Caches in Liechtenstein und bahnten uns den Weg in die Schweiz. Wie gesagt, wollten wir Autobahnen meiden und so ging es auf der parallel zur A3 liegenden Bundesstraße 3 nach Chur und von dort aus quasi in Luftlinien-Annäherung auf der B19 nach Brig. Dabei überwanden wir den Oberalppass (2046 m üNN), in dessen Nähe die Rheinquelle liegt. Aus diesem Grunde steht an der Passstraße mitten in den Alpen ein Leuchtturm, dessen Pendant an der Mündung des Rheins in Rotterdam liegt. Danach folgte der Furkapass (2436 m üNN), das Wetter war nach dem sonnigen Samstagmorgen und -mittag in Liechtenstein trüb mit Nieselregen. Für Anfang Oktober ist dieses Wetter nicht ungewöhnlich, zwei Wochen nach unserem Besuch sollte hier schon so viel Schnee gefallen sein, dass die Passstraßen gesperrt werden müssen. Das hatte ich Nordlicht zum Beispiel gar nicht gewusst, für mich bricht der Winter erst im Dezember an . Ein bisschen Schnee lag bereits auf den umliegenden Gipfeln, aber auch so waren die Straßen durch die vielen Serpentinen äußerst interessant zu fahren.



    Schweizer Tunnel



    Passstraße zwischen Chur und Brig



    Oberalppass mit Rheinquellen-Leuchtturm



    Furkapass auf 2436 m üNN



    Serpentinen



    An der Passstraße lag außerdem der Rhône-Gletscher mit passendem Earthcache, sodass wir dort eine Pause einlegten und den Blick auf einen richtigen Alpengletscher genossen.



    Ausblick auf den Rhône-Gletscher



    Typisches Alpen-Klischeebild 😉



    Am Samstagabend erreichten wir dann Brig und konnten die restliche Strecke bis Täsch zurücklegen, wo wir das erste Hotel gebucht hatten. Nach 48 Stunden im T5-Bus und einer durchgemachten Nacht kam uns die Dusche mehr als gelegen und auch das Bett war sehr bequem und einladend . So suchten wir am Abend nicht lang nach einer auswärtigen Essensmöglichkeit, sondern gönnten uns leckere Rösti-Variationen im Hoteleigenen Restaurant. Danach ging es dann endlich ins Bett – mit der Hoffnung, dass am nachfolgenden Tag ausreichend gutes Wetter für den Besuch des Klein Matterhorns sein würde.

    Im nächsten Teil geht es weiter mit der Fahrt von der Schweiz über Italien nach San Marino – je nachdem wie ausführlich der Beitrag wird auch noch weiter. Dieser Blogeintrag ist nun aber wirklich lang genug und deshalb ist jetzt erstmal Schluss .

  • Es wird Herbst: Meine Nachtcache-, Fernreise- und Roadtrip-Planungen

    Wenn man mal so rausguckt oder auch morgens zur Arbeit / Uni / Schule / raus geht, merkt man, dass die Tage rasant kürzer werden und es irgendwie frostig wird. Einen guten Nebeneffekt hat der Herbst aber trotzdem (abgesehen davon, dass ich wieder mehr Zeit fürs Bloggen habe): Früher eintretende Dunkelheit heißt mehr Zeit fürs Nachtcachen !




    Die Karte zeigt eine aktuelle Karte von Lübeck und umzu mit Filter fürs Nachtcache-Attribut. Natürlich gibt es auch Nachtcaches, die nur das Taschenlampen-Attribut besitzen, aber mit diesem Ansatz findet man schon einige nette Ideen für Unternehmungen bei Nacht . Und wie man sieht, habe ich noch einige ungefundene Nachtcaches in direkter Umgebung „offen“, die demnächst anstehen. Darunter ist auch Pirates of Travemünde, der mir schon mehrfach empfohlen wurde. Ich werde dann demnächst vielleicht berichten, welche Nachtcaches sich lohnen, wenn man mal in Lübeck ist .

    Ansonsten gibt es für mich persönlich relativ wenig Positives am Herbst und Winter: Es wird kalt, dabei habe ich es am liebsten warm und sonnig. Aus diesem Grund habe ich mir einige Urlaubstage aufgehoben, damit ich im Winter in die Sonne fliegen kann. Eigentlich war Teneriffa geplant, aber irgendwie waren die Flugpreise so teuer und es ist so deutsch-touristisch überlaufen… naja, mit viel Hin und Her und diversen Flugpreisvergleichen (ich empfehle momondo.de und urlaubspiraten.de) fiel die Wahl auf Curaçao in der Karibik .


    CIA map of the Caribbean


    Für alle Geografie-Muffel habe ich Curaçao in eine Karte der Karibik eingezeichnet. Curaçao ist Teil der Niederländischen Antillen, die auch ABC-Inseln genannt werden (weil sie Aruba, Bonaire und Curaçao heißen), liegt vor der Küste Venezuelas und damit nicht im Hurricane-Sektor . Abgesehen davon (und für viele Leser deutlich wichtiger) gibt es rund 90 Geocaches auf Curaçao, also genug um sich einen ganzen Urlaub lang zu beschäftigen. Obwohl meine Urlaubs-Devise eigentlich „Handy aus, am Strand liegen und abschalten“ ist, werde ich dort wohl die ein oder andere Dose finden . Da ich noch nie Langstrecke geflogen bin, bin ich außerdem gespannt, wie das stundenlange Rumsitzen im Flieger wohl so so sein wird… ein ausführlicher Bericht zum Curaçao-Karibik-Cachen folgt auf jeden Fall wenn ich zurück bin .

    Nicht zu vergessen ist auch, dass es demnächst wieder auf eine Rundreise gehen wird. Meine Beiträge zu unserer Quasi einmal umme Ostsee-Rundreise 2014 sind mit die beliebtesten Beiträge auf meinem Blog und weil es uns selbst auch so viel Spaß gemacht hat, um die Ostsee zu gurken, wiederholen wir es – natürlich mit anderem Ziel . Diesmal werden die europäischen Stadtstaaten (und Zwergstaaten) besucht. Sortiert man die Liste der Länder Europas aufsteigend nach Einwohnerzahl, sieht das wie folgt aus:




    Und genau diese fünf kleinsten Staaten Europas stehen auf unserer Erkundungsliste. Natürlich wird auch in den umliegenden Ländern gecacht und so ergibt sich grob die folgende Route:



    Bildquelle: By TUBS [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons


    Diesmal fahren wir also quasi nirgendwo außen rum (außer ums Elsass vielleicht ), sondern quer durch die Stadtstaaten Europas. Der Zeitrahmen ist ähnlich und ich freue mich neben dem Erkunden neuer Orte auch, die mir bereits bekannten Städte Pisa (Geocaching-Kurztrip im Sommer 2012) und Rom (Klassenfahrt 2004) wiederzusehen. Analog zu den „Quasi einmal umme Ostsee“ Teilen wird es auch über diesen Trip ausführliche Aufzeichnungen hier im Blog geben .

    Das sind im Großen und Ganzen meine größeren Planungen für die nächsten Monate, um nicht im Grau des Herbstes zu versinken . Habt ihr ähnliche Planungen oder lasst ihr es in der kalten Jahreszeit ruhiger angehen? Ich freue mich jedenfalls schon total auf die Sonne der Karibik und die Action beim Roadtrip .

  • Rätselraten ums MEGA-Event 2016 in Hamburg

    Wie man in meiner Auflistung der MEGA-Events 2016 schon länger lesen kann, soll es nächstes Jahr in Hamburg ein MEGA-Event geben. Es wurde im Januar mit Facebook-Seite, twitter-Account und eigener Domain und Webseite angekündigt, doch seitdem ist es sehr ruhig. Die Zeit schreitet voran und als Termin ist der 2. Juli 2016 angegeben.



    In ziemlich genau 10 Monaten soll das MEGA in Hamburg also stattfinden, doch heute wurde ich durch einen Tweet von @tob1i darauf aufmerksam gemacht, dass die Domainweiterleitung „leer“ ist, denn auf hamburg-mega.de ist nur eine DENIC Seite erreichbar, die „Die aufgerufene Domain ist derzeit nicht erreichbar.“ anzeigt .

    Gibt es nur eine Umstrukturierung der Webseite oder war’s das mit dem Hamburger MEGA-Event? Was meint ihr?

  • Ein langes Wochenende in der griechischen Hauptstadt Athen

    Als es im Januar kalt und regnerisch war, beschloss ich recht spontan, mal easyJet auszuprobieren und im Sommer mit Christyan ins warme Griechenland zu fliegen. Da ich als Kind schon auf Rhodos und Kreta gewesen war, sollte es dieses Mal eine Städtereise nach Athen sein. Damals war mir nicht klar, dass sich die politische Situation in Griechenland so zuspitzen würde . Ich verfolgte daher in den letzten Wochen die Neuigkeiten genau, wobei für mich ein Rückzieher vom subjektiven Gefühl her nicht infrage kam.

    Letzte Woche wurden dann die letzten Mysteries gelöst, alle Vorbereitungen getroffen und am Freitag um 6 Uhr morgens startete die easyJet Maschine von Hamburg aus Richtung Südosten .



    Während in Deutschland ausnahmsweise hochsommerliche Temperaturen von über 35°C und Sonne pur waren (allerdings mit Luft zum Schneiden), begrüßte uns Athen mit 34°C und einer leichten Brise bei trockener Luft. Richtig schön! Die erste Auswirkung der aktuellen politischen Probleme Griechenlands konnten wir schon auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel sehen: Die Metro und auch alle Busse waren bis auf Weiteres kostenlos für alle! So sparten wir pro Person 14 EUR und konnten das ganze Wochenende die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und brauchten uns um Tickets und Zonen keine Gedanken machen. Da die Mittagssonne ziemlich knallte, machten wir zunächst einen Abstecher ins Hotel, um unsere überflüssigen Sachen loszuwerden. Danach wurde dann das Stadtzentrum und damit auch die ersten Caches angesteuert .

    Unser erster Fund in Griechenland wurde The Runner, ein Tradi auf einer Verkehrsinsel an einem interessanten Kunstobjekt:



    Während wir so durch die Straßen spazierten, fielen uns recht schnell diverse Plakate und Aufkleber zum Thema Referendum in Griechenland auf. Am Sonntag sollten die Griechen abstimmen, ob sie für („Nai“) oder gegen („Oxi“) die Sparmaßnahmen, die u.a. die EU-Kommission vorschreibt, sind. So manche Oxi-Poster hatten sogar ein Portrait vom deutschen Finanziminister Wolfgang Schäuble abgedruckt und darunter „Er hat dich fünf Jahre lang ausgesaugt, deswegen stimme mit ‚Nein‘“ stehen. Vor dem Olympischen Stadion, in dem die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden, wurde gerade eine Bühne der „Nai“ Fraktion aufgebaut und daneben Griechenland- und Europa-Flaggen verkauft.




    Trotzdem war die allgemeine Stimmung der Bevölkerung meiner Meinung nach angespannt, aber friedlich. Zu uns waren alle Griechen sehr nett (auch außerhalb der touristisch überlaufenen Straßen) und im Gespräch erfuhren wir, dass die Sorge um die Zukunft groß ist. Das war auch an den Geldautomaten zu sehen, denn die Schlangen, die man zur Zeit oft im Fernsehen sieht, gibt es wirklich – ich bin den Medien gegenüber ja immer etwas kritisch eingestellt. Von den Hamsterkäufen haben wir jedoch z.B. nichts bemerken können. Die Supermärkte waren normal bis wenig besucht und es gab keine leeren Regale. Doch nun zurück zum eigentlichen Thema: Geocachen und Sightseeing in Athen.

    Die erste Sehenswürdigkeit, die wir besuchten, war das bereits erwähnte Olympische Stadion. Für 5 Euro hätte man es betreten dürfen, aber wir haben dank der beiden dort liegenden Geocaches Kallimarmaro und Classic Marathon Race 42.195km Finish auch kostenlos schöne Einblicke sammeln können.




    Eigentlich wollten wir danach weiter in die Nationalgärten, denn dort befindet sich u.a. ATHINA KIPOS, Athens ältester Cache, doch die Tore waren verschlossen und ein Schild erklärte, dass die Gärten aufgrund einer polizeilichen Anordnung am 3.7. geschlossen bleiben würden. Wie wir später erfuhren, lag das an einer „Oxi“-Veranstaltung auf dem Syntagma-Platz direkt neben den Gärten, die zeitgleich mit der „Nai“-Veranstaltung vor dem Stadion am Freitagabend stattfand.

    Wir planten also um und besuchten die Ruinen des Zeustempels, der unter Hadrian vor knapp 2500 Jahren erbaut worden war. Von dort aus sahen wir auch zum ersten Mal die Akropolis, das Wahrzeichen von Athen.




    Auf dem Weg kamen wir auch an diesen ungewöhnlich gekleideten Soldaten vorbei, die traditionell das Grab des unbekannten Soldaten bewachen und ebenfalls vor dem Proedriko Megaro, auf deutsch Präsidenten-Palais, stationiert waren. Das Gebäude selbst konnten wir leider nicht sehen, dafür aber das Zappeion, ein multifunktionales Gebäude von 1888, das zum Beispiel als Wettkampfstätte der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 genutzt wurde.




    Wir hatten uns beim Zeus-Tempel ein Kombiticket für viele historische Städten inklusive der Akropolis für 12 EUR gekauft, allerdings hat die Ruine der Bibliothek von Hadrian nur bis 15 Uhr geöffnet und so cachten wir ein bisschen in der Innenstadt. Dort gibt es dann auch die typischen Gassen, in denen es von Souvenirläden und einladenden Hotels so wimmelt.



    Irgendwann fiel uns auf, dass wir scheinbar in eine Demonstration oder ähnliches geraten waren. Wie bereits erwähnt, erfuhren wir später, dass die Menschenmengen zu den Demos der „Nai“- bzw. „Oxi“-Fraktion spazierten und wir waren auf einmal mittendrin. Die Leute an sich waren zwar hektisch, aber es war friedlich, trotzdem beschlossen wir, den Rest des Abends lieber woanders zu verbringen – Stimmungen von Menschenmassen können unvorhersehbar und schnell umschlagen und das wollten wir nicht herausfordern .




    Ein paar Straßen weiter war es umso ruhiger und so konnten wir uns ohne Probleme ein original griechisches Restaurant aussuchen, in dem wir leckeres Gyros und Lammkeulen essen konnten. Gesättigt und kaputt ging es dann zurück ins Hotel, die Füße begannen auch zu schmerzen. Woran das lag, sehe ich jetzt bei der Auswertung des Tracks: Am Freitag haben wir 22,7 km zu Fuß mit immerhin 360 m Anstieg zurückgelegt .



    Am Samstag stand vor allem der Besuch der Akropolis auf dem Plan. Deshalb liefen wir nach einem ausgiebigen Frühstück zur Metro und fuhren bis zur nächstliegenden Station. Auf dem Weg lagen zunächst Hadrians Bibliothek und die Römische Agora (ein römisches Forum), zwei weitere Stätten, die in unserem Kombiticket inklusive waren.






    Über einige verwinkelte Gassen, die eher den Dörfern auf den griechischen Inseln ähneln und die wir ohne den Cache Anafiotika nie gefunden hätten, ging es dann Richtung Akropolis.



    Der Akropolis-Hügel ist 156 Meter hoch und auf ihm entstand ca. 450 v. Chr., also vor knapp 2500 Jahren eine Stadtfestung, deren Reste heutzutage das Athener Wahrzeichen sind. Suboptimalerweise war es Mittag, als wir den Eingang erreichten (auch die Eintritte für Dionysostheater und Akropolis sind im Kombiticket mit drin), aber man konnte sich gut von einem Baumschatten zum nächsten in Richtung „Gipfel“ begeben und so war es auszuhalten. Netterweise kostete die 0,5 l Flasche Wasser aus dem Automaten am Eingang nur 0,35 EUR – keine Touristenabzocke also und eine gute Investition bei Temperaturen um 35°C und Sonnenschein, wobei es Samstag ein wenig bewölkt war.

    Belohnt wurden wir mit einem grandiosen Ausblick über die gesamte Stadt (ein Klick aufs folgende Panoramabild vergrößert es) und vielen Infotafeln zu den Gebäuden auf dem Akropolisfelsen. Leider war das größte erhaltene Gebäude, das Parthenon, teils eingerüstet, aber trotzdem hübsch anzusehen.





    Im Anschluss besuchten wir den Areopagus Hügel und den Philopappos Hügel, die direkt neben dem Akropolisfelsen liegen. Beim ersten lösten wir einen Earthcache und beim zweiten gab es einen gelösten Mystery, einen Tradi, einen Multi und einen weiteren tollen Panoramablick .




    Nachmittags ging es dann noch zur Antiken Agora, einem griechischen Marktplatz, der ca. 500 v. Chr. entstanden ist und unter anderem den Tempel des Hephaistos und eine Rekonstruktion der Stoa des Attalos beherbergt. Diese Stätte hat mir abgesehen von der Akropolis am besten gefallen, da es auf dem Areal viele Ruinen, aber auch gut erhaltene bzw. rekonstruierte Gebäude zu bestaunen gibt.





    Inzwischen war es früher Abend und deshalb fuhren wir zwei Stationen mit der Metro, um unseren zweiten Versuch bei den Nationalgärten zu starten, die am Vortag aufgrund der Demos geschlossen gewesen waren. Am Samstag hatten wir Glück und konnten durch die Gärten schlendern und somit auch den Virtual und einen weiteren gelösten Mystery finden. In den Gärten gibt es übrigens auch Vogelvolieren und Gehege mit Ziegen, Kaninchen und weiteren Tieren – der Eintritt ist frei.





    So neigte sich auch der Samstag dem Ende zu und wir verbrachten den Abend in einem griechischen Restaurant, das weniger lecker als das vom Freitag war (TripAdvisor lügt scheinbar wirklich nicht !), aber wir wurden satt.



    Nach einem Abstecher in unser Hotel, wo wir den Rucksack abluden, machten wir noch einen Abendspaziergang durchs umliegende Viertel, denn wir hatten noch ein paar offene Mysteries auf dem Zettel und außerdem etwas Zeit. Im Dunkeln in einem fremden Land durch eine waldähnliche Anlage zu wandeln, ist irgendwie unheimlich. Es schlafen dann doch einige Heimatlose auf den Picknickbänken und Jugendliche treiben ihr Unwesen, indem sie mit Autos über die Hügelstraßen jagen… ich hatte etwas Schiss, aber wir konnten die Caches trotzdem ohne Probleme finden und fielen schließlich gegen Mitternacht müde uns glücklich ins Bett.

    Die Bilanz vom Samstag sind (ohne Metro-Strecken, also reine Fußwege) 20,75 km mit knapp 500 Höhenmetern, die wir überwunden hatten. Kein Wunder, dass man danach so gut schläft .



    Am Sonntag stand neben dem Frühstück direkt die Reise in die Heimat auf dem Plan. Mit der Metro ging es also zum Flughafen und wir verließen Athen und Griechenland pünktlich um 11 Uhr. Deutschland begrüßte uns dann mit stickiger und schwüler Hitze, im Vergleich zum heißen und trockenen Athen unerträglich bis in die Nacht hinein. Da wären wir lieber noch länger im Süden geblieben .

    In Summe haben wir 40 Geocaches gefunden (29 Tradis, 8 Mysteries, 1 Multi, 1 Earthcache und 1 Virtual), 3 DNFs und sind dabei knapp 44 km quer durch Athen gelaufen. Trotz Wirtschaftskrise in Griechenland hat uns Athen mit vielen freundlichen Menschen und einer Menge Sehenswürdigkeiten begrüßt und überzeugt, dass sich eine Reise dorthin definitiv lohnt!