Kategorie: 2020

  • Mein Kommentar zur „Event am Meer“-Absage

    Mein Kommentar zur „Event am Meer“-Absage

    So, nun ist es geschehen und das „Event am Meer“ wurde von unserer Seite offiziell abgesagt.



    Als Einstieg in diesen Blogeintrag empfehle ich, zuerst die ausführliche Begründung des Orga-Teams zu lesen. Wir wollten nicht alles ins Announcement pressen, das ist ja auch auf 4000 Zeichen begrenzt und außerdem geht es als direkter Beitrag weniger unter.

    Und nun zu meiner eigenen Sicht der Dinge: Ich persönlich bin wirklich traurig, dass das 3. Mega-Event in Bremerhaven vorerst nicht stattfinden wird, obwohl wir so viel Zeit und Nerven investiert haben. Auf der anderen Seite bin ich auch ein Stück weit erleichtert, denn die Aussichten fürs „Event am Meer“ wurden seit Pandemiebeginn immer schlechter und die Planung wurde immer anstrengender und ungewisser .

    Ja, viele Branchen haben durch COVID-19 gelitten, aber die Eventbranche hat es mit am härtesten getroffen. Dementsprechend hat auch die Wirtschaft reagiert und viele Positionen gestrichen, die für Veranstaltungen verantwortlich sind. Und das war und ist unser größtes Problem: Das „Event am Meer“ sollte ein lockeres, offenes Geocaching-Mega-Event sein, genau so wie die letzten beiden Events MEGA am MEER 2015 und Event am Meer 2017. Aus diesem Grund war unsere oberste Priorität, ein für die Teilnehmer kostenloses Mega-Event zu organisieren und die notwendigen Ausgaben über den Verkauf von Merchandise zu decken.

    Nun mag sich vielleicht der ein oder andere fragen, was da überhaupt für Kosten anfallen, es ist doch nur ein einfaches Treffen – so ganz simpel ist es leider nicht . Unabhängig von der pandemischen Situation müssen größere Veranstaltungen generell bei der zuständigen Behörde der Stadt oder Gemeinde angemeldet und natürlich auch von ihr genehmigt werden. In dem Zusammehang muss ein Veranstaltungskonzept bestehen und es müssen gewisse Regeln eingehalten werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass für Notfälle die medizinische Versorgung vor Ort gesichert ist. Nein, es reicht nicht aus, einen Verbandskasten aus dem Kofferraum oder eine Packung Pflaster parat zu haben. Für unsere Mega-Events musste ein Rettungswagen samt Sanitätern bestellt werden, der die gesamte Zeit vor Ort zur Verfügung steht, falls etwas passiert. Als weiteren Punkt sind sanitäre Anlagen von Vorteil, auch die müssen angemietet und bezahlt werden. Die Stände und Händler vor Ort brauchen ebenfalls eine gewisse Infrastruktur, die Geocacher wollen auch irgendwo gemütlich sitzen und nicht nur stehen, und so weiter… so kommt allein für das Hauptevent am Samstag schon eine Menge zusammen, und dabei ist das Wichtigste noch gar nicht mit einberechnet: Die Location selbst. Es mag möglich sein, ein Mega-Event im eigenen Garten zu veranstalten, aber das wäre nicht der Spirit des „Event am Meer“. Wir wollten analog zu 2015 und 2017 wieder eine schöne Location inmitten der Seestadt Bremerhaven fürs Event haben und eigentlich hätte das auch geklappt, aber nach zwei Jahren Pandemie hat sich, wie bereits erwähnt, bei unseren Partnern sehr viel verändert. Kurzum: Uns kennt dort niemand mehr und so mussten wir erneut bei Null anfangen . Wir mussten unser Hobby, unseren Hintergrund und unsere Event-Idee komplett neu vorstellen und „verkaufen“, um die zuständigen Personen davon zu überzeugen, dass das „Event am Meer“ eine unterstützenswerte Veranstaltung ist, bei der es nicht um finanziellen Gewinn, sondern um eine schöne Veranstaltung in Bremerhaven geht, bei der man nicht nur Rentner in die Stadt holt, sondern junge Menschen und Familien. Leider haben wir trotz diverser Bemühungen und mehrerer Anläufe niemanden finden können, der unser Vorhaben unterstützen möchte. Unabhängig von unserer finanziellen Situation ist es generell schwierig, mit zuständigen Personen der Tourismus- und Veranstaltungsbranche ins Gespräch zu kommen, da sie durch diverse Verschiebungen, Absagen oder Kürzungen der eigenen Veranstaltungen selbst genug andere Themen auf dem Tisch haben.

    Und so standen wir jetzt, Anfang 2022 mit der „Event am Meer“-Planung wieder ganz am Anfang. Eigentlich haben wir sogar große Rückschritte gemacht, wenn man die Situation mit dem Beginn unserer Planung Frühjahr 2018 vergleicht. Damals konnten wir noch von der Erfahrung der ersten beiden Mega-Events und den vielen geknüpften Kontakten profitieren und ich hätte im Traum nicht geahnt, dass sich die Situation so drastisch ändern könnte. Jetzt stehen wir mit leeren Händen da und haben keine Location, dafür viel Blut, Schweiß und Tränen investiert. Momentan befassen wir uns mit der Jonglage zwischen Einnahmen durch die verkauften Coins und Shirts und Ausgaben, die wir bereits im Vorfeld tätigen mussten und die wir zum Großteil nicht wiedersehen werden. Ein Beispiel dafür ist die Freitags-Location, die wir angemietet hatten, und für die wir trotz Lockdown und Veranstaltungsverbot im Juni 2020 keine Erstattung erhalten haben. Laut Inhaber sei es uns ja freigestellt gewesen, den Raum zu nutzen, wir hätten ihn ja gebucht und er würde und zur Verfügung stehen – wahrscheinlich hätten wir zu dritt in der leeren Halle Skat spielen können, wobei selbst das damals bei drei Haushalten nicht gestattet gewesen wäre. Aber momentan sieht es relativ gut aus, auch wenn der Verkauf des Merchandisings deutlich geringer ausfiel, als wir kalkuliert haben. Randnotiz: Sollte noch jemand Interesse an unseren wunderschönen Seesternen haben, meldet euch bitte bei uns.

    Was jetzt auch noch auf uns zukommt ist das Abarbeiten der restlichen Bestellungen unseres Online-Shops. Wir sind sehr froh, dass viele von euch die Gelegenheit Ende 2020 genutzt haben und wir euch durch die Buchung der Versandoption schon viele Bestellungen zugeschickt haben, aber ein paar Dutzend sind noch bei uns im Lager. Wir haben alle betreffenden Personen angeschrieben und hoffen, dass ihr alle bald eure Coins, Pins und Shirts in Händen halten könnt. Das schneidet einen weiteren, wichtigen Punkt an, aus dem wir uns entschieden haben, das Mega-Event abzusagen: Beim Orga-Team hat sich bei allen Beteiligten sehr viel verändert, sodass mehr und mehr an GrafZahl75 hängen bleibt und das können und wollen wir nicht verantworten. Ich für meinen Teil löse gerade mein Elternhaus auf und werde dann nur noch selten in meiner alten Heimat sein. Vieles kann man sicher auch aus der Ferne organisieren, aber für einige Themen sollte man doch vor Ort sein, speziell in Kombination mit der Neuakquise für Location und Partner.

    Und zu guter letzt sei auch noch das Thema Pandemie angeschnitten. Ist mir egal, ob das der ein oder andere nicht mehr hören kann, wir leben momentan in einer pandemischen Ausnahmesituation, die unser Leben weitreichend verändert hat und auch weiterhin verändern wird. Ich habe (leider) nicht zu entscheiden, ob wir weiter Masken tragen oder nicht, aber genau so wenig können wir abschätzen, wie die Situation für Events in diesem Jahr aussehen wird. Manch einer mag ja denken, die Pandemie sei vorbei, aber gehen wir mal davon aus, dass bis Sommer nicht alle Auflagen und Maßnahmen fallen gelassen werden: Dann wäre eine Veranstaltung nur mit einem gewissen Sicherheitskonzept umsetzbar. Das würde sehr wahrscheinlich bedeuten, dass das Gelände räumlich abgegrenzt sein muss und der Zutritt zum Gelände würde durch Einlasskontrollen beschränkt, um die Menge an Besuchern zu kontrollieren und ggf. den Einlass auf gewisse Personengruppen zu beschränken. Das bedeutet in der Umsetzung, dass wir einen Zaun anmieten und eine Sicherheitsfirma hätten beauftragen müssen, was nur durch den Verkauf von Merchandise lange nicht mehr finanziell abgedeckt gewesen wäre. Also hätten wir Eintritt nehmen müssen und das wäre nicht mehr im Sinne des „Event am Meer“ gewesen. Hinzu kommt, dass mit solchen Auflagen auch eine Verantwortung in einem Maße hinzukommt, die wir als Privatpersonen gar nicht hätten tragen können. Hätten wir 2020 ein Mega-Event veranstaltet, hätten wir als Veranstalter bis zu 10.000€ Strafe zahlen müssen, wenn sich jemand nicht an eine Maskenpflicht oder die Abstandsregel gehalten hätte. Und bei einer erwarteten Teilnehmerzahl von über 1.000 Personen würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen, dass da kein Ausreißer dabei ist, der sich querstellt und für Ärger sorgt. Soweit zur Variante mit pandemischen Einschränkungen, bleibt noch die Wunschvorstellung, im Sommer würden Events stattfinden können wie vor 2020, ganz ohne Auflagen und alles beim Alten. Dann bleibt noch das große Problem, dass wir bis jetzt keinen Partner für die Location haben finden können und wir haben Februar 2022. Selbst wenn wir jetzt noch einen Termin hätten festlegen können, wären wir knapp dran gewesen. Viele von euch haben ihre Jahresurlaubsplanung schon abgeschlossen und sicher hätten wir es nicht allen Recht machen können. Somit ist 2022 planerisch schon gelaufen, dementsprechend müssten wir jetzt eigentlich in die Planung für 2023 gehen – und wie mehrfach erwähnt, stehen wir momentan ohne alles da.

    Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und haben gemeinschaftlich beschlossen, das „Event am Meer“ offiziell abzusagen und einen Strich unter die gesamte Eventplanung zu machen. Momentan hat es keinen Sinn, den Termin im Event-Listing immer weiter vorzuschieben und euch weitere Monate zu vertrösten, um dann mit viel Glück eventuell 2023 ein Mega-Event veranstalten zu können – was am Ende noch mit anderen Mega-Event-Terminen kollidieren würde, denn schließlich haben sich über die Jahre 2020 und 2021 einige geplante Mega-Events angesammelt, die wahrscheinlich gerne stattfinden wollen.

    Ich denke, uns wird niemand für diesen Schritt böse sein, und wenn es trotz Blogeintrag auf eventammeer.de sowie diesem Blogeintrag doch noch jemand ist, hat er offensichtlich nicht verstanden, was alles nötig ist, um ein Mega-Event zu organisieren und zu veranstalten und mit welchen Pflichten und Verantwortungen es einhergeht. Mir persönlich fällt damit jedenfalls doch ein Stein vom Herzen, auch wenn ich wirklich traurig bin, dass wir das „Event am Meer“ erstmal nicht wiederholen werden. Mir hat die Organisation wirklich Spaß gemacht und es hat mich sehr gefreut, euch in meiner alten Heimat begrüßen zu dürfen. Aber wer weiß, was die nächsten Jahre bringen .

  • Das Event am Meer und Covid-19

    Wenn ich jetzt daran zurückdenke, wie wir vom Event am Meer Orga-Team letztes Jahr beim Grünkohlevent Schnapsidee-ähnlich beschlossen, ein drittes Mega-Event in Bremerhaven zu veranstalten, fühlt sich das unfassbar weit entfernt an. Damals wollten wir am 6.6.2020 ein tolles, gemütliches Event am Meer an der Nordseeküste mit euch veranstalten. Wie gewohnt unter freiem Himmel mit einer frischen Brise, vielen bekannten Gesichtern und ohne viel Schnickschnack.

    Dann kam Covid-19 und schon im Frühjahr bangten wir um unsere Planungen. Analog zu vielen anderen Mega-Events waren wir gezwungen, den Termin in den Herbst zu verschieben. So sollte das Event am Meer 2020 dann am 5.9. stattfinden, doch auch das ist leider unmöglich. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, empfehle ich diesen ausführlichen Beitrag auf eventammeer.de – ich habe einige Stunden dran gefeilt, also lest ihn gefälligst

    Dass wir nach dem erneuten Verschieben noch keinen Ersatztermin bekannt gegeben haben, stößt zum Großteil auf Verständnis. Leider gibt es wie immer auch Stimmen, die verbreiten, dass es sich somit um eine Absage handeln würde, doch das ist schlichtweg falsch : Wir planen weiterhin eine dritte Auflage des Event am Meer, aber es macht in der momentanen Situation wenig Sinn, direkt einen neuen Termin in ein paar Monaten zu benennen. Die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Verschiebung ist einfach viel zu groß und wir wollen eure Urlaubsplanungen nicht häufiger umwerfen als unbedingt notwendig.

    Nebenbei: Eigentlich dachte ich, dass wir im oben verlinkten Beitrag alle Fragen beantworten, die durch die erneute Verschiebung des Event am Meer aufkommen könnten, aber ich habe mich geirrt. Ich bin überrascht, was für Schlussfolgerungen durch eine solche Verschiebung entstehen. Zum Beispiel wurde bisher mehrfach gefragt, wann es denn die neuen Geocoins für 2021 geben wird bzw. ob man nun eventlose Seestern-Geocoins gekauft hätte, es gäbe ja neue für 2021 – und ich habe nicht die Spur einer Ahnung, wie man darauf kommt . Die Seesterne sind und bleiben die Geocoins für die 3. Auflage des Event am Meer. Glücklicherweise steht das Darum nicht auf den Coins, sondern lediglich in relativ klein die „2020“. Ja, die ist nicht mehr gültig, aber da die Coins längst produziert worden und bei uns eingetroffen sind, wird sich das auch nicht mehr ändern. Und nein, auch Umgravieren ist keine Option, denn die Schrift ist nicht in eine Fläche eingraviert, sondern der Schriftzug ist erhabenes Metall, das von Kunststoff umgeben bzw. „eingegossen“ ist. Ich persönlich finde die kleine 2020 auf der Rückseite nicht störend, im Geo-Coin-Collector von LaserMario wird sie kaum auffallen und im Zweifel erinnert sie an ein ganz besonders chaotisches Jahr, mit dem wohl niemand von uns gerechnet hat .

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass wir weiterhin mit allen Beteiligten diskutieren, wann das Event am Meer stattfinden wird. Da die Veranstaltungsbranche stark unter der Pandemie leidet, ist dieses Unterfangen leider nicht so einfach wie ursprünglich gedacht, deshalb habt bitte Geduld. Für alle Ungeduldigen haben wir ja die Lieferungs-Möglichkeit für bestellte Online-Shop Artikel geschaffen .

    Des weiteren kam bereits die Frage auf, ob uns die Pandemie bzw. das Verschieben des Mega-Events irgendwie finanziell gefährdet. Glücklicherweise sieht es für uns bisher relativ gut aus. Das liegt hauptsächlich daran, dass GrafZahl75 sehr gut kalkuliert hat und nebensächlich, weil wir keine Eintrittskarten fürs Mega-Event verkaufen mussten, sondern uns mit „materiellen Dingen“ finanzieren. Zwar ist und wird das Event am Meer für Besucher kostenlos sein, aber ich denke
    es sollte jedem klar sein, dass gewisse Dinge bezahlt werden müssen. So haben wir im Vorfeld des Events einige Ausgaben machen müssen, die wir trotz Pandemie-Situation nicht zurück erhalten werden . Das Geld ist daher leider futsch . Wie bereits geschrieben ist es noch nicht kritisch, aber ärgerlich und schmälert variable Posten wie das Helfergrillen, Logbücher oder Spiel-Materialien . Wer sich jetzt dennoch fragt, wie er uns unterstützen kann: Unser Online-Shop ist weiterhin online und dort verkaufen wir die restlichen Geocoins und Supporter-Pins mit Lieferung direkt nach Hause, sodass ihr nicht bis nächstes Jahr auf eure Artikel warten müsst .

    Sobald wir offizielle Event am Meer Neugikeiten für euch haben, verbreiten wir sie natürlich wie gewohnt als Announcement über das Mega-Listing und auf Twitter sowie hier im Blog.

    Übrigens arbeite ich auch noch an einer Aktualisierung meiner Jahresübersichten für deutsche Mega- und Giga-Events, aber durch das aktuelle Chaos und die vielen Verschiebungen komme ich da kaum hinterher. Die Liste für 2020 ist aber bereits aktualisiert, sagt mir gern Bescheid, sollte ich etwas vergessen haben.

  • FerrariGirlNr1s Tipps für Anfänger: Was tun, wenn mit einem Cache etwas nicht stimmt?

    FerrariGirlNr1s Tipps für Anfänger: Was tun, wenn mit einem Cache etwas nicht stimmt?

    Wie ich schon in meinem Wiederauferstehungs-Blogeintrag schrieb, neigte ich in den letzten Jahren eher dazu, immer weniger zu geocachen. Wir waren meist nur noch im Urlaub sehr aktiv auf der Suche nach Geocaches oder Zuhause auf der Jagd nach neu gepublishten Dosen. Man muss den jahrelang mühsam aufgebauten Ruf ja aufrecht erhalten…
    Mit Beginn der Covid-19 Pandemie fielen dann aber für mich so ziemlich alle
    bevorstehenden Urlaube, Termine und Veranstaltungen aus (was auch weiterhin noch der Fall ist). So ergab es sich recht zufällig, dass ich spontan Zeit hatte, mich endlich auf die Suche nach den vielen Geocaches in meiner Homezone zu begeben. Im März und April gab es also viele Spaziergänge durch den Wald, wo anfangs noch kaum jemand unterwegs war. So erreichte ich trotz Home Office und wegfallender Termine meine täglichen 10.000 Schritte und wir waren an der frischen Luft. Zusätzlich verwandelten sich auch einige Icons auf der Karte in Smileys.
    Es war eigentlich damit zu rechnen, dass es nicht nur mir so gehen würde. Ich denke, viele Geocacher haben das Hobby wiederentdeckt und sind durch die dazu gewonnene Zeit wieder aktiver geworden. Warum auch nicht ?
    Was mich dann doch erstaunt hat, ist, dass es seit Anfang des Jahres auch viele neue Geocacher gibt. Ob sie sich wirklich neu angemeldet haben, kann ich nicht sagen, aber sowohl bei meinen eigenen ausgelegten Geocaches als auch allgemein findet man viele Logs von Cachern mit unter 50 Funden, wenn nicht gar im einstelligen Bereich.

    Beispiel-Logs aus den letzten Wochen
    Das soll auf keinen Fall ein Vorwurf sein, schließlich haben wir alle mal klein angefangen und am Ende ist der Fund-Zähler auch nur eine Zahl, die eigentlich wenig aussagt.
    Ein Geocacher mit 200 Funden kann genau so seit 10 Jahren dabei sein wie einer mit 20.000 Funden – nur mag der eine vielleicht ausschließlich ganz tolle Geocaches und zieht selten los, während der andere jedes Wochenende durch Europa tourt, um einen Powertrail nach dem anderen abzugrasen. Und beide werden ihre ganz eigenen Ansichten und Geschichten übers Geocaching haben – das ist ja auch das Schöne an diesem Hobby: Es gibt viele Möglichkeiten und Freiheitsgerade bei der Dosensuche.
    Auffällig ist allerdings, dass sich die Art des Loggens verändert hat. Zu meinen Anfangszeiten gab es nichtmal Smartphones, also loggte man gemütlich am Computer die Funde nach. Man hatte Zeit und eine echte Tastatur. Mit dem Aufkommen von Smartphones und vor allem mobilem Internet wandelte sich das Logverhalten allgemein in den letzten Jahren vermehrt zu Kurzlogs. Mal eben schnell vom Handy aus den Fund loggen und ein „Danke“ oder einen Smiley einfügen – fertig.
    Analog zu obigem Beispiel des Genusscachers vs. Powertrailers gibt es natürlich auch hier unterschiedliche Vorlieben und grundsätzlich stören sich beide nicht. Ich als Owner freue mich allerdings schon über individuelle Logs und lese gerne, dass jemand schön findet, durch den Cache an einen neuen Ort geführt worden zu sein oder dass ihm die Versteckvariante gefällt. Wenn er aber jemand ist, der das nicht teilen möchte, sondern lieber schnell den Fund notiert – auch gut.
    Nun kommen wir aber zum eigentlichen Grund, aus dem ich diesen Blogeintrag schreibe: Das Logverhalten ist ein essenzieller Bestandteil des Geocachings und hat auch einen gewissen Informationsgehalt – sowohl für zukünftige Sucher als auch für den Owner. Klar, im besten Falle sehen die Fundlogs einfach aus wie oben, ich als Owner denke mir dann „Okay, alles fein!“ und gut.
    Erstes, eigentlich sehr geringes Problem: Ich bin der nächste Finder, stehe am Cache wie der Ochse vorm Berg und scrolle durch die letzten Logs. Die sehen alle aus wie in obigem Screenshot. Nun kann es natürlich sein, dass alle anderen den Cache mit dem ersten Griff gefunden haben und ich wirklich „blind“ bin. Aber was wenn nicht? Daher mein kleiner Ratschlag für diesen Fall: Teilt gerne mit, wenn die Suche etwas knifflig war. Das ist keine Schande, ganz im Gegenteil . Der Owner weiß so, dass der Cache wohl nicht ungetarnt in der Gegend rumliegt, sondern immer noch gut versteckt ist und weitere Finder sind nicht gleich deprimiert, wenn sie den Cache nicht auf Anhieb entdecken. Aber dazu komme ich vielleicht nochmal in einem separaten Blogeintrag.
    Die zweite Situation – und der Grund für diesen Text – ist dagegen das größere Problem: Ich bin der nächste Finder, stehe am Cache und bemerke, dass etwas nicht stimmt.
    Das ist mir selbst erst vor kurzem passiert. Ich stehe genau auf unter 1 Meter an den Koordinaten mitten auf einer Wiese, aber das Listing beschreibt eine Brücke und der Hinweis beschreibt auch etwas anderes. Nanu? Mit Lesen der letzten Logs (aha, siehe Punkt 1 ) erfahre ich, dass der Cache über 50 Meter entfernt von den Koordinaten versteckt ist . Wir lernen also, dass informative Logs von Vorteil sind. Aber was noch wichtiger ist: Wenn ihr so etwas bemerkt, dann nutzt bitte die entsprechende Funktion „Ein Problem melden“ während des Online Logs.
    Hier folgt also die für alle, die noch nicht wissen, wie es geht, die

    Anleitung für das Melden eines Problems bei einem Geocache via PC / Browser

    Wenn ihr am Computer sitzt und im Browser einen neuen Logeintrag verfasst, könnt ihr zusätzlich zum Fund / DNF Log unten rechts die Option „Ein Problem melden“ aktivieren. Das sieht dann in etwa so aus:
    Beispiel für das Melden eines Problems während des Loggens
    Im obigen Beispielfall der abweichenden Koordinaten trifft keiner der genannten Punkte zu, also ist das Problem ein „Anderes“. Damit wird beim Loggen automatisch ein zweiter Log erstellt, der vom Typ „Benötigt Wartung“ (englisch „Needs Maintenance“) ist.
    So wird der Owner über ein mögliches Problem informiert und der Cache erhält das Attribut „benötigt Wartung“. Und das war’s auch schon, hat doch gar nicht wehgetan, oder? Im Normalfall wird der Owner nun nachschauen und sich um alles kümmern.
    Randbemerkung für alle Owner: Auf dieser Geocaching-Übersichtsseite sieht man, welche eigenen Geocaches Aufmerksamkeit benötigen könnten .
    Und während ich diesen Blogeintrag schreibe und gerade die Anleitung für die Geocaching App zusammensuche, fällt mir auch auf, warum so viele neue Cacher so selten „Benötigt Wartung“ loggen: Es ist in der App unglaublich schlecht implementiert ! Sorry Groundspeak, aber ich habe schon nicht verstanden, warum ihr obige Prozedur über den „Ein Problem melden“ Zusatz eingeführt habt…und jetzt fällt mir auf, dass sich App und Webseite deutlich unterscheiden und keiner der beiden Wege optimal ist .
    Zur Info für die neueren Cacher: Früher gab es einfach den Logtyp „Benötigt Wartung“, den man analog zu Fund oder DNF auswählen konnte. Dann schrieb man seine Anmerkungen in den Log und schickte ihn ab. Jetzt ist das (warum auch immer) an einen Fund / DNF gekoppelt und kann nicht mehr direkt verfasst werden. Ich weiß, es gibt noch ein Opt Out, aber das sollte ja nicht der übliche Weg sein, wenn es eine neue Vorgehensweise gibt. Der Knaller ist nun aber, dass es in der offiziellen Geocaching App nochmal anders gelöst ist! Ich habe eben Screenshots für diese Anleitung erstellen wollen und mir fiel dabei auf, dass es während des normalen Loggens keine Einblendung für „Ein Problem melden“ gibt. Hä? Gibt es das Feature etwa in der App gar nicht?!
    Nach kurzer Suche habe ich es dann gefunden: Wenn man im Listing in der Geocaching App ganz nach unten scrollt (was man eigentlich nie braucht ), findet man folgenden Text (in dezentem kleinen Font in dunkelgrau auf hellgrau):
    Beispiel für die (ziemlich versteckte) Funktion zum Melden eines Problems via Geocaching App
    Ich muss grade wirklich mit dem Kopf schütteln – das kann doch nicht ernsthaft so gewollt sein ? Das sieht für mich so aus, als hätte der App Designer gedacht, dass ein Problem eine absolute Ausnahme ist. So als würde man einen Facebook-Beitrag melden wollen o.ä.  – Nein, liebe App Entwickler, das Melden von Problemen ist eine fast alltägliche Funktion und die darf einfach nicht so untergehen! Oben ist ein fetter grüner „Loggen“ Button – wie soll ein Neucacher denn dagegen bitte auf die kleine, nur durch Runterscrollen zu findende Funktion fürs Problem melden aufmerksam werden ?
    Nunja, so erklärt sich wohl, warum neue Cacher keine „Needs Maintenance“ Logs schreiben…
    Aber genau dafür habe ich diesen Blogeintrag begonnen und deshalb geht es nach diesem kleinen Exkurs weiter mit der

    Anleitung für das Melden eines Problems via Geocaching App

    Wie im obigen Screenshot zu sehen, findet ihr die Funktion am Ende eines jeden Listings in der App – und ich wette, das haben viele neuere Cacher noch nicht gewusst!
    Wenn ihr also auf „Melde ein Problem mit diesem Geocache“ in der App klickt, wählt ihr im Popup „Benötigt Wartung“ und beschreibt in der darauffolgenden Seite Details zum Problem.
    Beispiel zur Vorgehensweise des Problem Meldens via Geocaching App
    In der App Variante wird dann mit Klick auf „Abschicken“ oben rechts in der Ecke ein „Benötigt Wartung“ Log veröffentlicht – so wie es früher auch über die Webseite die normale Prozedur war und was heute auf der Webseite zusätzlich bzw. automatisiert passiert. Und schwupps, das war’s auch in der App Variante und der Owner kümmert sich nun hoffentlich um den Rest.
    Solltet ihr den Cache also trotz Problem gefunden haben oder einen DNF Log schreiben wollen, müsst ihr dies wie gewohnt zusätzlich über den großen, grünen „Loggen“ Button im Listing der Geocaching App tun.
    Das Loggen von „Benötigt Wartung“ ist wirklich keine Schande, auch wenn es vor allem die App durch die sehr ungünstige Platzierung als Sonderfall deklarieren mag. Wir Owner sind darauf angewiesen, dass Geocacher diesen Log-Typ nutzen, um Probleme mitzuteilen. Viele Owner haben diverse Geocaches und haben nicht die Zeit, alle
    Fund-Logs zu lesen. Deshalb ist der separate Logtyp sehr nützlich.
    Daher meine wichtige Bitte: Nutzt die „Benötigt Wartung“ Funktion und teilt dem Owner mit, dass es ein Problem gibt. Folgende Situationen sind gute Beispiele:
    • Der Geocache liegt deutlich von den angegebenen Koordinaten entfernt. 5-10 Meter seien als Schwankung, vor allem im Wald oder in Innenstädten, verziehen, aber wenn der Cache auf der Karte mitten auf der Wiese liegt, sollten die Koordinaten angepasst werden.
    • Das Logbuch ist voll bzw. es ist kaum bis kein Platz mehr für weitere Logs. Es lohnt allerdings meist ein Blick auf die Rückseiten, denn die sind auch bezahlt und gerne noch frei
    • Der Cachebehälter ist beschädigt. Sei es eine gebrochene Lock&Lock Dose oder ein kaputter Deckel bei PETling oder Filmdose. Auch ein nasser Cache-Inhalt sollte gemeldet werden, denn dann wird der Inhalt über kurz oder lang modrig / schimmelig / ekelig.
    • Der Cache passt nicht zur Beschreibung. Im Listing steht etwas von Terrain 3, Wathose und unter der Brücke, aber du kannst den Cache trockenen Fußes erreichen? Im Listing ist die Größe Normal (Englisch Regular, ca. 1 Liter Volumen) angegeben, aber vor Ort ist ein PETling (eindeutig ein Mikro)? Dann stimmt etwas nicht und der Owner sollte darüber informiert werden!
    • In manchen Fällen: Der Geocache könnte verschwunden sein. Gibt es schon DNF Logs oder die Beschreibung ist eindeutig, aber keine Dose zu finden? Auch dann ist das Melden eines Problems möglicherweise angebracht. Falls ihr euch nicht sicher seid, ob ihr nicht doch zu blind seid, empfehle ich aber einen DNF und das Beobachten des Listings – vielleicht wird er doch noch gefunden und ihr versucht es einfach später nochmal oder holt euch einen Tipp.
    • Eher die Ausnahme, aber der Vollständigkeit halber: Der Geocache ist nicht regelkonform versteckt. Zwar durchlaufen alle Geocaches auf geocaching.com ein Review, aber es kann passieren, dass der Reviewer nicht darüber informiert wurde, dass der Geocache z.B. in einen Baum geschraubt wurde. Das Verschrauben von Geocaches an lebende Bäume, insbesondere in Naturschutzgebieten, ist Sachbeschädigung und daher verboten ! Euch gehört der Baum nicht, also habt ihr nicht das Recht, ihn zu verletzen! Es gibt viele andere Möglichkeiten wie Kabelbinder, Draht oder Bänder, mit denen Geocaches ohne Schaden an Bäumen platziert werden können. Wenn euch so etwas auffällt, loggt dies bitte als Problem. Ich weiß, in diesem Falle fühlt man sich wie eine Petze, aber u.a. durch solche Geocaches kommt das ganze Hobby in Verruf und wir Geocacher werden als rücksichtslose Sachbeschädiger dargestellt – und bei Schrauben im Baum sogar zurecht .
    Mehr Beispiele fallen mir gerade nicht ein, aber ich denke, so hat jeder das Prinzip verstanden.
    So, das war nun also mein erster, etwas entglittener Beitrag als Hilfe für Neucacher und alle anderen, die nicht wissen, wie man vorgehen muss, wenn etwas mit einem Geocache nicht stimmt. Mal schauen, was mir als nächstes einfällt . Vorschläge?
  • Der Lübecker Geocaching-Stammtisch wird digital

    Der Lübecker Geocaching-Stammtisch wird digital

    Den Lübecker Geocaching-Stammtisch gibt es bereits seit Anfang 2012. Er findet jeden zweiten Monat am zweiten Mittwoch statt und wird im Wechsel von uns Ex-Studenten bzw. Absolventen organisiert. Bisher war das größte „Problem“ der Organisation das Finden einer geeigneten Location. Nach 47 Stammtischen an rund einem Dutzend unterschiedlichen Locations können die meisten Teilnehmer mindestens eine Anekdote erzählen – von angeblich vergessenen alkoholfreien Hefeweizen bis hin zu zuckerfreier Cola mit Zucker…

    Kartendarstellung der bisherigen Lübecker Stammtische
    Quelle: GSAK Leaflet Maps Makro

    Bisher war das größte „Problem“ der Stammtisch-Organisation tatsächlich das Finden einer geeigneten Location für mindestens 30, in Hochzeiten 50 bis 60 Personen. Das stellt so manch einen Gastronomen eine Herausforderung dar – sei es aufgrund des Platzes, der dafür benötigt wird, als auch durch geeignete Fachkräfte, denn bei uns wird nicht am Ende einfach die Firmenkreditkarte des Chefs durchgezogen, wie es offenbar bei den meisten Gruppenveranstaltungen der Fall ist. Wir sind ja nicht anspruchsvoll und wie wir alle wissen, können Geocacher eine ganz spezielle Sorte Mensch sein , aber nach 8 Jahren könnte auch ich einige Geschichten erzählen, die zum Kopfschütteln sind. Doch darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus . Zurück zum Thema: Seit Mitte März gibt es in Deutschland aufgrund von COVID-19 Kontaktbeschränkungen, um die Verbreitung von SARS CoV-2 zu minimieren. Aus diesem Grunde wurden alle existierenden Events abgesagt und es werden vorerst bis auf Weiteres keine neuen Events mehr veröffentlicht. Da der 47. Lübecker Geocaching-Stammtisch am 11. März 2020 stattgefunden hat, wäre am heutigen 13. Mai der nächste Termin gewesen. Also was tun? Ich habe beiläufig festgestellt, dass opencaching.de (das deutsche, vergleichsweise ziemlich kleine Pendant zu geocaching.com) im Zuge der Pandemie auf virtuelle Events umgestellt hat und das brachte mich auf eine Idee: Letzte Woche habe ich mal ein paar Cacher in Lübeck zum Thema befragt und so entstand das Listing des 48. Lübecker Geocaching-Stammtisches als virtuelles Event bei opencaching.de, um analog zu den üblichen geocaching.com Listings alle Geocacher offen erreichen zu können. Wer dabei sein möchte, loggt bitte „möchte teilnehmen“  im verlinkten Opencaching-Listing.

    opencaching.de Listing des virtuellen Events

    Der Stammtisch findet also heute Abend virtuell als Videokonferenz statt. Wir starten um 20 Uhr und ich bin sehr gespannt, wie das laufen wird . Da viele Geocacher allerdings ausschließlich auf geocaching.com angemeldet sind, habe ich zusätzlich einen Telegram-Kanal ins Leben gerufen, der zum einen in der aktuellen Situation alle Stammtisch-Teilnehmer über Updates zum Thema informieren soll, aber zum anderen auch in Zukunft an die „echten“Stammtische erinnern wird. Das wird ja ab und an gerne mal verpeilt . Wer also über die Lübecker Stammtisch-Events informiert werden möchte, findet den Telegram-Kanal hier. Wahrscheinlich werden wir trotzdem den 48. Stammtisch als echtes Event wiederholen, denn sonst gibt es ja eine Lücke in der Historie – wann auch immer das möglich sein wird. Erstmal treffen wir uns heute abend virtuell, das wird witzig .

  • Alles neu macht der Mai!

    Alles neu macht der Mai!

    Mit diesem ziemlich alten Spruch, der eigentlich aus einem Volkslied stammt, melde ich mich nach langer Stille zurück aus der Schreib-Abstinenz. Und damit der Titel dieses Blogposts auch seine Berechtigung hat, habe ich in den letzten Tagen das Design meines Blogs etwas aufgefrischt. Mittlerweile war das ursprüngliche Design ja schon ziemlich genau 10 Jahre alt, also war mal Zeit für eine Auffrischung.
    Vorher-Nachher-Vergleich meines Blog-Designs
    Ich kämpfe nebenbei noch mit CSS und Blogger, aber bisher gefällt mir der neue Style ganz gut . Allein aufgrund des verkorksten Hintergrundbildes hat es sich doch schon gelohnt, finde ich!
    Das neue Hintergrundbild ist übrigens der Kirkjufellsfoss im Nordwesten Islands und das Foto ist von mir im Juni 2016 gemacht worden – was mich daran erinnert, dass ich die Reise damals eigentlich auch verbloggen wollte . Ja, es ist einiges liegengeblieben in den letzten Jahren bis hin zum fast völligen Stillstand was das Bloggen angeht. Aber in den letzten 8 Wochen der COVID-19 Pandemie habe ich immer wieder mit dem Gedanken gespielt, diesen Blog wiederauferstehen zu lassen und da mich der Gedanke nicht loslässt, gebe ich nun nach .
    Mein letzter „richtiger“ Blogeintrag (der nicht nur die Pflege meiner jährlichen Auflistung der MEGA Events ist) ist erschreckenderweise wirklich schon dreieinhalb Jahre alt: „Kleinst- und Stadtstaaten-Trip – Teil 3: Von Modena über San Marino nach Rom“ aus November 2016. Auch diesen Roadtrip habe ich nicht zu Ende verbloggt, vielleicht hole ich das ja auch nochmal nach, die Stadtstaaten gibt es ja immer noch und Teil 4 ist sogar noch als angefangener Entwurf gespeichert. Danach gab es noch ein kurzes Update zu meiner Bootkauftragödie, aber seitdem war Pause.
    Was ist also passiert, dass ich nicht mehr gebloggt habe?
    Das ist eine Frage, die ich mir schon öfter gestellt habe und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass sich die „Misere“ aus diversen Faktoren zusammensetzt: Ich denke der Hauptgrund ist, dass ich nach ein paar Jahren zu einem gewissen Grad gesättigt war was das Geocachen angeht. Betrachtet man meine kumulierten Funde nach Jahren ist dieses sogar statistisch auffällig:
    Quelle: Project-GC Profilstatistik
    Während ich 2015 noch 1018 Geocaches gefunden hatte, waren es 2016 mit 586 nur noch in etwa halb so viele und 2017 dann nur noch 413. Die Home Zone war bis auf immer mehr mühselige Mysteries und später dann Angeldosen ziemlich leergecacht und so suchten Christyan und ich hauptsächlich im Urlaub nach Geocaches, weil uns die ein oder andere Dose weiterhin an schöne Orte führte, die wir ohne Geocaching nie besucht hätten. Genau das ist eigentlich das, was mich am Geocachen am meisten reizt. Ich habe schon damals im Studium festgestellt, dass wir „Studenten“ uns viel besser in Lübeck und umzu auskannten als unsere Kommilitonen – und das, obwohl keiner von uns gebürtiger Lübecker ist. Das lag hauptsächlich daran, dass wir dank der vielen Geocaches schon in so ziemlich jeder Ecke gewesen waren. Es waren nicht immer schöne Ecken, aber wir kannten sie .
    Außerdem waren wir Studenten, wie wir in Lübecker Cacherkreisen nur betitelt wurden , ja schon lange keine Studenten mehr und so verkleinerte sich das Ex-Studenten- bzw. Absolventen-Team durch den Wegzug von Marina und Pidi88 aus Lübeck doch immens. Ein weiterer Effekt dieses Faktes ist, dass wir inzwischen alle Vollzeit arbeiteten und damit trotz Bachelor-Master-System noch weniger Freizeit hatten. Vielleicht fiel auch deshalb teilweise das Geocaching hinten runter, aber vorwiegend litt mein Blog darunter. Zum einen hatte ich nicht mehr wirklich interessante Themen zu bieten und zum anderen fehlte die Zeit fürs Bloggen selbst. Denn einen Blogeintrag zu verfassen dauert für mich doch „etwas“ länger als die Zeit, die ihr fürs Lesen braucht . Vor allem, wenn es Reiseberichte sind, für die ich in Lightroom Bilder zusammensuchen und exportieren muss…
    Nicht zuletzt kommt noch obendrauf, dass ich Anfang 2016 völlig unerwartet einen sehr wichtigen Menschen verloren habe und mir dadurch für längere Zeit nicht wirklich der Sinn nach Bloggen stand. Das waren für mich noch turbulentere Zeiten als jetzt 2020 dank COVID-19 seit über acht Wochen im Home-Office zu sitzen und so gut wie möglich #StayHome zu praktizieren.
    Und wo wir auch schon beim Thema sind: Und was ist nun die letzten Jahre passiert?
     
    Beruflich fasse ich mich mal kurz: Das Start-up, bei dem ich 2012 zu arbeiten angefangen habe, wuchs und gedieh und wurde 2017 Teil eines großen Konzerns. Letztes Jahr habe ich mich dann beruflich neu orientiert (wie man so schön sagt ) und bin in ein neues Start-up gewechselt. Statt langsamen mahlender Konzernmühlen und Prozessen für alles und jeden heißt es für mich jetzt wieder Schnaps im Kaffee und jede Menge Arbeit in einem völlig neuen Themenfeld . Dazu dann vielleicht demnächst mal mehr.
    Wie bereits erwähnt blieben von den Ursprungs-Studenten nur noch Christyan und ich übrig und wir halten weiter die Stellung in Lübeck was FTF-Jagd und knackige Mysteries angeht. Nebenbei wird die Home Zone aufgeräumt und auch der Lübecker Geocaching-Stammtisch findet demnächst in der 48. Ausgabe statt. Aufgrund der derzeitigen Situation allerdings erstmalig nicht auf Geocaching.com gelistet, sondern als virtuelles Event per Video-Chat. Ich bin sehr gespannt wie das Mittwoch wird .
    Und trotz viel Arbeit gab es auch einige Reisen: So waren wir unter anderem in Curaçao, Andalusien & Gibraltar, Island (sogar zweimal), Brüssel, Färöer Inseln, London, Guadeloupe, Amsterdam, Tromsø & Spitzbergen und Martinique (und ich würde das alles so gern noch verbloggen, damit es nicht in Vergessenheit gerät !). Wir besuchten alljährlich im Oktober die Nordseetaufe und schipperten nach Amrum, Föhr und auf die Halligen inklusive Habel, die normalerweise nicht betreten werden darf – aber Alex Schweigert und Heini machen’s möglich . Und vom Roadtrip „Quer durch den Balkan“ bzw. „15 Länder in neun Tagen“ muss ich auch unbedingt noch bloggen!
    Nach dem MEGA am MEER haben wir 2017 das Event am Meer in Bremerhaven organisiert (es durfte nach Guidelines nicht mehr „Mega“ im Namen haben) und haben die Mega-Events in Stade, Erfurt, Kiel, Kassel und Lost in MV III besucht. Momentan sind wir übrigens mit der Planung der dritten Ausgabe, dem Event am Meer 2020 beschäftigt, was allein schon durch die CoViD-19-bedingte Terminverschiebung vom 6.6.2020 auf den 5.9.2020 eine relativ große Herausforderung darstellt. Mal sehen, ob das noch in 2020 stattfinden wird. Da hilft nur abwarten und schauen, was die Behörden so beschließen.
    Neben den vielen neuen Länderpunkten habe ich in den letzten Jahren doch einige Konzerte und Festivals besucht, was ebenfalls ein zeitraubendes Hobby sein kann, wenn man dafür bis nach Berlin, Düsseldorf (Hach, Prodigy!) oder gar Holland fährt .
    Dann wäre da noch ein relativ zeitintensives Thema: Mein Gewicht. Das Studentendasein („Hey, ich kann mir nachts um 2 ’ne Pizza machen!„) hat meinem BMI schon nicht gutgetan und durch den Vollzeitschreibtischjob wurde es auch nicht besser. So hatte ich 2017 mein absolutes Maximalgewicht erreicht und musste etwas ändern. Die ersten Anläufe verschliefen schleppend aber im Juni 2018 habe ich mit Kalorienzählen, ausgewogener Ernährung und Sport angefangen und endlich mal konsequent durchgezogen . So habe ich jetzt, knapp zwei Jahre später, fast Normalgewicht erreicht und wiege so wenig wie seit mindestens 10 Jahren nicht mehr, aber auch dazu ggf. demnächst mehr .
    Erfreulicherweise formierte sich Ende 2019 eine Gruppe von Geocacher-Twitterern, die ebenfalls abnehmen wollten und so entstand die Geocacher-Abnehm-Challenge 2020. Damit das Tracking der Gewichtsverläufe nicht krüppelig über ein Google Sheet passiert, habe ich gemeinsam mit Thib_Fer einen Telegram-Bot zum Leben erweckt, der die Gewichtseingaben verwaltet und zusätzlich noch ein paar nette Infos und Statistiken ausspuckt. Der Startschuss fiel Silvester 2019/2020 und seitdem tauscht sich eine Gruppe von knapp 50 mehr oder weniger Geocachern per Telegram-Gruppe über ihre Fortschritte aus, teilt Rezepte und feiert Erfolge. Für den nötigen Sozialdruck sorgen verschiedene Rankings: Zum einen gibt es jede Woche ein Gesamt-Ranking, für das alle Gewichtswerte seit 1.1. zählen, und zusätzlich am Ende jedes Monats ein Monatsranking, bei dem dann jeder erneut die Chance auf den ersten Platz hat, da dort nur Gewichtseinträge des jeweiligen Monats berücksichtigt werden. Und durch diese Kombination aus Gruppe und Bot haben wir alle zusammen schon über 250 kg abgenommen – das ist eine viertel Tonne ! Ich bin wirklich sehr erfreut, dass die vielen Arbeitsstunden am Bot nicht umsonst waren und wir so viele Mitstreiter finden kommen, die auch nach fast einem halben Jahr noch am Ball bleiben!
    Und dann kam die COVID-19-Pandemie und ich hatte auf einmal wieder Zeit. Konzerte fielen aus, unsere für Sommer geplante Reise in die USA wurde gestrichen und mein Kalender ist auch sonst seltsam leer. Aber ich merke gerade, wie gut mir das Schreiben tut und dass ich es doch sehr vermisst habe .
    Vielleicht hört ihr ja tatsächlich demnächst mehr von mir, auch wenn die Pandemie vorüber sein sollte . Ich habe auf jeden Fall noch ein paar Entwürfe und Altlasten, die ich abarbeiten will und muss.
    Bis dahin, #StayHome und bleibt gesund!