Autor: FerrariGirlNr1

  • Reisebericht: Dublin-Städtetrip im Winter

    Wie meine Follower auf twitter und Facebook quasi live mitbekommen haben , bin ich zwischen Weihnachten und Silvester, also vom 27.-30. Dezember 2014, mit Christyan nach Dublin geflogen. Zwar war ich bereits 2006 in der irischen Hauptstadt auf Klassenfahrt gewesen, trotzdem wollte ich wieder hin, denn es hat mir gut gefallen – und ich habe damals noch nicht gecacht .



    So buchte ich schon im Sommer den Flug mit Ryanair von Bremen nach Dublin und zurück, mit knapp 150 EUR pro Person inkl. 1 Gepäckstück bis 20 kg zwar nicht so günstig wie meine Ryanair-Flüge Palma, Pisa und Porto, aber ich wollte zwischen den Feiertagen einfach raus und weg von all dem Stress und Trubel. Dazu quartierten wir uns für 3 Nächte im sehr zentral gelegenen Best Western PLUS Academy Plaza Hotel ein und schon hieß es: Auf nach Dublin!

    Los ging’s am Samstag mit dem Hinflug. Nach dem Trip nach Edinburgh im August (zu dem immer noch ein Blogeintrag fehlt, wie ich gerade feststelle ) kannten wir den Bremer Ryanair-Terminal schon, dieses Mal war es jedoch deutlich voller. Vor unserem Flug sollten noch vier andere Ryanair-Flüge starten, sodass die Check-In-Halle gefüllt mit Reisegästen war. Zum Glück war unser Flug um 16:40 Uhr der letzte und so gaben wir unser Gepäck ab (was dank Zusatzkosten kaum jemand tut, die Schlange war also nur ca. 10 Personen lang) und warteten bei einem McCappuccino im nahe gelegenen McDonald’s ab. Eine Stunde vor Abflug starteten wir dann den zweiten Anlauf und mussten uns nur noch in einer deutlich kürzeren Schlange anstellen. Langer Rede kurzer Sinn: Der Hinflug klappte ohne Probleme, zwar war der Flug ausgebucht, aber wir konnten mit geringer Verspätung von ca. 15 Minuten in Dublin landen. Wetter war sehr gut, wir flogen quasi der Sonne entgegen, diese tauchte den Horizont in satte Rot- und Blautöne ein – sehr hübsch !

    Nach der Fahrt mit dem AIRLINK Bus vom Flughafen zum Hotel (6 EUR pro Fahrt, 10 EUR fürs Return Ticket, nehmt bloß nicht den überteuerten AirCoach…) und dem Check-In im Hotel wurde am Abend Dublin erkundet und ein geeignetes Abendessen gesucht. Natürlich musste auch die erste irische Dose gefunden werden, der Tradi The Waxies Dargle am Wachsmuseum. In der Innenstadt waren die meisten Caches entweder klassische Nano-Behälter oder selbstgebastelte Äquivalente aus Eppendorfgefäßen u.ä., die auch nicht viel größer waren. Ab und an gab es dann aber doch schön große Dosen, also ein bunter Mix würde ich sagen.








    Natürlich spazierten wir auch durchs Temple Bar Viertel und ich nutzte die Gelegenheit, ein paar Fotos der legendären Temple Bar (und natürlich auch diverser anderer Pubs) bei Nacht zu machen.







    Zwar war kein Feiertag mehr, dennoch war es relativ ruhig und so konnten wir ein wenig cachen, bis es gegen 1 Uhr morgens dann doch zu kühl wurde. Trotz Atlantikklima und milderen Temperaturen als in Deutschland sanken die Temperaturen auch in Dublin um den Gefrierpunkt und so war’s Zeit fürs Bett, nachdem ich genug Fotos vom weihnachtlichen Dublin bei Nacht gemacht hatte .




    Am zweiten Tag standen einige Touri-Attraktionen auf dem Programm. Ich hatte die 2006 zwar fast alle schon gesehen, aber wenn Christyan noch nie in Irland war, kann man ruhig nochmal zu Guinness . Auch am frühen Morgen war Dublin wie leergefegt, gegen 10 Uhr traf man kaum jemanden auf den Straßen.




    Wir hatten uns ein Early Bird Ticket bei Guinness gebucht und zahlten so 14,40 EUR (statt 18,00 EUR) pro Erwachsenem für die Guinness Storehouse Tour. Dabei lernt man, wie Guinness hergestellt wird, und warum es so schmeckt, wie es schmeckt. Außerdem lernt man anhand eines Baby-Pint, wie man zum perfekten Guinness Trinker wird (ohne den bitteren Schaum zu trinken ) und kann sich sein kostenloses Guinness Pint entweder selbst zapfen oder oben in der Gravity Bar zapfen lassen.






    Wir entschieden uns für die professionelle Zapfung und genossen den Pint bei bestem Ausblick über Dublin und die umliegende Landschaft. Die Sonne schien und wir konnten Kilometerweit gucken. Dafür hat sich der Eintritt allein schon gelohnt!





    Und da wir grad so gut dabei waren und ein Pint Guinness nach einem kleinen Frühstück recht angenehm ist (), ging es gleich weiter zur Jameson Distillery. Schließlich ist das mein allerliebster Whiskey und man kann auch dort noch einiges lernen, wenn man gern Whiskey trinkt.





    Zum Abschluss durften wir noch einen Vergleichstest von irischem Whiskey, schottischem Whisky und amerikanischem Bourbon Whiskey machen und haben dafür ein Zertifikat erhalten, yay! Natürlich blieb auch hier ein kostenloser Drink nicht aus, wir entschieden uns für Jameson mit Ginger Ale und einem Stück Limette.




    Gut beschwippst ging es dann auf eine nachmittägliche Cachetour durchs nordwestliche Dublin . Dabei entdeckten wir dann auch die typischen kleinen Arbeiterhäuser mit den vielen kleinen Schornsteinen und den Backsteinfassaden. Außerdem ist der Liffey (der Fluss, der mitten durch Dublin fließt und in der Dubliner Bucht ins Irische Meer mündet) auch am Abend sehr hübsch anzusehen. Am zweiten Abend versorgten wir uns mit leckeren Burgern von irischen Kühen bei einem weiteren Guinness und machten dann noch einen Abstecher ins Pubviertel…






    Da wir am dritten Tag unseres Trips einiges schaffen wollten, standen wir recht früh auf und verließen zum Sonnenaufgang das Hotel in Richtung DART.




    DART ist eine Zuglinie, die Dublin mit umliegenden Ortschaften an der Küste verbindet. Für uns war dies die günstigste Gelegenheit, um nach Bray zu fahren. Warum Bray? Na weil dort seit dem 3. Juni 2000, also seit gut 14,5 Jahren GC43, Euroas erster Geocache, liegt . Die Lücke in meiner Platzierungsmonats-Matrix ist nur mit diesem Cache zu füllen aber auch allgemein führen einen sehr alte Geocaches doch an bemerkenswertere Orte – oder zumindest abgelegenere, wie ich seit der Ostseetour weiß .

    Wir erreichten also Bray mit dem Zug gegen 10 Uhr morgens und machten uns direkt auf den Weg zu Bray Head, einem Berg / Hügel direkt bei Bray, dessen Gipfel 248 Meter hoch ist. Da wir uns an der Strandpromenade auf Meereshöhe befanden, wurde der Ausflug heute also zu einer richtigen Wandertour .




    Am Bray Head entlang verläuft der Bray-Greystones-Cliffwalk, ein gut ausgebauter Weg, den am heutigen Montag viele Muggel nutzten, um spazierenzugehen oder zu joggen. Bemerkenswert viele Muggel. Um die auf dem Weg liegenden Caches zu finden, mussten wir daher die richtigen Momente abwarten, aber es sollte uns gelingen. Und dann war es auch schon soweit und GC43 leuchtete als nächste Dose auf. Wir erreichten die Koordinaten und wussten beim Umsehen direkt, wo der Cache liegen muss. In den vergangenen 14,5 Jahren hatte sich hier dank der 2.200 Funde ein für Cacher offensichtlicher Trampelpfad gebildet. Für Muggel vermochte das wohl eher auszusehen, als hätte jemand versucht, eine Abkürzung zum Gipfel zu finden . Beim Erklimmen der letzten 20 Meter zum Cache war ich sehr froh, dass die Sonne schien und wir das beste Wetter hatten, das man sich Ende Dezember auf dem 53. Längengrad Nord vorstellen kann! Hier kann es bei Regen in der Tat sehr rutschig werden . GC43 ist übrigens eine solide Ammobox mit schöner Aussicht auf die Irische See.




    Da das Wetter so einladend war, beschlossen wir, nicht direkt zurück nach Bray zu laufen, sondern weiter Richtung Gipfel zu marschieren, da es von dort aus vermutlich einen tollen Ausblick geben würde. So folgte ich meiner Navi OSM und wir überwanden weitere Höhenmeter – und die Aussicht wurde in der Tat besser und besser. Zunächst konnten wir bis Greystones und sogar bis zum Leuchtturm von Wicklow (dank 270mm Crop Objektiv) schauen, dann machten wir Kehrt, um zum Gipfelkreuz zu gelangen. Der Weg wurde zwischendurch zwar mehr zu einem Wildtierpfad und schlussendlich kletterten wir zwischen den Felsbrocken hoch, aber wir haben es überlebt .




    Auf dem Weg begegneten wir auch der Irin Hazel aus Dun Loghaire, mit der wir ein langes Gespräch über Gott und die Welt führten. Ihr Hund Charlotte langweilte sich schon und so musste sie irgendwann weiter. Eine sehr nette Begegnung! Falls Hazel das hier lesen sollte: Viele Grüße aus Lübeck !

    Mittags erreichten wir dann das Gipfelkreuz von Bray Head und genossen den wirklich malerischen Ausblick Richtung Bray, Dublin und sogar Howth. Bei dem Wetter würde man wirklich nicht denken, dass Ende Dezember ist. Das nachfolgende Panorama sieht in Textbreite sehr winzig aus, deshalb klickt es bitte einfach an und erfreut euch in Originalgröße daran (kann einen Moment dauern, bis es geladen ist).




    Während des Abstiegs Richtung Bray suchten wir noch ein paar weitere Caches, unter anderem erfuhren wir so von einer ehemaligen Liftstation, die nun als Lost Place verrottet. Unten wieder angekommen war es inzwischen 16 Uhr und die Sonne würde bald untergehen, aber wir hatten einen schönen Ausflug zu GC43 und dem Gipfelkreuz hinter uns, das nun von unten aus in der Ferne zu sehen war.







    Aufgrund der Dunkelheit beschlossen wir spontan, das Sea Life Center in Bray zu besuchen. Wir fanden heraus, dass das zuvor am Strand gefundene Fisch-Ei ein Dornhai-Ei war und ich konnte einige hübsche Fotos machen. Zum Tagesabschluss gönnte ich mir im Anschluss einen Cappuccino Größe „Infusion“ bei finnbee’s. Die zugehörigen Kuchen waren aber auch nicht zu verachten!




    Wir suchten im Dunkeln noch ein paar Geocaches in Bray, um uns die Zeit zu vertreiben, bis unser DART Zug nach Dublin eintraf. Zurück in der irischen Hauptstadt suchten wir uns als Abendessen diesmal Indisch aus (komisch, irgendwie passiert das jedes Mal ), bevor es wieder Richtung Pubviertel ging.

    Tag 4 war dann schon der Tag des Rückflugs. Wir hatten viel geschafft und viel gesehen, aber dennoch kam es mir nicht anstrengend vor. Frühes Aufstehen ist zwar immer suboptimal, aber es hat sich gelohnt, denn im Dezember geht die Sonne in Dublin um 9 Uhr auf und um 16:30 Uhr unter und man möchte ja auch etwas von der Umgebung sehen .

    Der Rückflug startete um 13:25 Uhr Ortszeit (Dublin hat UTC, Deutschland hat UTC+1) und landete pünktlich in Bremen. Schon auf dem Flug wurde mir bewusst, dass in Deutschland vermutlich nicht so tolles Wetter sein würde – ab Großbritannien war unter uns eine durchgehende Wolkendecke zu sehen.



    Zusammengefasst hat mir der Trip nach Dublin sehr viel Spaß gemacht. Die Stadt besitzt viele hübsche Ecken und man könnte durchaus eine ganze Woche und mehr dort verbringen, aber auch in den paar Tagen, die wir dort waren, gab es viel zu erleben und zu entdecken. Meine Pläne sind sehr gut aufgegangen und ich vermisse das frisch gezapfte Guinness jetzt schon ! Na immerhin schmeckt der Jameson aus der Flasche genau so gut wie in Dublin .

    Geocaching-Fazit sind übrigens 47 Funde, darunter 3 Virtuals, 1 Webcam-Cache und 4 Earthcaches. Die finale Auswertung könnt ihr demnächst auf meinem Profil erstalken, ich bin noch nicht ganz fertig mit Loggen, wollte euch aber meinen Reisebericht aufgrund mehrerer Nachfragen nicht vorenthalten .

    Und wem die Fotos aus diesem Beitrag nicht reichen, das gesamte digitale Fotoalbum unserer Reise gibt es hier auf flickr.com anzuschauen.

  • Frohe Weihnachten 🙂

    Auch dieses Jahr wünsche ich allen Lesern meines Blogs wieder

    Frohe Weihnachten und einen
    guten Rutsch ins neue Jahr 2015!

    Lasst es euch gut gehen und genießt die Feiertage – sei es, um zu entspannen und zur Ruhe zu kommen oder aber um die freie Zeit zu nutzen und was zu erleben .

    Ich selbst nutze die Zeit zwischen den Jahren, um einen letzten Kurztrip im Jahr 2014 zu machen. Für mich geht es gemeinsam mit Christyan (und irgendwie quasi zufällig auch mit Pidi88) für 4 Tage in die irische Hauptstadt Dublin.



    Zwar war ich vor einigen Jahren mit dem Englisch Leistungskurs schonmal in Dublin, aber ich erinnere mich hauptsächlich an Guinness, Jameson und eine furchtbare Herberge . Das würde ich gern ändern, deshalb wird es eine bunte Mischung aus Sightseeing und Geocaching geben. Zum einen besichtigen wir einige historische Orte Dublins (und für Christyan auch wieder die Brauereien und Brennereien ), aber natürlich wird auch die Gelegenheit genutzt, GC43, den ältesten europäischen Geocache, zu suchen. Obwohl GC40 vom GC-Code her früher generiert wurde, wurde er am 7. Juli 2000 in Belgien ausgelegt und veröffentlicht, während GC43 bereits am 3. Juni 2000 in Irland pltziert wurde. Soweit ich weiß, gab es damals noch keinen Reviewprozess und so existierte das Listing für GC40 einfach länger, aber ohne den Cache zu veröffentlichen.

    Wie auch immer, jedenfalls geht es dreieinhalb Jahre nach meinem Besuch bei GC40 nun zu GC43, den wir hoffentlich auch finden werden . Außerdem soll die Steilküste rund um Bray wirklich hübsch sein,… ich bin gespannt und werde berichten!

    Doch erstmal frohe Weihnachten,
    FerrariGirlNr1

  • Quasi einmal umme Ostsee – Teil 2: Von Vilnius über Riga nach Tallinn

    Nach Quasi einmal umme Ostsee – Teil 1: Fähre nach Klaipeda und russische Exklave Kaliningrad folgt nun endlich Teil 2.



    Wir hatten also die russische Enklave Kaliningrad verlassen und waren zwar zeitaufwändig, aber ohne Probleme, in die EU zurück gekehrt. Am Abend erreichten wir Vilnius (zu deutsch Wilna), die Hauptstadt Litauens. Es war zwar schon dunkel, aber wir parkten direkt im Zentrum und konnten so trotzdem einige schöne Plätze entdecken – und ganz nebenbei Caches wie Sv.Kazimiero baznycia/Church of St Casimir und Vilnius Town Hall/Vilniaus rotuse suchen, die übrigens sehr kreativ versteckt sind und sich ihre Favoritenpunkte definitiv verdient haben.

    Zum Abschluss haben wir dann bei Vilnius Panorama #2 die Aussicht genossen, der nächtliche Blick über Vilnius war wirklich schön! Dieser Cache ist im Moment übrigens mein östlichster gefundener Cache ! Da ich keine Fotos machen konnte, weil ich kein Stativ o.ä. zur Hand hatte, hier ein ähnlich hübsches Foto bei Tag :



    Zwar ist Vilnius mit 500.000 Einwohnern keine Metropole, ich bin trotzdem ein wenig wehmütig, dass wir nicht länger bleiben konnten. Denn schon bei unserem kurzen Besuch wurde klar, dass es noch so viel mehr zu sehen gibt! Aber erstmal war Sonntag Abend, wir waren seit knapp eineinhalb Tagen wach und so langsam knickten wir alle ein. Also machten wir uns auf den Weg Richtung Riga und schauten mal, wie weit wir konnten, bis auch der letzte Fahrer ein Veto einlegte. Das passierte irgendwann um 3 Uhr morgens auf der A10 / E67 zwischen Panevėžys und der Grenze zu Lettland. Wir parkten auf einem verlassenen Rastplatz (eigentlich nur eine recht große, asphaltierte Ausbuchtung der Straße) und kuschelten uns in unsere Kissen. Unsanft geweckt wurden wir dann wenige Stunden später, als ein LKW neben uns das Rückwärtsgangpiepen verlauten lies. Wir wurden wach und erkannten, dass auf dem Rastplatz plötzlich mehrere LKW umherrangierten und sich daran störten, dass wir dort parkten. Wo auch immer die zwischen 3 und 6 Uhr morgens herkamen und warum genau sie mitten in der Pampa umherrangierten werden wir wohl nie erfahren. Es lief dann aber alles reibungslos und nach einem weiteren Nickerchen brach für uns der neue Tag an.

    Es war inzwischen Montag, 8. September 2014 und wir begaben uns weiter Richtung Norden. Auf dem Weg wurden einige Caches gesucht, bei Sport complex „Musa“ legten wir eine Pause ein und gönnten uns in aller Ruhe ein ausgiebiges Frühstück inkl. Morgendusche . Den Cache konnten wir leider nicht finden, aber das machte nichts, der Ausblick auf eine in die Jahre gekommene Brücke und den Fluss entschädigte für den Abstecher allemal.




    Über das Programmierer-Mekka „Code“ ging es weiter zu einem Zwischendurch-Tradi namens Labyrinth, an dem uns ein Cachewächter auflauerte:




    Der qurlige Dackel freute sich sehr über so viel Action und neue Leute, dass er uns gar nicht gehen lassen wollte . Am späten Vormittag erreichten wir Riga, die lettische Hauptstadt, in der knapp 700.000 Menschen leben. Während Vilnius zumindest bei mir den Eindruck machte, dass es viele alte, aber sehr gut erhaltene Gebäude gibt, erschien mir Riga am modernsten von den baltischen Hauptstädten. Den 368,5 Meter hohen Rigaer Fernsehturm sieht man schon aus weiter Ferne und auch andere moderne Bauten ragen in die Höhe.




    Trotzdem ist die Altstadt sehr gut erhalten und gepflegt, es erinnerte mich ein bisschen an Lübeck mit den vielen historischen Häusern und Kirchen. Genau wie Lübeck ist auch die Innenstadt Rigas seit 1997 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.



    Wir stellten das Auto ab und gönnten uns ein paar Stunden in der Rigaer Altstadt. Die Sonne schien und wir visierten ein paar Caches an. In Riga konnten wir als Container ausschließlich kleine, magnetische Rörchen finden, wie ich sie von Verpackungen von Stiftminen kenne.






    Neben dem Rigaer Dom und der Petrikirche ist auch das Freiheitsmonument sehenswert. Es steht für die lettische Souveränität, die drei goldenen Sterne symbolisieren die drei Regionen Lettlands: Kurzeme, Vidzeme und Latgale. Wissenswert ist auch, dass die Statue erhobenen Hauptes nach Westen blickt, während in Ketten gelegte Skulpturen gen Osten blicken.

    Zum Abschluss des Rundgangs genossen wir noch einen Kaffee im TeaHouse TB/GC Graveyard und gingen dann über andere Gassen zurück zum Auto. Wie man sieht, war Riga bei Sonnenschein sehr fotogen .






    Nachmittags besuchten wir dann noch den Virtual Kurtenhof, eine Zweiter-Weltkrieg-Gedächtnisstätte, an der zu Nazizeiten ein Konzentrationslager stand. Über 100.000 Menschen wurden hier zwischen 1941 und 1944 getötet – heute erinnert ein aufwändiges Monument mit riesigen Skulpturen und einer Bilderausstellung an die grausamen Taten. Auch wenn ich die Machenschaften der Nazis aufs Tiefste verabscheue und mich davon distanziere, wurde mir doch mulmig. So etwas darf nie wieder passieren und wir müssen alles tun, um solche Greultaten zu verhindern!





    Nach dem Besuch des Virtuals ging es an der Ostseeküste entlang weiter nach Tallinn. Hier standen dann auch die ersten alten Caches auf dem Plan. Lighthouse stash / Majaka aare wurde am 20. Mai 2001 platziert und lag direkt auf dem Weg. Ich habe zwar keine Ahnung, wo genau der Leuchtturm sein soll, aber den Cache konnten wir inmitten in einem Nadelwäldchen recht schnell finden. Bei Master’s stash / Meistri aare hatten wir weniger Erfolg. Nach einer kleinen Offroad-Exkursion mit viel weißem Staub hatten wir immer noch keinen Zugang gefunden, also haben wir abgebrochen, statt uns durchs Farn-Dickicht zu kämpfen . Mehr Zeit wäre an dieser Stelle hilfreich gewesen .



    Es ging hochmotiviert weiter zu Varbola, der etwas abenteuerlicher zu erreichen war. Nach einem knappen 4km Umweg erreichten wir die Parkkoordinaten und in der Dämmerung kämpften wir uns dann zum Cache vor. Flo und Christian auf der einen Seite, Raiko und ich auf der anderen. Mitten in der Pampa hatten die beiden den richtigen Weg gewählt und so konnten wir uns alle im Logbuch des am 30. August 2001 veröffentlichten Caches verewigen.




    Am Abend erreichten wir dann Tallinn und checkten ins Economy Hotel ** ein – die erste Dusche und das erste Bett seit wir die Fähre in Klaipeda verlassen hatten! Deshalb war uns auch egal, dass die Zimmer rustikal, winzig und nicht ganz in Schuss waren (dafür war das Personal wirklich nett und zuvorkommend!). Tallinn ist die estnische Hauptstadt mit ca. 430.000 Einwohnern. Hauptsache erstmal sauber werden und dann was zu essen suchen! Wir irrten ein wenig planlos durchs nächtliche Tallinn und suchten dabei ein paar Caches, bevor wir im Taco Express landeten. So fand der vierte Tag auf Reisen einen gemütlichen Ausklang, bevor wir tot in unsere rustikalen Betten fielen.

    Das war nun der zweite Teil unserer Reise quasi einmal umme Ostsee. Der härteste Teil der Tour lag hinter uns und wir holten uns endlich wieder eine Portion Schlaf außerhalb von Berta II, unserem Multivan . Ich habe viele positive Eindrücke von den baltischen Hauptstädten gewonnen und bin sicher, dass ich sie noch einmal besuchen möchte, um in Ruhe weitere tolle Ecken zu sehen.

    Als Orientierung und Übersicht hier noch einmal die Karte von der Ostsee:



    Bildquelle: Wikipedia Ostseegliederung


    Im nächsten Teil geht es weiter von Helsinki über Turku und die Aland-Inseln nach Stockholm. Doch für heute ist erstmal Schluss – auf dass ich nicht wieder so lange brauche wie von Teil 1 bis Teil 2 .

    >> Weiterlesen: Teil 3: Von Helsinki über die Åland Inseln nach Stockholm

  • Nordseetaufe 2014 – es gibt noch Tickets!

    Wie ich vor ein paar Monaten ja schon zusammengefasst habe, sind die Nordseetaufe-Wochenenden ein fester Bestandteil meiner Geocaching Eventplanung, denn sie machen immer wieder viel Spaß . Oft sind die Karten schnell ausverkauft und heiß begehrt, aber jetzt hat sich durch Absagen doch noch eine kleine Lücke ergeben.



    Am kommenden Wochenende geht es mit der MS Seeadler von Schlüttsiel aus nach Amrum, um dort ein paar Stunden zu cachen und danach wieder zurück zum Festland zu fahren. Das Cachen steht dabei für die meisten Teilnehmer aber nicht im Vordergrund, es ist vielmehr ein Schiff voller Cacher, was den speziellen Reiz ausmacht und die Nordseetaufe fast legendär werden ließ .

    Hier nun die detaillierte Zeitplanung fürs Nordseetaufe WE:

    Freitag, 24. Oktober 2014:

    ab 17:30 Uhr Inflexibler Grieche in Bredstedt (54°37’25.8″N 8°57’35.2″E) als Einstimmung, Buffet kostet 15 EUR

    Samstag, 25. Oktober 2014:

    08:00 Uhr Treffen am Hafen Schlüttsiel (54°40’56.6″N 8°45’14.3″E)
    08:30 Uhr MS Seeadler legt ab Richtung Amrum (Kosten für Hin- und Rückfahrt: Erwachsene und Kinder ab 15 Jahre 20 EUR, Kinder bis 14 Jahre 10 EUR, Kinderwagenkinder kostenlos)
    11:00 Uhr Ankunft Amrum (Event GC5EJYR
    16:30 Uhr MS Seeadler legt ab Richtung Festland
    20:00 Uhr Ankunft Schlüttsiel
    danach evtl. Inflexibler Grieche á la carte

    Sonntag, 26. Oktober 2014:

    10:00 Uhr Pleasuredome Event

    Ich selbst bin wieder das ganze Wochenende dabei und bin schon vorfreudig, jede Nordseetaufe hat tolle Atmosphäre und ist viel zu schnell wieder vorbei. Nun haben allerdings ein paar Leute abgesagt und es gibt noch ca. 10 Karten.

    Wer Zeit und Lust hat, geht bitte auf www.ig-geocaching.de, dort gibt es alle Infos zur Anmeldung. Im Moment sieht es noch gut aus!

  • Die Sache mit den Spielplatz-Caches

    Am vergangenen Wochenende habe ich wieder einen Cache gesucht, der auf einem Spielplatz liegt. Da wir beim Eintreffen einen „einsamen“ Herren bemerkten, der auf sein Handy sah und langsam umher schlenderte, habe ich beschlossen, dass ich auf diese Problematik mal in meinem Blog aufmerksam machen möchte.



    Bildquelle: Wikipedia Commons Spielplatz


    Im Gegensatz zu Caches an Schulen sind Spielplatz-Caches zwar nicht explizit per Guidelines verboten, aber dennoch gibt es genug Gründe, an diesen Orten keine Caches zu verstecken. Oft sind es cachende Kinder, die eine Dose auf dem Spielplatz platzieren. Schließlich ist es für sie ein toller Ort und sie sind dort oft selbst – manchmal legen auch erwachsene Cacher dort Geocaches aus, weil sie entweder Eltern sind oder aus nostalgischen Gründen, weil sie in ihrer eigenen Jugend viel dort gespielt haben.

    Leider ist es beim Auslegen von Caches immer wieder ein Problem, dass der Owner nicht sehr weit vorausdenkt. Klar, eine cachende Mutter hat vermutlich den Gedanken, anderen Eltern die Zeit auf dem Spielplatz zu versüßen, indem sie den Geocache suchen. Oder auch Nostalgiker wollen anderen Cachern gern zeigen, wo sie ihre Kindheit verbracht haben. Aber Geocaching ist nunmal ein Spiel, das für fast jeden Typ Mensch in der Gesellschaft geeignet ist. Und weil wir Cacher nicht alle gleich sind, suchen Geocaches von Kindern eben nicht nur Kinder – und so kommt es eben auf Spielplätzen zu einer gesellschaftlichen Problematik: Männer, die alleine auf einem Spielplatz „rumlungern“. Neben den „Eingeweihten“, die den Cache gelegt haben und auch auf dem Spielplatz unterwegs sind, gibt es eine Menge Muggel, die den Spielplatz besuchen und dort spielen oder ihre Kinder spielen lassen. Und wenn denen eine Person auffällt, die sie noch nie in der Nachbarschaft gesehen haben und die zudem auch noch männlich und alleine unterwegs ist, wächst die Angst .

    Ist der Mann ein Mitschnacker? Steht der auf kleine Mädchen? Tut der meinem Kind etwas? Will der Kinder entführen ?

    Auch wenn diese Beispielgedanken natürlich etwas überspitzt sind, bringt das meiner Meinung nach genau das auf den Punkt, was ahnungslose Eltern denken könnten. Schließlich hat jemand ohne Kind eigentlich keinen Grund, auf einem Spielplatz zu sein. Nicht nur deshalb hängen vermutlich an den meisten Spielplätzen Schilder, dass die Benutzung über 12 Jahre verboten ist…

    Durch den Besuch diverser Events weiß ich, dass ein Großteil der Geocaching-Community in Deutschland aus Männern besteht. Es ist eben ein Hobby mit viel Technik und draußen sein und schmutzig werden . Und da nicht jeder in der Gruppe gemeinsam mit anderen zusammen cacht, kommt es leider zu oft genug zu der Situation, dass der cachende Mann allein auf einem Spielplatz steht – und dann nimmt alles seinen Lauf .

    Ein weiteres Problem ist, dass Spielplätze meist mitten in Wohngebieten liegen und somit immer Leute aus dem Fenster gucken und fremde Leute auf dem Spielplatz beobachten könnten. Das alles in Kombination hat sogar schonmal zu einem Platzverweis mit 14-tägigem „Hausverbot“ geführt :

    Leider gibt es keinen Logtyp für „Fast von der Polizei verhaftet worden“.
    Die Nachbarschaft ist dort sehr aufmerksam und wenn man sich da bei beginnender Dunkelheit auf einem Kinderspielplatz tummelt und alles untersucht dann sieht das merkwürdig genug aus. Wenn man dann noch sein Cachemobil mit „nichteinheimischem“ Kennzeichen in der ziemlich kleinen Strasse parkt, dann ist es noch merkwürdiger.
    Ich habe jeden Stein dort umgedreht aber habe nichts gefunden. Wie bei Boule 2 denke ich sind die Koordinaten nicht sehr genau. Sorry ! Ein Hint hilft vielleicht.
    Ich denke der Cache wird nicht lange überleben da die Nachbarn sehr wachsam sind. Warum ein Kinderspielplatz.. gibt es nicht genügend Bäume im Wald?
    Jedenfalls, als ich dann aufgegeben habe und im Cachemobil saß und schon fast aus dem Wohngebiet raus gefahren war, kam plötzlich ein Streifenwagen um die Ecke. Nach einer vollen Identitätsfeststellung und Fahrzeugpapierabgleich incl. Verbandkasten und Warndreieck habe ich den ersten Platzverweis meines Lebens bekommen. Ich darf diesen Spielplatz in den nächsten 14 Tagen nicht mehr betreten.
    Die Sheriffs kommen aus dem Landkreis und kannten natürlich kein Geocachen. Die dachten ich wolle da Kinder entführen, Drogen tauschen oder Gott weiß was die Anwohner denen am Telefon erzählt haben was ich da mache.

    Sorry wenn ich das so sage, aber für Euren Erstlingscache ist das nicht unbedigt der beste Platz .

    Ich hatte eigentlich gedacht, diese „Benutzung des Spielplatzes bis 12 Jahre“ Schilder wären eher eine Richtlinie als rechtskräftig, aber offensichtlich kann die Polizei bei Verunsicherung der Anwohner sogar Leuten verbieten, einen Spielplatz überhaupt zu betreten.

    Zusammengefasst kann man also rein theoretisch einen Spielplatz bei Tag nicht betreten, weil dann Eltern und Anwohner verunsichert werden und auch nachts kann man nicht suchen, weil die Anwohner die leuchtenden Taschenlampen für Drogenkuriere oder Einbrecher halten könnten .

    Sinn dieses Blogeintrags ist nun, euch aufzuzeigen, dass man beim Auslegen von Geocaches wirklich intensivst nachdenken sollte, ob der Ort wirklich für einen Cache geeignet ist. Mitten in Wohngebieten eignen sich Geocaches eigentlich nie, denn selbst wenn der Grundstücksbesitzer informiert ist, haben die 10 Parteien um ihn herum meist keine Ahnung und vermuten spionierende Einbrecherbanden oder sonstwas. In der heutigen Gesellschaft wird so schon oft genug weggesehen, sodass man die ahnungslosen Anwohner gar nicht beschuldigen kann – deshalb lasst Wohngebiete und ähnliches lieber unbedost und sucht eine schöne Stelle im Wald oder woanders, das erfreut Cacher und Muggel .