Die 100 ersten GC-Codes – Eine Recherche

Ein befreundeter Cacher ist gerade in Finnland unterwegs und hat dabei den Geocache „Sun Gear“ (GC72) gesucht und gefunden.

Das brachte mich auf den Gedanken, wie es eigentlich so um die ältesten Geocaches, 25 Jahre nach dem Start des Geocachings, steht. Mit „ältesten“ meine ich basierend auf ihrer einmaligen Identifizierung: Dem GC-Code. Ich habe mich also ran gesetzt und habe die ersten 100 GC-Codes überprüft.

Nachdem ich einfach G1 bis GC100 numerisch durchgegangen bin, fiel mir auf, dass es die Bookmark-Liste „First 100 Geocaches“ vom Geocaching HQ gibt. Ich hatte mich schon gewundert, dass GC1, GC2,… bis GC9 sowie einige weitere Codes nie veröffentlicht worden sind. Von GC1 bis GC100 bekam ich so 81 Listings. In der Bookmark-Liste dagegen sind, wie der Name schon sagt, 100 Geocaches aufgelistet, denn diese Liste beinhaltet die ersten 100 veröffentlichten Geocaches. Mir fiel auf, dass dort auch GCB, GCD und GCF sowie GC1A, GC1B, usw. inkludiert sind.

Ich hatte also falsch hochgezählt, denn damals wurde anscheinend der hexadezimale Ansatz verfolgt und nach GC9 kam demnach GCA bis GCF. Na gut, also habe ich meine Liste erweitert und hexadezimal hochgezählt. Somit ergeben sich für alle ein- bis zweistelligen GC-Codes 16 x 16 = 256 mögliche Codes von GC0 bis GCFF.

Die Erkenntnis: Lediglich 225 von 256 GC-Codes sind über geocaching.com abrufbar. Fun Fact: Ihr könnt ja mal schauen, was passiert, wenn man versucht, einen Geocache abzurufen, der nicht öffentlich existiert. Zum Beispiel https://coord.info/GC1 – achtet auf die URL oben im Browser, zu der ihr weitergeleitet werdet 😄 Früher war dies eine Möglichkeit für knifflige Mysteries, denn man konnte über die URL-Auflösung den Namen unveröffentlichter Geocaches sehen. Offensichtlich ist das nicht mehr so! Wieder was gelernt.

Zurück zum Thema. Diese 225 veröffentlichten Geocaches wurden zwischen 7. Mai 2000 und 27. Dezember 2000 versteckt und verteilen sich wie folgt auf der Weltkarte:

Offensichtlich liegt der Großteil, nämlich 180 Geocaches in den USA, gefolgt von 13 in Neuseeland, 11 in Australien, 5 in Belgien, 3 in Kanada, je 2 in Irland, Schweden und Großbritannien und je 1 in Chile, Dänemark, Deutschland, Finnland, Französisch-Polynesien, Kenia und Luxemburg. Der deutsche Geocache ist übrigens GC77, ein Multi namens „First Germany“ in Brandenburg, der im März 2013 archiviert worden ist.

Von diesen 225 Geocaches sind heute, also im August 2025, noch 98 aktiv (inklusive einem aktuell deaktiviertem Cache). Da ich vermute, dass das Interesse an den heute noch findbaren Caches deutlich größer ist als an allen inklusive der archivierten Dosen, folgt hier die interaktive Karte mit jenen 98 Geocaches von GC0 bis GCFF:

In Europa gibt es somit noch 6 Tradis, von denen ich zugegebenermaßen gar nicht alle im Sinn hatte. Sehr bekannt sind für mich persönlich GC40 mit dem schlichten Namen „Geocache“ in Belgien und GC43 namens „Europe’s First“ in Irland. An diesem Beispiel kann man übrigens schon sehen, dass der GC-Code damals nicht zwingend die gleiche Sortierung wie das Versteckdatum hatte. Soweit ich weiß, gab es damals noch keinen Publish-Prozess, der durchlaufen werden musste, bevor ein Geocache öffentlich sichtbar war. Man hat also das Listing fertiggestellt und den Cache veröffentlicht. Am 3. Juni 2000 wurde GC43 in Irland versteckt und GC40 in Belgien erst über einen Monat später am 7. Juli 2000. Die GC-Codes dazwischen sind übrigens zwei inzwischen archivierte Caches: der kanadische GC41 (28. Juni 2000) und der chilenische GC42 (15. Mai 2000). Listings wurden anscheinend damals sehr viel früher angelegt, bevor sie veröffentlicht wurden.

Ein weiterer Geocache in Europa ist der eingangs erwähnte „Sun Gear“ (GC72) in Finnland, gar nicht weit von Helsinki entfernt und versteckt am 30. September 2000. Bis jetzt hatte ich ihn gar nicht auf dem Zettel, die beiden anderen skandinavischen Caches GC6A in Dänemark und GC4D in Schweden habe ich im September 2014 auf unserer Quasi-Einmal-Umme-Ostsee-Tour gefunden und geloggt, den zugehörigen Bericht findet ihr hier.

GC6A „Kippers in the Jungle (Denmark’s First) “ im Jahr 2014

GC40 war mein erster Fund dieser verbliebenen europäischen Tradis: 2012 habe ich ihn während unserer verrückten Fünf-Länder-Tour beim GEOCOINFEST EU in Köln gefunden (es gibt sogar einen Blogeintrag, die Routenplanungsgrafik allein ist pures Gold 😅!) und GC43 Ende 2014 im Dublin-Kurzurlaub zwischen den Jahren (den Reisebericht findet ihr hier). Somit bleiben noch zwei offene Geocaches: der besagte GC72 „Sun Gear“ bei Helsinki und GCF0 „Scotland’s First“ in der Mitte Schottlands.

GC43 „Europe’s First“ in Irland im Jahr 2014

Spannend finde ich, dass es in ganz Asien gar keinen Geocache gab, dafür aber in Französisch-Polynesien! GC9F „Waterfall Wilderness“ hat allerdings nicht einen einzigen Fund-Log. Er wurde am 23. Oktober 2000 gelegt, im Juli 2001 und Januar 2002 folgten zwei DNFs und dann wird es irgendwie kurios: Im Oktober 2003 folgte ein Unarchive-Log und im Dezember 2003 dann der Archive-Log. Schade!

Der einzige Geocache in Afrika, es handelt sich um den Virtual GC53 in Kenia, hat seit seiner Veröffentlichung im Juni 2000, also in 25 Jahren, auch nur 54 Fund-Logs – aber es gibt ihn noch, auch wenn das Schild, auf das er sich bezieht, scheinbar nicht mehr vor Ort ist.

Wesentlich ertragreicher ist der Blick über den großen Teich. In Amerika gibt es heute noch 79 aktive Geocaches mit einem der ersten 256 GC-Codes, die alle am oder vor dem 27. Dezember 2000 versteckt worden sind.

Der niemals gefundene Tradi am Wasserfall in Französisch-Polynesien ist übrigens einer von 16 Geocaches in der Liste, die veröffentlicht, aber niemals gefunden worden sind. Spannend fand ich diesen DNF-Log beim ebenfalls nie gefundenen Letterbox GC2D in den USA:

My friend I were also there the same day as Bryan and family. We did not find it, but we also felt that it must be on private property. The coordinates offered only go two places after the decimal point while my GPS unit goes three places. This leaves some leeway when trying to pinpoint the spot. However, we stood on the exact spot of the X on the tightest of the MapBlast maps offered (right where the eastern-most RR tracks cross County Hwy. 9) and looked at anything that might be a stash. No luck. Oh well, we really did enjoy the murals in the downtown area. Well worth the trip.

DNF-Log von „photojon“ am 11. Februar 2001

Die Beschreibung der unterschiedlichen Genauigkeit der Koordinaten zwischen zwei und drei Stellen nach dem Dezimalpunkt ist für mich pure Nostalgie. Ich könnte dazu einige Anekdoten aus meiner Geocaching-Anfangszeit ab 2008 beschreiben, von Kartenausdrucken zur Orientierung unterwegs bis zum knallgelben Garmin eTrex, bei dem man Koordinaten von Hand eingeben musste und dann nur einen Richtungspfeil und eine Distanz bekam, ohne jegliche Karte …

Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, noch einen FTF bei einem sehr alten Cache landen zu können, wo doch 16 Caches nie gefunden wurden: Sie sind alle lange archiviert.

Zudem gibt es einen aktuell deaktivierten Cache, der mir auch auffiel, weil der letzte Fund bei genau diesem Geocache unter allen noch aktiven Caches am längsten her ist. Der Grund für die Deaktivierung von GCAB „Orange County Stash (V3.0)“ ist tragisch: Die großen, verheerenden Brände in Kalifornien im September 2024 haben auch den Cache betroffen und auch jetzt noch darf das Gelände rund um die Dose laut Logs nicht betreten werden.

Screenshot einer Note des Owners von GCAB vom 16. September 2024

Laut Update-Notes scheint MikeK aber sehr gewillt zu sein, diesen sehr alten Cache am Leben zu erhalten. Vorbildlich!

Die anderen noch aktiven Geocaches der Liste werden allesamt weiter geloggt. Wenn man den deaktivierten Cache in Kalifornien exkludiert, war der letzte Fund zwischen 10. April 2025 und heute. Der am längsten nicht gefundene, aktive Geocache, ist allerdings GC7B in Arizona, USA, der mit Terrain 4.0 bewertet ist.

Dafür variieren die Gesamt-Fundzahlen deutlich. Die folgende Tabelle zeigt die 10 meistgefundenen Geocaches (alle sind noch aktiv):

Meiste Fund-Logs

Anzahl FundeGC-CodeNameLand
16.425GC40GeocacheBelgien
12.225GC92Un-Original StashOregon, USA
11.016GC30MingoKansas, USA
11.015GC43Europe’s FirstIrland
8.035GC79Iron HorseWashington, USA
7.917GC6AKippers in the Jungle (Denmark’s First)Dänemark
6.578GC4DMatch StashSchweden
5.598GC72Sun GearFinnland
5.066GC37Missouri’s First – Watts MillMissouri, USA
4.941GC28BeverlyIllinois, USA

Über 16.000 Funde in 25 Jahren sind immerhin durchschnittlich rund 640 Funde im Jahr und somit 1-2 Funde pro Tag.

Das andere Ende der Tabelle sieht wie folgt aus, hier habe ich alle archivierten Geocaches exkludiert, folglich sind dies die 10 am wenigsten gefundenen Caches, die heute noch aktiv sind:

Anzahl FundeGC-CodeNameLand
358GC80Little Creek StashUtah, USA
311GC68Centurion GuardsAlaska, USA
258GC6EKids GeocacheAlaska, USA
221GC27EggcellentIdaho, USA
180GC7CBeaver SpringsUtah, USA
165GCF7Australia’s Used-to-be-Highest New South Wales, Australien
164GC7BT824 Table MesaArizona, USA
149GCD4Bovine Hill StashCalifornia, USA
146GC7ELabyrinth CanyonArizona, USA
54GC53Rift ValleyKenia

Abgesehen vom bereits erwähnten Virtual in Kenia wurden die „Bottom Ten“ Caches der Liste zwischen 150 und 350 Mal in 25 Jahren gefunden. Das macht rechnerisch 6 bis 14 Funde pro Jahr – ganz schön selten!

Für die Statistikfreunde habe ich hier noch ein paar weitere allgemeine Statistiken zusammengefasst:

Detaillierte Statistiken aller 225 Caches

Typen

Geocache-TypAnzahl
Tradi208
Multi8
Mystery3
Letterbox1
Virtual5

Containergrößen

IconNameAnzahl
Virtual4
Microkeiner
Small6
Regular78
Large17
Other16
Not Chosen104

Terrain

Terrain-WertungAnzahl
1.0 – 1.5114
2.0 – 2.567
3.0 – 3.528
4.0 – 4.513
5.03

Difficulty

Difficulty-WertungAnzahl
1.0 – 1.5117
2.0 – 2.573
3.0 – 3.525
4.0 – 4.57
5.03

Das waren erstmal alle statistischen Erhebungen, die mir auf Anhieb eingefallen sind. Falls ihr noch etwas wissen möchtet, sagt gern Bescheid.

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