
In diesem Blogeintrag möchte ich euch die LED LENSER X7R Taschenlampe vorstellen, die ich seit einigen Tagen testen durfte. Nach der großen LED LENSER M14 und der kleinen LED LENSER P5R ist dies die erste Taschenlampe mit zwei LED Lichtquellen, die ich ausprobiert habe. Das X ist die Kennzeichnung für mehrere Lichtquellen, der sogenannten X-Lens Technology, die 7 ist die Produktgröße und das R steht für Rechargeable, also wiederaufladbar. Das heißt nicht nur, dass die X7R mit Akkus benutzt werden darf, sondern man kann sie (analog zur P5R) direkt aufladen, ohne sie zu öffnen (Floating Charge System).
Ersteindruck der Taschenlampe an sich: Sieht schon ein bisschen seltsam aus . Hat man sich erst einmal an den ovalen Reflektorkopf der Lampe gewöhnt, freundet man sich allerdings schnell mit ihr an, denn die Lampe ist recht leicht und handlich – und nicht zuletzt wirklich hell mit ihren 470 Lumen. Außerdem rollt sie nicht vom Tisch
. In einem beleuchteten Raum sieht der Lichtkegel nicht viel heller aus als der von der M14 mit 225 Lumen, aber sobald man auf einem wirklich dunklen Feldweg steht, kann man deutlich heller und weiter leuchten.
AUSSTATTUNG: Geliefert wird die X7R in einem Koffer, der zunächst aussieht wie ein Werkzeugköfferchen .

Der praktische Behälter beherbergt sämtliches Zubehör. Neben der Taschenlampe inklusive Akku werden außerdem folgende Dinge mitgeliefert:
- Handschlaufe
- Gürtelclip
- Ladegerät mit USB-Anschluss
- Steckdosenadapter (USB auf Steckdose)
- Wandhalterung inkl. Dübel
- Smart Card
- Bedienungsanleitung

Mit all diesen Dingen ist man gerüstet für alle Situationen. Durch den USB-Anschluss des Ladekabels kann die Lampe fast überall unterwegs geladen werden. Außerdem braucht man keine großen Taschen, sondern kann sie unterwegs am Gürtel tragen.
GRÖSSE UND GEWICHT: Die X7R liegt wirklich gut in der Hand. Während die P5R mit einer Länge von 12 cm so klein ist, dass sie perfekt in die Hosentasche passt, ist die LED LENSER X7R mit einer Länge von 16,7 cm bei eingefahrenem Fokus und 18 cm in vollfokussiert etwas größer, aber trotzdem nicht unhandlich. Das liegt wohl auch am Gewicht von 240 g. Damit ist sie deutlich leichter als die M14, obwohl sie viel mehr Licht abgibt.
STROMZUFUHR: Die LED LENSER X7R ist mit einem 3,7 V 18650 Li-Ion Akku mit 2200 mAh ausgestattet. Durch das Floating Charge System kann dieser Akku geladen werden, ohne dass er aus der Taschenlampe entnommen werden muss. Dies geschieht über den blanken Knopf am hintere Ende der Lampe ganz einfach über einen Magneten am Ladegerät. So kann man die Lampe ebenfalls in die Wandhalterung einhängen, um sie dort aufzuladen. Das Ladegerät ist klein und handlich und kann problemlos überall mit hingenommen werden. Durch den USB-Anschluss kann man es entweder am PC / Netbook / Notebook laden oder über den Adapter an einer Steckdose. Mit einem Auto-Adapter für den Zigarettenzünder ist die Aufladung im Auto während der Fahrt ebenfalls möglich. Die Taschenlampe kann also auf vielfältige Weise wieder einsatzfähig gemacht werden, wenn sie mal leer sein sollte. Die Ladedauer beträgt ca. 2 Stunden, dass die Lampe läd wird mit einer rot leuchtenden LED am Ladegerät angezeigt. Sobald die Lampe vollständig geladen ist, leuchtet die LED grün. Während ich bei der kleinen P5R recht unzufrieden war, weil sie einen speziellen Akku mit Plus- und Minus-Pol an derselben Seite hatte, damit sie über den Kontakt geladen werden kann, wurde dieses System bei der X7R verbessert: Mitgeliefert wird ein normaler 18650 Li-Ion Akku (im Gegensatz zum speziellen 14500 Akku der P5R, der beide Pole an einer Seite hat und somit nur direkt bei LED LENSER nachgekauft werden kann). Diese Neuerung finde ich sehr gut, denn somit kann man auch andere Akkus verwenden, was die Taschenlampe noch flexibler macht, denn im Wald hat man selten ein Notebook, Auto oder geschweigedenn eine Steckdose in greifbarer Nähe.


Über die Akkulaufzeit kann ich mich nicht beklagen. Nachdem ich die X7R zwei Wochen lang immer wieder im Einsatz hatte, habe ich sie nun zum ersten Mal aufgeladen. Die Leuchtdauer ist mit 7,5 Stunden angegeben, für einen Nachtcache sollte dies auf jeden Fall ausreichen. Die P5R verließ mich bei Dauerbenutzung ja bereits nach einer Stunde, die X7R wird mir dies wahrscheinlich nicht antun


Außerdem besitzt die LED LENSER X7R zwei Energy Modes: „Constant Current“ und „Energy Saving“. Der „Constant Current“ Betrieb gewährleistet eine konstante Helligkeit, steht nicht mehr genug Energie zur Verfügung, um diese zu erzeugen, schaltet sich die Lampe ab. Der „Energy Saving“ Modus erlaubt der Lampe dagegen, auch bei geringerer Energieversorgung anzubleiben, auch wenn sie dann weniger Lumen ausgibt. Dies bedeutet, dass die X7R im zweiten Modus länger läuft als im ersten, dafür aber im ersten Modus gleichbleibende Helligkeit garantiert.
BEDIENUNG: Wie alle LED LENSER ist auch die X7R mit nur einem einzigen Knopf am schmalen Ende der Lampe ausgestattet, mit dem man die Lampe via Smart Light Technology bedient. Durch Antippen des Knopfes wird der Boost Modus aktiviert und die Lampe leuchtet direkt mit 130 % – aber nur, so lange man den Knopf angetippt hält. Sehr praktisch, wenn man nur ganz kurz Licht braucht. Drückt man den Knopf ganz, schaltet man die Taschenlampe normal an. Sie leuchtet dann mit 100%. Wenn sie angeschaltet ist, kann man sie nochmals antippen – so wird der Modus gewechselt. Man kann so mit mehrmaligem Antippen einfach alle Modi durchschalten. Die Reihenfolge ist:
- Power Mode (100 % Leuchtkraft)
- Low Power Mode (30 % Leuchtkraft)
- Blink Mode
- S.O.S Mode
- Strobe Mode
Der Low Power Mode ist dimmbar, indem man den Knopf länger angetippt hält kann man die gewünschte Dimmstufe durch loslassen des Knopfes präzise auswählen.
Ein tiefer Druck auf den Knopf schaltet die Lampe direkt wieder aus. Bei erneutem Einschalten startet sie wieder im 100 % Leuchtkraft Modus. Durch die Technik des Antippens kann man problemlos und schnell alle Modi durchschalten und den gewünschten Modus schnell anwählen.
Das eben beschriebene Modiprogramm ist das Professional Program. Die LED LENSER X7R verfügt analog zur M-Serie über 3 Lichtprogramme, zwischen denen man umschalten kann. Tippt man den Knopf bei ausgeschalteter Taschenlampe viermal an und drückt ihn dann ganz, wechselt man zum nächsten Lichtprogramm. Dies wird durch Blinken bestätigt. Blinkt die Lampe einmal, befindet man sich nun im Programm 1, bei zweimal befindet man sich in Programm 2 und bei dreimaligem Blinken in Programm 3. Die Programme haben folgende Modi:
Programm 1 – Professional: Power, Low Power, Blink, S.O.S., Strobe
Programm 2 – Easy: Power, Low Power
Programm 3 – Defence: Power, Strobe
So kann jeder Benutzer für sich wählen, welche Modi ihm wichtig sind. Für einfache Anwendungen reicht das 2. Lichtprogramm „Easy“ völlig aus, möchte man schnell auf den Abwehrmodus zugreifen, wählt man „Defence“ und um auf alle Modi zugreifen zu können „Professional“.
Der Moduswechsel durch viermaliges Antippen und Einschalten erscheint beim Lesen wahrscheinlich etwas unvorteilhaft, ist aber ganz einfach und man gewöhnt sich schnell daran. Durch die Smart Card im EC-Kartenformat hat man die verschiedenen Modi immer parat, ich finde allerdings, man kann die Funktionen schon nach ein paar Mal Benutzen auswendig und benötigt die Karte daher eher selten.

FOKUS: Ich war zunächst skeptisch, ob eine Taschenlampe mit zwei Leuchtquellen und somit auch zwei Reflektoren überhaupt einen runden Lichtkegel erzeugen kann. Aber ja, es funktioniert sehr gut. Wenn man es nicht weiß, sieht man am Lichtbild nicht, dass es sich um eine Lampe mit mehreren Lichtquellen handelt – es sei denn, man leutet direkt an eine Wand in weniger als 30 cm Entfernung. Trotz der zwei Lichtquellen gibt auch die X7R wieder ein sehr schönes, gleichmäßiges Lichtbild ab, egal in welcher Fokussierung man sich befindet. Keinerlei Ringe oder dunkle Bereiche. Außerdem kann durch den Speed Focus die Fokussierung mit einer Hand verändert werden (Smart Focus System).
Anders als bei meinen bisherigen LED LENSER Handlampen kann zwar auch die X7R verriegelt werden (was bedeutet, dass der Fokus nicht mehr verstellt werden kann), allerdings geschieht dies nicht durch Drehen des Lampenkopfes, sondern durch einen Schieberegler am Hals der Lampe. Erste Erkenntnis dieses Schiebers: Personen, die noch nie eine LED LENSER in der Hand hatten, benutzen intuitiv diesen Regler, wenn sie die Lampe einschalten wollen. Ist nicht weiter tragisch, fand ich aber bemerkenswert . Vorteil dieses Schiebers ist, dass die Lampe somit nicht nur mit einer Hand fokussiert, sondern auch mit einer Hand arretiert werden kann. Bei der alternativen Dreh-Arretierung, die die M14 und P5R besitzen, benötigt man zwei Hände.

An sich habe ich auch kein Problem mit der Variante, den Fokus über diesen Schieber zu arretieren, allerdings wirkt der Arretierungsring des Schiebers nicht so hochwertig wie der Rest der Lampe. Außerdem ist Lampenkopf aus Plastik und nicht, wie bei P5R und M14 aus Metall. Dadurch spart die Lampe wahrscheinlich etwas Gewicht, allerdings wirkt sie so auch nicht gantz so hochwertig, wie ihre metallköpfigen Geschwister – die allerdings auch nur einen Reflektor besitzen. Vielleicht ist die Wärmeableitung so effektiver?! Zudem gibt es auf der Plastikabdeckung um die Linsen herum vier „Stanzpunkte“, die mir überhaupt nicht gefallen. Natürlich kommt es bei einer Taschenlampe nicht aufs Aussehen an, wenn sie wirklich hell ist und ihren Zweck erfüllt, aber das ist einfach second type of uncool. Ich bin kein Taschenlampendesigner, aber hätte man das nicht eleganter lösen können?

Abgesehen von diesem Manko kann ich über den Fokus an sich aber nicht meckern. Hauptsache, das Lichtbild ist in allen Einstellungen gleichmäßig und der Fokus lässt sich auch mit dem Schieber gut feststellen und lösen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass LED LENSER die Dichtigkeit gegen Wasser bei der X7R verbessert hat. Es entsteht nämlich ein kleiner Unterdruck, den man bemerkt, wenn man die Arretierung löst und Fokus verändern will. Dann muss man nämlich zunächst etwas mehr Kraft aufwenden. Da ich bereits des öfteren ein paar nette Gespräche mit LED LENSER Mitarbeitern und Besitzern geführt habe und dabei auch das Thema Wasserdichtigkeit aufkam bin ich immer noch überzeugt, dass eine LED LENSER mit arretiertem Fokus genau so wasserdicht ist wie eine Fenix – zumindest bis 2-3 Meter Wassertiefe. Mit dem Druckverhalten unter Wasser kenne ich mich zu schlecht aus, um da was abschätzen zu können

ROBUSTHEIT: Wie bereits angemerkt, finde ich Plastik nicht so edel wie Metall, aber trotzdem macht die X7R einen recht robusten Eindruck. Die LED LENSER, die ich schon seit längerem besitze, zeigen inzwischen ein paar kleine Abnutzungen am Metall, die entsprechenden Stellen sind nicht mehr schwarz, sondern silber, aber es sind ja auch Gebrauchsgegenstände. Obwohl ich die X7R auch schon seit zwei Wochen mit mir im Rucksack rumschleppe, zeigt sie zwar am hinteren Ende die üblichen klitzekleinen Abnutzungen an den Kanten, aber durch das Plastik sieht der Kopf aus wie nagelneu.
ANWENDUNG / PRAXISTEST: Wie gesagt, ich habe mit der LED LENSER X7R bereits einige Spaziergänge auf dunklen Waldwegen und auch den Test im Schießstand auf dem Taschenlampenevent hinter mir und bin begeistert: Sie ist wirklich richtig schön hell. Als ich damals die M14 in der Hand hatte (225 Lumen), war ich bereits begeistert, aber gegen die X7R kann auch die M14 einstecken und wirkt schon fast dunkel. Außerdem hat die X7R einen Li-Ion-Akku und ist somit deutlich leichter als die M14 – wodurch sie wesentlich komfortabler ist. Unfokussiert leuchtet die X7R die nahe Umgebung großräumig und gleichmäßig aus, fokussiert strahlt sie sehr weit (näheres dazu im Video). Man erleuchtet mit dieser Lampe schon fast den ganzen Wald. Sie eignet sich also perfekt fürs Geocaching, denn sie ist leicht und trotzdem hell und kann fast überall geladen werden.


Folgendes Video zeigt nochmal die Leuchtkraft und die Features der Taschenlampe und vergleicht sie mit der LED LENSER H14 und M14:
Das Fazit:
PRO: Sehr gutes Gewicht- / Größenverhältnis, liegt gut in der Hand, flexibel einsetzbar durch viele Auflademöglichkeiten, andere Akkus einsetzbar, extrem hell, gute Akkulaufzeit, Arretierung Ein-Hand-bedienbar.
CONTRA: Wirkt durch das Plastik nicht so hochwertig wie die LED LENSER mit Metallkopf, Fokusarretierung ist etwas wacklig, unschöne Stanzpunkte.
Wer jetzt noch nicht genug Informationen gesammelt hat, LED LENSER hat eine Firmen-Webseite und außerdem eine Facebook-Seite und einen Twitteraccount.
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