Ich wurde heute beauftragt, mal nachzuschauen, welche (fürs Geocaching geeigneten) Navis mit Touchscreen-Bedienung es im Moment von Garmin so gibt und ihre Funktionen zu vergleichen, also habe ich das doch einfach mal gemacht

.
Aktuell direkt zu kaufen gibt es mehrere Dakota-, Oregon- und bald auch Montana-Modelle, die ich folgend mal mit Preis (Bei Dakota und Oregon sind es die Neupreise von
Amazon Deutschland, bei Montana die UVP von der
Garmin Webseite, da diese noch nicht im Handel erhältlich sind), aufgelistet habe:
Damit man erstmal einen Überblick bekommt, in was sich diese Modelle überhaupt unterscheiden, stelle ich sie nun mal nacheinander, gestaffelt nach Hauptmodellen, vor:
Zunächst einmal besitzen alle oben aufgelisteten Geräte folgende Eigenschaften (ja, dieser Post wird sehr tabellen- und listenlastig

):
- Touchscreen
- Wasserdicht nach IPX7 Standard (jedoch nicht schwimmfähig)
- Hochempfindlicher GPS Empfänger
- USB-Schnittstelle
- Basiskarte
- Weitere Karten hinzufügbar
- 10.000 Punkte Trackaufzeichnung, 200 gespeicherte Tracks
- Papierloses Geocaching
- Jagd-, Angel-, Sonnen-, Mondkalender
- Gezeitentabellen
- Flächenberechnung
- Benutzerdefinierte POIs
- USB PC-Schnittstelle
Generell sagen die Zahlen hinter dem Seriennamen folgendes aus: Steht ein
t hinter der Zahl, bedeutet dies „topo“, es ist also eine Topografische Karte vorinstalliert. Leider ist die Kennzeichnung der Geräte mit bzw. ohne Kamera nicht so deutlich: Die Modelle 550, 550t, 650 und 650t besitzen eine Kamera, alle anderen (darunter auch das 450 und 450t) nicht. Alles klar

?
Gucken wir uns aber nun erstmal die kompakten Dakota Navis an…
Die DAKOTA-Serie


Wie bereits beschrieben gibt es das
Dakota 10 und das
Dakota 20. Beide sehen sich optisch sehr ähnlich, das
Gehäuse ist
5,5 x 10 x 3,3 cm und das
Display 3,6 x 5,5 cm (mit
2,6 Zoll Diagonale und
160 x 240 Pixeln) groß. Da ein befreundeter Cacher ein solches Gerät besitzt (und bereits
versenkt hat), weiß ich, dass es sogar in meiner kleinen Hand recht klein ist. Ein männlicher Geocacher hatte sich das Gerät einst zugelegt, sich dann aber ein Oregon gekauft, und seiner Mitcacherin das Dakota überlassen, da es ihm zu klein war

. Doch das sollte jeder selbst entscheiden, indem er das Gerät mal wahrhaftig in Händen hält.
Des Weiteren wiegen beide mit Batterien 192 Gramm, es werden 2 AA-Batterien bzw. Akkus für den Betrieb benötigt, die Laufzeit ist mit 20 Stunden angegeben. Beide Modelle haben 850 MB integrierten Speicher, aber nur das Dakota 20 akzeptiert microSD Karten. Außerdem können beide 1000 Wegpunkte und 50 Routen speichern. Ein Bildbetrachter ist nicht vorhanden und auch Wherigos und andere GPS-Games sind auf den Dakota Navis nicht möglich.
Das Dakota 20 hat außerdem einen barometrischen Höhenmesser, einen elektronischen Kompass und man kann damit Daten an andere Garmin-Navis senden (Drahtlosübertragung). Diese Features bietet das Dakota 10 nicht!!
Im direkten Vergleich gewinnt das Dakota 20 meiner Meinung nach deutlich. Drahtlose Übertragung und der elektronische Kompass sind nette, fürs Geocaching relevante Features, die ich nicht missen möchte. Außerdem kann man ohne microSD-Karten-Slot nicht wirklich detaillierte Karten auf dem Navi speichern. Die Garmin Topo Deutschland 4 ist wenn ich mich richtig erinnere 4,5 GB groß – da kommt nichtmal der integrierte Speicher der Montana-Serie mit. Wenn man sich zwischen Dakota 10 und 20 entscheiden muss, sollte man die 50 EUR (25%) mehr auf jeden Fall investieren!
Die OREGON-Serie




Obere Reihe: 450 und 450t, untere Reihe 550 und 550t.
Zunächst einmal haben alle Oregon-Modelle die gleichen Maße: sie sind 5,8 x 11,4 x 3,5 cm groß, das Display hat eine Größe von 3,8 x 6,3 cm mit 3 Zoll Diagonale und 240 x 400 Pixeln. Alle wiegen 193 Gramm mit Batterien, es werden wie beim Dakota auch 2 AA-Batterien oder Akkus benötigt. Die Betriebszeit ist mit 16 Stunden angegeben.
Alle Modelle haben einen internen Speicher von 850 MB (Achtung: Tippfehler auf der offiziellen Garmin-Webseite, dort ist das 450t mit 650 MB internem Speicher angegeben, das stimmt aber nach meiner weiteren Recherche nicht (wäre ja auch seltsam)!), microSD Karten werden akzeptiert. 2000 Wegpunkte und 200 Routen können gespeichert werden, ein elektronischer Kompass und barometrischer Höhenmesser sind ebenfalls in allen Geräten vorhanden. Des weiteren besitzen alle Oregons einen Bildbetrachter, die Drahtlosübertragung zu anderen Geräten und sind fähig für GPS-Games (also Wherigos).
Wie man sehen kann, haben alle vier Oregon-Modelle gleiche Eigenschaften in fast allen Punkten. Nun kommen wir also zu den Unterschieden:
Oregon 550 und 550t besitzen eine integrierte Kamera auf der Rückseite. Die Kamera hat 3,2 Megapixel Auflösung, Autofokus und 4x digitalen Zoom (man beachte, digitalen (!)). Meiner Meinung nach nicht die beste Kamera, aber vielleicht auch nicht schlecht, wenn man sie dabei hat, falls ein Cache mal kaputt ist oder man etwas anderes auf die Schnelle fotografieren möchte. Nur hat nicht heutzutage ohnehin jeder ein Handy, das bessere Fotos schießen kann, dabei?
Ein weiterer Unterschied ist die Ausführung der Karten: Nur das
Oregon 450t und 550t werden mit
topografischer Karte ausgeliefert. Die Modelle 450 und 550 besitzen bei Kauf ausschließlich die Basiskarte – in Deutschland sind dies eigentlich nur Autobahnen und Bundesstraßen, also nichts nützliches für genaueres Routen. Da jedoch alle Navis weitere Karten akzeptieren, sollte dies kein unüberwindbares Problem sein (vor allem, wenn man sich in
OpenStreetMap eingearbeitet hat).
Wie bereits angeschnitten ähneln sich die noch verfügbaren Oregon-Modelle sehr. Eigentlich besitzen alle die nötigen Geocaching-Features, nichtmal interner Speicher oder Anzahl der speicherbaren Wegpunkte unterscheiden sich. Lediglich die Frage, ob man eine Topokarte und/oder Kamera benötigt, sollte sich derjenige stellen, der nicht weiß, welches Oregon ihm zusagt. Ich selbst besitze ja noch ein Oregon 300, das es nur 2009 gab. Frühjahr 2009 war es noch brandneu, 2010 schon nichtmehr auf der Garmin-Seite bestellbar. Dabei hat es die gleichen Features wie die jetzigen Modelle, allerdings kann es nur 1000 Wegpunkte speichern, Kamera und Topokarte sind natürlich auch nicht mit drin. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich mit meinem Oregon 300 total zufrieden bin, lediglich mehr Geocaches könnte es gerne speichern, im Moment sind es 1000 (wenn ich das so schlimm fände, könnte ich den
Cache2POI-Frosch benutzen o.ä.).
Preislich finde ich daher das Oregon 450 am besten. Das Oregon 450t kostet knapp 50 EUR mehr, dafür bekommt man „nur“ eine topografische Karte. Für ganze 100 EUR mehr als für das Oregon 450 bekommt man eine Kamera, jedoch noch keine topografische Karte. Kamera und Topo zusammen kosten 130 EUR mehr. Ob sich das wirklich lohnt, muss natürlich jeder selbst wissen. Ich würde lieber auf die doch recht simple Kamera und die topografische Karte verzichten, wenn ich dafür bis zu 130 EUR weniger ausgeben kann.
Die 100 EUR, die das Oregon 450 mehr kostet als das Dakota 20 lohnen sich jedoch schon. Die Displaygröße ist meiner Meinung nach angenehmer und außerdem bekommt man für das Geld 1000 Wegpunkte und 150 Routen zusätzlich, einen Bildbetrachter und GPS-Games (Wherigo). Außerdem weiß ich nicht, ob das Dakota 20 Chirp-fähig ist. Die Oregon-Modelle sind es auf jeden Fall!
Die MONTANA-Serie




Zunächst einmal sind die Montana-Navis bislang noch nicht auf dem Markt erhältlich. Auf der Garmin-Webseite steht 2. Quartal 2011 als Erscheinungstermin, allerdings ist das 2. Quartal auch schon fast um, daher dauert es scheinbar noch ein wenig, bis sie verfügbar sein werden.
Die Montana-Navis sind deutlich größer als die Oregon-Modelle. Das Gehäuse ist 7,5 x 14,4 x 3,6 cm groß, das Display umfasst ganze 5,0 x 8,9 cm mit 4 Zoll Diagonale und 272 x 480 Pixeln. Mit den 3 AA-Batterien, die das Gerät benötigt, wiegt es 333 Gramm. Laut Beschreibung sollen die Montana-Geräte ein neues, helleres, bei Sonnenlicht besser lesbares Display mit 65.000 Farben haben – in wiefern sich dies genau von den alten Displays unterscheidet, kann ich nicht sagen, da für die Dakota- und Oregon-Modelle lediglich „Transflektives TFT-Display“ angegeben ist. Bis zu 16 Stunden (Lithium-Ionen-Akku) bzw. bis zu 22 Stunden (AA-Batterien) Betriebszeit sollen die Montana-Modelle leisten. Allerdings finde ich die Tatsache, dass die Lithium-Ionen-Akkus weniger lange halten als die AA-Batterien ein wenig komisch… ob es sich um einen Tippfehler handelt?!
Alle Montana-Modelle besitzen einen microSD-Karten Slot, können 2000 Wegpunkte und 200 Routen speichern (analog zu den Oregon-Navis). Sie besitzen einen elektronischen Kompass und barometrischen Höhenmesser, Bildbetrachter und die Drahtlosübertragung zu anderen Geräten. Außerdem habe ich auf der Webseite gelesen, dass die Montana-Modelle nun eine vollwertige Straßen-Navigation beinhalten, wie man sie von den Garmin Nüvis gewohnt ist. An dieser Stelle sei außerdem erwähnt, dass die Montana-Navis keine GPS-Games mehr unterstützen. Das bedeutet, dass Wherigos auf den Montana-Modellen wohl nicht möglich sein werden.
Nun zu den Unterschieden, die auch bei den Montana-Geräten nur im Detail vorhanden sind: Wie der Name schon sagt besitzt nur das Montana 650t eine topografische Karte bei Auslieferung. Außerdem besitzt das Montana 650t 3,5 GB internen Speicher, die Modelle 600 und 650 „nur“ 3,0 GB. Das Montana 600 besitzt keine Kamera, die Modelle 650 und 650t schon. Es handelt sich dabei um eine 5 Megapixel Kamera mit Autofokus, die automatisch Geo-Tags hinzufügt (d.h. Koordinaten des Aufnahmeorts in der Bilddatei speichert).
Soweit ich das jetzt abschätzen kann, unterscheiden sich die Modelle der Montana-Serie von den Funktionen her vor allem in der Gesamt- und Displaygröße, dem größeren internen Speicher und der besseren Kamera (bei 650 und 650t). Außerdem ist die vollwertige Straßen-Navigation eine nette Neuerung, denn mein Oregon 300 ist schon mit einer 10 km Route überfordert und läd sich beim Berechnen teilweise endlos tot, bis es nur noch piept und ich die Batterien rausnehmen muss

. Ich würde das Gerät gern mal in den Händen halten, da ich persönlich die 3 Zoll schon groß genug finde. 4 Zoll könnten etwas groß sein, aber für Männerhände sind sie vielleicht genau richtig

.
So, das war erstmal meine generelle Übersicht zu den Touchscreen-Modellen von Garmin. Für mehr hatte ich keine Zeit, außerdem kenne ich mich mit Magellan nicht aus und das GPSmap gefällt mir immer noch nicht, da es per Tasten zu bedienen ist

. Ich habe versucht, alle Details richtig aufzulisten, wer Fehler findet, darf sie behalten (aber weist mich bitte darauf hin

). Meine Meinung zu den einzelnen Modellen ist natürlich nicht ganz objektiv, aber das sollte ohnehin jedem klar sein

, denn das hier ist keine Werbung oder Testbericht, das ist einfach nur eine Zusammenfassung von Features mit persönlichen Einschätzungen zu ihrer Relevanz

. Vielleicht hilft es ja noch jemand anderem, außer Honig, weiter – ich helfe immer gern

.
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